HDMI 2.2

Ehrlich gesagt frage ich mich: was kann HDMI was Displayport nicht ohne Lizenzgebühren kann.

Zitat von darkside40

was kann HDMI was Displayport nicht

Video und Audio an typische Heimkino-/Unterhaltungs-Komponenten übertragen. Weder mein TV noch Projektor noch AVR diverse Medienboxen können Displayport (DP). Am Computer nutze ich auch DP. Hat auch verschiedenen Vorteile wie mehrere Monitore über Bus/Chaining. Speziell unter Linux gibt es dann noch die Vorteile, dass manche Features unter HDMI nicht in Open-Source-Treibern implementiert sein dürfen (DP schon).

Ton geht schon über DP. Allerdings habe ich mir da noch nie Gedanken drüber gemacht, was die Qualität angeht - spielt halt (zumindest bei mir) in Computer-für-Büro-Umfeld nicht so die Rolle wie bei Unterhaltungstechnik im Wohnzimmer.

Hatte vor paar Jahren vermutet, dass sich DP besser durchsetzt, und mir auch teuren KVM-Switch dafür zugelegt. Jetzt fast bisschen bereut, dass ich da nicht HDMI genommen habe. Mein sparsamer Mini-PC beispielsweise hat leider kein DP (Und HDMI auf DP per Adapter ist nicht so einfach wie anders rum).

Also für‘s Heimkino im Wohnzimmer kaufe ich bestimmt nichts neues, nur wegen HDMI Änderung. Aber, wahrscheinlich ist es so, geht etwas defekt, muss man fast alles erneuern. Das muss auf alle Fälle abwärts kompatibel sein, damit die älteren Sachen noch laufen. Denke, es wird nur für „echte“ Heimkinos interessant, von wegen Dolby Atmos und ähnliches.

Zitat von don

Kann DP auch Ton?

Ja großer Meister.

buers hast recht im Heimkino Markt ist DP nicht verbreitet. Mir stellt sich halt die Frage: liegt das an technischen Limitierungen oder an guter Lobbyarbeit bzgl. HDMI.

Zitat von darkside40

liegt das an technischen Limitierungen oder an guter Lobbyarbeit bzgl. HDMI

Zitat von Wikipedia

Silicon Image, in cooperation with other companies, was influential in the creation of some global industry standards such as DVI, HDMI, MHL...

Ich habe ne Zeit lang für die gearbeitet. Zumindest damals war "other companies" vor allem Sony. Aber auch andere Name aus der Unterhaltungselektronik waren aktiv beteiligt. Ich vermute mal da hat sich nicht all zu viel dran geändert (ausser dass es Silicon Image nicht mehr gibt).

Zitat von darkside40

Mir stellt sich halt die Frage: liegt das an technischen Limitierungen oder an guter Lobbyarbeit bzgl. HDMI.

Genau. Ich könnte mir vorstellen, dass es da schon ne ganze Menge an Aspekten gibt, die halt im Büro-/Computer-Umfeld anders zu bewerten sind, als im Unterhaltungs-Elektronik-Umfeld. Lobbyarbeit, Lizenzgebühren sind natürlich auch Aspekte. Reine datentechnische Features: Bandbreite (Video und Audio) haben sich ja im Laufe der Zeit bei DP wie HDMI sehr gesteigert. Ich denke, da kann es auch um Kabellängen und Dicken, Steckertypen (normalen DP Stecker finde ich hakelig), Kosten pro Schnittstelle für den Hersteller (technisch und Lizenz) - mein AVR hat ca. 10 HDMI Ports, Computer max. 1 - und vermutlich vieles mehr gehen. Könnte aber schon sein, dass es da ein ko Kriterium gab. Mir scheint es schon so, das DP ursprünglich für Computer-Monitore entwickelt wurde. Bereits die Namen der Schnittstellen - Multimedia vs. Display - mögen da einen Hinweis geben. DP ist paar Jahre nach HDMI entwickelt worden, da sahen sie den Unterhaltungs-Elektronik-Zug Richtung HDMI vielleicht schon abgefahren.

Selbst finde ich es etwas traurig, wenn ich über HDMI lese, dass AMD ihren Open-Source-Treiber für HDMI 2.1 nicht veröffentlichen konnte und dass (der Grund dafür) die aktuellen Standards unter Verschluss gehalten werden. Gibt es auch an anderen Stellen.

Auslegungssache - HDMI ist von Anfang an für den Bereich HomeEntertainment ausgelegt / designed worden. Das Ding kann HDCP seit Anfang an, hatte mehr Farbtiefe und CEC & ARC

Displayport ist für Computer Anzeigen gedacht, kann DaisyChain, mehr Auflösung, mehr Bandbreite generell.

Bzgl. neue Kabel - ist ja jetzt nicht ungewöhnlich. War doch bisher auch immer so, wenn mehr Bandbreite durch soll, muss bspw. die Schirmung besser werden. Wenn ich HDMI 1.4 oder 2.0 brauche muss ich auch ein entsprechendes Kabel nehmen.

In HDMI 2.2 kommt im Januar und setzt neue Kabel voraus | heise online kann man es auf deutsch lesen. Ein klein bisschen mehr Inhalt ist noch drin, lustigerweise auch ähnlich wie in unserer Diskussion ein rudimentärer Vergleich mit Displayport.

Zitat von don

was müßte besser werden, damit ihr wirklich darüber nachdenkt, ein neues Gerät zu kaufen?

Das wird (zumindest bei mir) nichts. Ich werfe sicherlich wegen einem neuen Stecker-System keine einwandfrei funktionierende Hardware weg, nie im Leben. Die Heimkino Geschichte ist doch schon auf einem technisch unglaublich hohen Niveau. Mehr kann ich mit meinen Augen sowieso nicht sehen und mit meinen Ohren sowieso nicht hören. Das es auch den meisten anderen genau so geht, merkt man daran, das 8k ein völliger Flop ist. Will niemand haben, weil das niemand braucht. Das Einzige, was mich wirklich ins Grübeln bringen könnte, wäre tatsächlich, wenn man den ganzen Kabelsalat (Strom, Bild, Ton, Netzwerk,...) mit einem einzigen Kabel erledigen könnte. Der Kabelsalat ist dann doch echt nervig.

Ich bin ja schon bei HDR "überfordert". Meist finde ich diesen ganzen HDR/DV Kram nur ätzend, nicht "besser". Das ist in meinen Augen ein genialer Marketing- Trick, sonst nichts. Erst werden mehr als ein Jahrzehnt lang fast alle Filme so schlecht ausgeleuchtet, das man froh sein kann irgendwann in einer Szene überhaupt mal zu erkennen, wer da eigentlich mit spielt. Und dann wird das Licht wieder etwas (aber nicht genug) angezogen und als "neues Feature" namens HDR/DV "verkauft". Mit vernünftigen Kameraleuten und Regisseuren braucht man garantiert kein HDR um hervorragende Bilder auf TV/Kinoleinwand zu bekommen. Doch das scheint eine aussterbende Spezies zu sein.

4K kann ich auf meinem TV nur manchmal und dann so grade eben im direkten Vergleich zu 1080p noch erkennen, so lange beides vergleichbar gut umgesetzt wurde. Mein 4K TV skaliert nämlich ziemlich gut hoch, da sind die Unterschiede nicht wirklich groß. Am deutlichsten sehe ich das noch bei meinen Fotos. Die sind alle in 4K Auflösung abgespeichert, um sie sauber auf dem TV ansehen zu können. Mache ich das über Kodi, so werden die 4K Bilder erst nach 1080p herunter skaliert, weil das Umschalten nur bei Videos implementiert ist, nicht bei Bildern. Dann muss anschließend mein TV die Bilder wieder auf 4k hoch skalieren. Vor allem das runter skalieren in Kodi erzeugt Matsche. Kann der TV auch nicht mehr kompensieren.

Klar, gutes 4K vs. schlechtem 1080p ist natürlich deutlich sichtbar, aber andersrum ist mir gutes 1080p lieber als schlechtes 4k. 720p fällt dann schon etwas ab, geht meist aber noch irgendwie. Alles unter 720p (sprich DVD) ist aber kaum noch zu ertragen.