Das wir in den nächsten 9 Jahren alle mit Elektroautos fahren ist einfach nur ein großer Schwindel. Die Leitungsnetze in den Städten geben das garnicht her. Und selbst wenn der Strom in den Spitzenzeiten stabil rangebracht werden könnte, sagen wir 16:30 Uhr wenn alle Zuhause sind und ihr Auto in die Steckdose stecken, würde einfach nur das Stromnetz zusammenbrechen. Oder einfach die Stromkabel in der Erde verdampfen. Alternative ist die Rationierung des Stroms. Wenn ich mir so größere Städte wie Berlin, München usw. vorstelle, wo neue (dickere) Stromkabel in jeden Straßenzug verlegt werden müssten, kann ich nur lachen. Das sind hunderte Kilometer, in jeder Stadt.
Vielleicht hat der eine oder andere mal die Gelegenheit gehabt und in eine Baugrube in den Gehwegen reingeschaut. In München beispielsweise waren schon 2010 am Dom Pedro Platz 20 cm unter den Gehwegplatten die Stromkabel zu sehen. Nach DIN muss die Niederspannung bei 60 cm liegen. Bei 40 cm ist bereits Minderdeckung. Es ist gar nicht genug Platz im Boden. Parallel findet der großflächige LWL-Ausbau statt. Selbst da haben die alle schon zu tun und bohren in den großen Städten fast nur. Aber auch das geht nicht unendlich. 3-4 Bohrungen oder eher, dann ist Schluss, weil sich keine Baufirma trauen wird dann noch zu bohren ohne eine Leitung zu treffen. Auch die haben nicht ewig Ihre Haftpflichtversicherung.
Und vor allem wer soll das bezahlen und wo sollen die Baukapazitäten herkommen?? Der Meter Tiefbau kostet in offener Bauweise wenigstens 60 €/m, bei Bohrung ca. 100 € steigend bei Felsen. Und da ist noch nicht die Planung, Vermessung und Dokumentation mit drin. Kann sich jeder mal grob überschlagen was das je Ort kosten würde. Und irgendeiner muss es bezahlen.
Und bevor sich Jemand berufen fühlt zu sagen, dass das alles Quatsch ist, ich plane seit Jahren Strom- und vor allem LWL-Trassen, und habe echt zu tun in manchen Straßen noch Platz zu finden. Schächte gehen manchmal garnicht mehr, weil die Gehwege über die ganze Gehwegbreite voll sind. Gibt ja noch ein bißchen mehr als nur Strom und LWL in der Erde.
von der anderen Seite betrachtet:
- Beispiel Leipzig: Verkehrsbetriebe haben 20 E-Busse gekauft und wollten die an einem Standort laden. Stadtwerke haben gerechnet und geprüft... Überraschung, maximal 2 Busse gleichzeitig an dem Standort. Mehr ist technisch nicht möglich.
Oder es brennen einfach nur die Hütten, so wie vor zwei Wochen in Stuttgart ein Busdepot mit 20 Bussen abgebrannt ist. Ursache ein explodierter Akku bei der Ladung eines Busses.
Die sollten öffentliche Verkehrsmittel mit Strom fahren lassen und wer freiwillig will, alles Andere sorgt nur für einen neuen Agrar- und Bauernstaat oder die deutliche Herausstellung der Zweiklassengesellschaft. Denn nur eine Seite wird die Kosten locker wegstecken.
Aber zurück zum Thema. Ich stell´s mir sehr witzig vor wenn in einem Wohnblock oder Hochhaus alle ihre Verlängerungskabel aus dem Fenster hängen haben, um Ihre Autos aufzufüllen. Unter den genannten Punkten kann aus meiner Sicht E-Autos von der Infrastruktur nicht flächendeckend funktionieren. es kann maximal eine Ergänzung bis zu einem gewissen Grad darstellen und ansonsten müssen andere Lösungswege her. Wie Wasserstoff, Hybrid oder was auch immer. Von daher würde ich erstmal abwarten was in den nächsten Jahren passiert, wenn noch deutlich mehr Leute mit E-Auto unterwegs sind. Irgendwann wird eine technische Grenze der bestehenden Leitungsträger unübersehbar erreicht sein. Was dann?