Puh, ist nun schon ein paar Jahre her, aber ich versuche es mal:
Zunächst: ich bin kein Heizi und übernehme keine Gewähr. Man muss sich schon ein bisschen einlesen, aber m.E. kann man auch nicht viel kaputt machen und außerdem ist es schwierig, so eine Optimierung zu beauftragen. Wenn wie bei uns keine Rohrlängen bekannt sind und keine Verlegeplan vorliegt, dann dauert so eine Optimierung, die ja zudem idealerweise bei kalten Außentemperaturen vorgenommen werden muss und jede kleine Änderung muss beobachtet und darauf wieder reagiert werden. Welcher Heizi würde sich schon diese Zeit nehmen...
Ich habe zunächst mal alle elektr. Stellmotoren abgebaut und durch sogenannte Handventile von Heimeier ersetzt - man dreht also jetzt direkt am Verteiler den VL-/RL-Strang auf oder zu.
Dann habe ich als nächstes die Kreise bei dieser Gelegenheit gespült, da das Haus da schon 10 Jahre alt war und ja sowieso alles verstellt werden musste.
Schließlich habe ich während einer Kälteperiode angefangen mit meinen Messungen und Einstellungen. Ziel ist es, überall an den Verteilern im Rücklauf dieselbe Temperatur zu haben. Das würde bedeuten, dass es überall gleich warm ist. Bei den Räumen, die wärmer oder kälter sein sollen, muss sich diese Temperatur aber entsprechend unterscheiden.
Sind mehrere Stränge in einem großen Raum verlegt, müssen alle Stränge am Ende der Optimierung dieselbe Rücklauftemperatur haben.
Die Optimierung habe ich fast immer am Rücklauf mit dem Handventil vorgenommen. D.h. beim Vorlauf das Ventil voll aufgedreht und beim Rücklauf entsprechend zu- oder aufgedreht, bis die gewünschte Temperatur im Raum erreicht wurde (bei Fliesen z.B. 24-26°C Oberflächentemperatur) und die gewünschte RL-Temp erreicht wurden (war glaube ich 22°C). Dabei gibt es viele Wechselwirkungen, denn idealerweise will man einen konstanten Gesamtvolumenstrom im System haben und wenn ich einen Strang zudrehe, dann geht eben Volumen u.U. woanders hin. Die Umwälzpumpe sollte also in der Lage sein, einen hohen,konstanten Volumenstrom zu liefern. Gleichzeitig muss man aufpassen, dass Stränge nicht zu weit zugedreht werden, dass die Pumpe nicht ständig dagegen ankämpfen muss.
Kleinste Veränderungen am Ventil hatten bei mir schon Auswirkungen. Aber wegen der Trägheit des Systems, habe ich immer m indestens einen Tag erst mal alles beobachtet und erst dann gemessen, wenn sich alles eingependelt hatte. Und wie gesagt, gibt es Wechselwirkungen im System: kaum hat man einen Raum hochgedreht, fehlte plötzlich Temperatur in einem anderen Raum usw.
Gemessen hab eich mit einem IR-Thermometer direkt an der Anschlussschraube des einzelnen Strangs am Verteiler.
Nicht vergessen, wenn alles optimal eingestellt ist, die optimale Stellung des Handventils zu markieren, damit man weiß, wie weit man wieder aufdrehen muss, falls der Strang mal abgedreht werden musste.
Da es doch recht viel Arbeit ist und man auch mal Schimpf und Schande riskiert, falls Räume durch das Ausprobieren mals 1-2 Tage kalt bleiben würde ich immer auch mal ein Angebot einholen, die Heizkreisverteiler auf welche mot Volumenstromregelung auszutauschen - das vereinfacht dann schon so einiges.
Ansonsten git es viele Infos zum hydr. Abgleich im Internet und ich kann bspw. das Forum auf Haustechnikdialog.de empfehlen...