ad 1) normalerweise ist JBOD ein Festplattenverbund ohne Redundanz - dh eine Platte fällt aus - alle Daten sind verloren.
ad 1.1) nein normalerweise ist alles weg
ad 1.2) das kann dir egal sein - wenn deine Frage darauf das Thema Performance abziehlt nimm folgende Aussage als Richtwert: JBOD sollten aus Performancesicht als eine einzelne Platte gesehen werden
ad 1.3) eine einzelne Platte eines JBOD ist nur Datenmüll - daher nein - du kannst aber das ganze jbod an einem anderen (kompatiblen) Controller wieder laufen lassen
ad 1.4) ja normalerweise möglich
ad 2.1) du glücklicher *g*; während des Rebuilds kannst du voll und ganz auf die Daten zugreifen und verwenden - das Betriebssystem sieht nicht dass eine Festplatte defekt ist - der Rebuild läuft (bei Hardware-Raids) unterhalb des Betriebssystems ab; bei Software-Raids unterhalb des Dateisystems
ad 2.2) kommt auf den Controller an - zB bei MDADM unter Linux kann man das
ad 2.3) meistens die Schreibgeschwindigkeit der Platte - bei sehr schwacher CPU auch die CPU.
apropos Rebuild Zeiten aus meiner Vergangenheit: 4x 1,5 TB in Raid 5 haben für den Rebuild ca 20 h gedauert (MDADM SW Raid); Raid 6 aus 6x 4TB hat gute 2 Tage gedauert
ad 3) versuche an die Manuals der Hersteller zu kommen - meistens im Download- oder Supportbereich verfügbar - nur dort findest du die genauen Möglichkeiten
ad 3.1) Festplatten eines HW-Raids, Pseudo-HW-Raids müssen immer am selben Controller hängen (der controller steuert das Raid); ein SW Raid kann auch über Controllergrenzen gezogen werden
ad 3.2) einzelene Platen: nein; Raid Verbund: ja (was anderes macht ja auch keinen Sinn!
ad 3.3) das mit dem professionellen Umfeld stimmt nicht so ganz. HW Raid Controller können ihren RAM nicht nur als Read-Cache sondern auch als Write-Cache nutzen. Beim Write-Cache muss man ohne Batterie immer auf Write-Through stellen da man sonst bei einem Stromausfall einen Datenverlust hätte. Bei Write-Trough nimmt schreibt der Controller die DAten auf die Festplatte und bestätigt danach dem Betriebssystem den Speichervorgang (genau gleich wie bei einzelnen Festplatten). Mit Battery-Pack (eine USV für den Write-Cache) kann man den Write-Cache auf "Write-Back" stellen was dazu führt dass der Festplattencontroller erst die Daten in den RAM des Controllers schreibt (extrem schnell), dann dem Betriebssystem den Schreibvorgang bestätigt und erst dann die Daten wirklich auf die Festplatten zu schreiben beginnt. Wenn nun zwischen der Bestätigung und dem echten schreiben (da können durchaus Sekunden, oder bei sehr hoher IO-Auslastung auch Minuten dazwischen liegen bis alles auf den Festplatten geschrieben ist) ein Stromausfall passiert ist nun nichts oder vielleicht ein Teil der Daten auf den Festplatten - der Rest: elektrisches Rauschen
im besten Fall: eine defekte Datei
im worst Case: fehlerhafter MFT und alle Daten Schrott
ad 3.4) um ECC brauchst du dir keine Gedanken machen - Ein automatisches Raid-Verify alle paar Wochen ist viel wichtiger!
ad 3.5) nein sonst keine weiteren Nachteile - sie sind halt auch ein Stück Hardware das kaputt gehen kann. -> HW-Raidcontroller mit >= 8 Ports und es sollte genug sein
ad 4) kann keibertz nur recht geben - ist im Normalfall egal (außer du hast gerade vor einen Petabyte Speicher zu bauen)
was hast du denn genau vor? Wie viele Platten? Erweiterbarkeit?