Ausgelöst durch eine aktuelle parallele Diskussion zu Smart-Plugs hatte ich eine verwandte Frage gestellt zum Eigen-Energieverbrauch der Plugs. Da das doch vom Thema des anderen Threads abzugleiten drohte, starte ich hier mal neu.
Vielleicht können einige von euch auch eigene Erfahrungen/Messungen beisteuern, auch mit anderer Funktechnik.
Selbst habe ich eine ganze Menge Smart-Plugs, die meisten sind Shelly Plug S, ein Shelly Plug S Plus (jeweils ohne Shelly Cloud Anbindung) und wenige Tasmota Geräte, z.B. die 3er-Steckdose im Foto. Ich benutze die Geräte primär zur Messung der Leistungsaufnahme und einige zusätzlich für Steuerungszwecke. Alles sind WLAN-Geräte. Steuerung/Messungen mache ich mit selbst entwickelten Programmen (C++, direkte Socket-Programmierung). Im Grunde kann ich die meiste Zeit fast unseren kompletten Elektrizitätsverbrauch messen, gegenprüfen gegen Shelly 3EM, das direkt am Anschluss der Wohnung hängt und auch gegen den Zählerstand. (Herd geht aber nur über den 3EM)
Bisschen ernüchtert war ich, als ich feststellte, dass der Eigenenergieverbrauch doch höher ist, als ich das erwartet hätte. Vor den Messwerten 2 Fotos meines temporären Messplatzes.
Links unten kommt der Strom rein, in traditionelles Reichelt KD-302 Energiemessgerät. (Als ich das vor Jahren erwarb, war es Testsieger bei der Messgenauigkeit für geringe Lasten und als geeignet für Energieverbrauchsmessungen von Standby empfohlen. Ist aber natürlich ungeeicht ...) Danach kommt eine 3er-Steckdose von Gosund mit Tasmota geflasht. Darin stecken hintereinander 5 Shelly Plug S, dann ein Shelly Plug S Plus und nochmals ein KD-302, danach kommt mit dem schwarzen Kabel als ohmscher Verbraucher eine 60 W Glühbirne. Da es doch tlws. um recht kleine Leistungen geht, habe ich halt mehrere Geräte hintereinander gestöpselt. Noch ne andere Ansicht:
Die 3er Steckdose hatte ich vor Jahren kalibriert (nicht geeicht) mit eine 100 W Glühbirne (die auch wirklich auf den Reichelt Geräten annähernd 100 W angezeigt hat). Die Shellys kann man meines Wissens nicht kalibrieren als End-Benutzer.
Ein paar Messergebnisse:
- Shellys benötigen etwa 0,8 W wenn Relais auf an ist. Scheint einigermaßen unabhängig von der Größe des Verbrauchers hinter dem Relais
- Shellys benötigen etwa 0.5 W wenn Relais auf aus ist. (Dazu konnte ich die nicht hintereinander schalten - habe drei parallel geschaltet für die Messung)
- Gosund 3er benötigt 0,6 W alle Relais aus, 1,0 W mit 1 Relais an, 1,4 W mit 2 Relais an, 1,7 W mit 3 Relais an, 1,8 W wenn zusätzlich die USB-Steckdosen an sind.
- Die Reichelt Messgeräte benötigen ca. 0,4 W
Ein Teil eines Messprotokoll:
Die Geräte habe ich hier Gosund, Shelly 1-5 und Shelly Plus genannt. Angezeigt ist die aktuelle Leistungsmessung in W (Pwr), der Durchschnitt von hier ca. 10 Minuten (Avg), Minimum, Maximum, numerische Integration der Leistung über die Zeit (-> Energie in kWh) und die mit den Geräten gemessene Energie über die Zeit. Die Reihenfolge der Geräte ist so wie der Strom reinkommt, zuletzt vor der Glühbirne ist das Plug Plus. An Avg, Min, Max sieht man, dass die Messungen an sich schon konsistent und sehr reproduzierbar sind. Absolute Genauigkeit ist leider nicht überragend - manche der Shellys zeigen vielleicht gut 5% zu wenig an. Die Werte hier kamen zustande mit der Glühbirne an.
Noch ein Hinweis von SkyBird1980
Zitatmaybe bringt es dir schon was wenn du die sleep time hoch setzt. Zumindest der ESP Teil wird dadurch merklich sparsamer.
In der API für den Shelly-Plug-S habe ich nix gefunden, womit man sleep time setzen könnte. Habe ich da was übersehen?
Für Tasmoto habe ich versucht mit Dynamic Sleep on und off und mit Parameter sleep 2 bis sleep 200 (das Maximum, was mir korrekt quittiert wurde - es geht um Millisekunden). Ich konnte keinen Unterschied messen, bei all den Einstellungen.
Die Shellys haben LEDs zur Statusanzeige. Ich kann keinen Unterschied messen, wenn die LEDs alle aus sind.
Ich kann auch keinen Unterschied messen, egal ob mein Programm eine Abfrage pro Sekunde macht, oder eine Abfrage pro Minute.
Und noch zur Genauigkeit: nicht so unerwartet, dass es da Abweichungen gibt. Das von mir kalibrierte Tasmota Gerät scheint immerhin die Kalibrierung über paar Jahre einigermaßen gehalten zu haben und bewegt sich so bei lediglich ca. 1% Abweichung (bei 60-100W Verbraucher) von den Reichelt Geräten. Bei den Shellys kann ich auch gut 5% erwarten. Wie das jetzt mit Blindleistung aussieht, ist fürs erste ungetestet.