Eure Empfehlung für eine möglichst Einsteigerfreundliche und Wartungsarme Linux Distro

  • Moin Leute,

    das EOL Datum von Windows 10 rückt näher und ich habe in meinem engeren Umfeld mind. 3 Leute die nicht bereit sind sich neue Hardware zu kaufen weil Microsoft meint CPU's aus irgendwelchen kruden Gründen nicht mehr unterstützen zu müssen.

    Das bedeutet das auch diese Leute inzwischen offen dafür sind auf Linux zu wechseln. Das ist auch kein Problem weil dort größtenteils nur ein OS mit einem Browser und einem Mailprogramm gebraucht wird.

    Was würdet Ihr in diesem Fall als Linux Distribution empfehlen? Wichtig ist halt als Browser und Mail Client (Firefox und Thunderbird) möglichst einfach und ohne zutun des Users aktuell gehalten werden und auch Sicherheitsupdates eingespielt werden. Halt wie bei Windows (Schalten Sie nicht ab etc.). Schön ist natürlich auch wenn die Distro möglichst lange supported wird.

    Ich selbst nutze ja Manjaro auf dem Laptop. Das würde ich aber niemanden Empfehlen der nicht halbwegs IT Affin (aktuell aber manchmal auch kaputt) ist.

    Meine Standard Empfehlung wäre jetzt Linux Mint, ich weiss aber nicht wie gut es da mit den Updates etc. aussieht. Das muss wirklich Problemlos funktionieren.

    Und nein: irgendwelche Hacks damit Windows 11 auch noch auf alten CPU's läuft etc. ist keine langfristige Lösung des Problems!

  • Bin bei meinen Verwandten jetzt auch bei Mint. Oberfläche sehr intuitiv und windoof ähnlich und das Thema Updates etc sehr gut.

    Hatt erst Ubuntu aber das ist restlos ersetzt

    Selbst mein Opa hat jetzt ein Mint und er nutzt es ohne Probleme /Fragen bisher. Läuft einfach

    das Einzige was am Ende zählt ist
    dass ihr lebt was ihr liebt und liebt wofür ihr lebt


    Kodi HTPC - W11 | AMD Athlon 3000G | Pioneer A 504R Bj. 96
    OMV NAS - NAS | Emby Server | LogitechMediaServer
    3x Logitech SqueezeBox & 3x RasPi PiCorePlayer
    Unifi Netzwerk | Sophos XGS Firewall | Agfeo TK | Kentix Security
    Loxone SmartHome

  • ich finde Mint auch einfacher und intuitiver als Ubuntu.

    die Oberfläche und Menüs sind Windoof ähnlicher und man findet sich mE schneller zurecht.

  • setze seit Anfang der 2000-er RedHat bzw. Fedora (mit gelegentlichen Ausflügen in andere Distro's) ein.

    fast meine ganze Verwandschaft habe ich vor Wechsel auf Win10 auf Fedora migriert.

    Selbst meine Ma (90 J.) kommt damit klar (natürlich admin ich die Kiste dort), die hat genau deine Anforderungen (Mail, Web)

    Vorteile:

    - schnelle (auch automatische) Updates der Packages (u.a. Kernel, Graphik-Krams, Anwendungen) => schnelle Bugfixes !!!

    - aus Fedora wird das kommerzielle RedHat abgeleitet, d.h. der Augenmerk wird dann (relative) Fehlerfreiheit sein, u.a. in den letzten Jahren hatte ich immer schon die Beta ohne grossartige Probleme, die dann auch zügig behoben wurden, im Produtiveinsatz

    relative (!) Nachteile:

    - umfassende Medien-/GPU (nvidia, etc.) -Unterstützung nur durch rpmfusion [1] (man muss nur deren Repro's einbinden => Ein-Zeiler)

    - Achtung: ab einer der kommenden Releases (Fedora 42 ?) wollen die Telemetrie fahren; aber mit Opt-Out !!!

    Neutral:

    - Komplett-Updates (Zeitbedarf: ~30 Minuten) gibt es jeweils alle 6 Monate (spätenstens nach 12 geht der eingesetze Release EOS);

    Offene Baustelle:

    wenn zukünftig Xorg rausfällt, ist Fernwartung mit Anydesk (via flatpak [2]) nicht mehr möglich.

    Lösung: wireguard (generell: via ssh möglich), aber Remote Desktop scheitert derweil an RDP/SeLinux ...

    P.S.

    das Ranking (rechte Seite) auf distrowatch wird durch Seitenaufrufe aus den laufenden Distro's generiert; z.B. rufe ich distrowatch mit fedora auf, steigt das Ranking f. Fedora ....

    DistroWatch.com: Put the fun back into computing. Use Linux, BSD.

    da kann man auch sehen, wie frisch die Packages in den jeweiligen Distro's sind

    Dazu rechts auf die Distro klicken und runterscrollen; Achtung: Seite ist NICHT up-to-date oder listet nur Package-Version am Release-Tag !

    z.B. soll Mint einen 6.8.x Kernel einsetzen, der hat aber keinen Support mehr von kernel.org !!! (aktuell ist: 6.11.x bzw. 6.12.x)

    The Linux Kernel Archives - Releases

    same goes for firefox, Thunderbird, ...

    P.P.S.

    ich setze generell/derweil Intel-HW ein (Kernel-/GPU => in-Kernel-Driver-Support durch die)

    [1]

    Configuration - RPM Fusion

    => Mitte der Seite: "sudo ..."

    [2]

    Install AnyDesk on Linux | Flathub
    Connect to a computer remotely
    flathub.org
  • Auch mint. Ich selbst bin selbst bei Debian /ubuntu als Server. Aber ich mag das apt und die Umgebung.


    Mittlerweile habe ich mehrere alte PCs auf Mint migriert für surfen plus Libreoffice. Fur den Normalanwender reicht das.

    Haupsysteme: Server: Asrock N3160ITX, Ubuntu 24.04, TvH /// DVBSky 952 /// Wohnzimmer: Nvidia Shield Pro 2019
    Nebensysteme 1: Telestar Digibit R1 mit sat-axe25 /// Wohnzimmer: Asrock N3700, Libreelec 12 /// TvH @RPI4 Server /// Gästezimmer: Corelec 2 Tanix TX3
    Nebensysteme 2: Server: Asrock N3455M, OpenMediaVault7, TvH, Telestar Digibit R1 /// 4 Clients: Coreelec S905X

  • Also wenn man komplett umsteigt, dürfte es egal sein, pb Ubuntu oder Mint.
    Aber der "first contact" kommt einem bei Mint vertrauter vor als bei Ubuntu.
    Mein Schwiegervater hat seit gut 10 Jahren Mint. Und ich mußte noch nie etwas "nacharbeiten", außer bei neuer Hardware wie einem Drucker o.ä.
    Bei meinen Ubuntu-Systemen hingegen hatte ich immer wieder Problem nach GRUB-Updates. Was sehr sehr nervig ist und jedes mal auf die Pumpe ging, ob ich es mit dem GRUB-Rettungsstick wieder ans Laufen bekomme.

  • Alternative wäre Zorin OS. Noch ein bisschen Windows Umsteiger freundlicher

    Ja, eindeutig. Zorin OS ist für (Ex-) Windows User eindeutig leichter zu handhaben als Mint (was wiederum leichter zu händeln ist als Ubuntu und Co.). Außerdem ist Zorin OS besonders dafür ausgelegt, möglichst viele Windows Programme auch unter Linux ans laufen zu bekommen (Stichwort Wine und Bottle Integration).

    Was natürlich auch unter Zorin bleibt, sind die teils extrem nervigen, paranoiden "Linux- Sicherheitsmaßnahmen", die ständig "sudo" benötigen. Bei Zorin kann man vieles, was bei anderen Distros nur in der Konsole mit sudo geht, zwar tatsächlich im GUI machen, das sudo Passwort muss man trotzdem nach gefühlt jedem dritten Mausklick eintippen.

    Ich währe vielleicht trotz der ätzenden sudo Tipperei schon auf Zorin OS umgestiegen, aber ein Programm, das ich jeden Tag brauche (und zu dem es keine adäquate Linux Alternative gibt), bekomme ich unter Wine einfach nicht ans laufen. Das ich ein zweites, häufig genutztes Programm, genauer eine Programm Suite neu (neuere Version) kaufen müsste, um es unter Wine ans laufen zu bekommen, ist ein zusätzliches Hindernis (die neue Version kostet 180€, weswegen ich bisher die alte Version, die nur 60€ gekostet hat, nutze), aber keine entscheidende Hürde. Alles andere, was ich häufig nutze, würde auch irgendwie unter Zorin OS funktionieren. Meist "nativ" sonst aber wenigstens unter Wine.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • joeAverage62 Fedora habe ich auch immer wieder mal im Kopf, was mich daran aber stört ist der 6 monatige Releasezyklus. So etwas wie eine LTS Version gibt es da ja nicht. Fedora Releases werden afaik 13 Monate betreut dann muss man auf die neueste Version wechseln.

    LTS halte ich f. Server sinnvoller.

    Das LTS-Pendant in der Redhat-Welt war - m.M.n. - früher Centos, mittlerweile ersetzt durch u.a. Rocky, Alma ... (Keine Erfahrungen meinerseits)

    mein Doing ist eh, dass ich alle 6-8 Halbjahres-Releases neu installiere, da sich entweder zuviel Altschrott angesammelt hat und/oder ich die SSD Secure-Erase-e, damit die wieder vollen Speed gekommt.

    Generell sind Updates überhaupt gar kein Problem:

    - update download

    - reboot

    - alte/neue Konfig.-Dateien mergen (sudo rpmconf -a)

    - veraltete Packages und Update-Dateien entsorgen

    - Selinux relabeln

    fertig (30-60 Minuten)

    Upgrading Fedora Linux Using DNF System Plugin
    dnf system-upgrade command (embedded into DNF5 and a dnf-plugin-system-upgrade plugin for the DNF4 package manager ) is used to upgrade your system to the…
    docs.fedoraproject.org

    wobei nicht Alles abgearbeitet werden muss, z.B.: grub, rebuilddb

    P.S.

    meine irgendwo/-wann gelesen zu haben, das man bei Fedora (gelegentlich) drüber nachdenkt, so etwas wie LTS zu basteln.

    Vlt. ist LTS auch schon in einer deren Derivate "versteckt" ... - Nix Genaues weiss manN nicht -

    zumindest scheint es so, als ob die in Richtung (sort of) "Rollin' Release" wären:

    Changes/RPMCoW - Fedora Project Wiki

    ===

    zu Umsteigerfreudlichkeit:

    meine ultra-wenig technikaffine Ma (damals 87 J.) ist von win8.1 auf Fedora umgestiegen ...

    Kurz: man sollte ggf. ältere Leute nicht mit Distro-Hopping (zusätzl.) verwirren, weil sich rausstellte, dass die initiale Distro doch nicht der Bringer war .... Besserer ein harter Schnitt mit überwindbaren Anfangsproblemen.

  • Ja, eindeutig. Zorin OS ist für (Ex-) Windows User eindeutig leichter zu handhaben als Mint (was wiederum leichter zu händeln ist als Ubuntu und Co.). Außerdem ist Zorin OS besonders dafür ausgelegt, möglichst viele Windows Programme auch unter Linux ans laufen zu bekommen (Stichwort Wine und Bottle Integration).

    Was natürlich auch unter Zorin bleibt, sind die teils extrem nervigen, paranoiden "Linux- Sicherheitsmaßnahmen", die ständig "sudo" benötigen. Bei Zorin kann man vieles, was bei anderen Distros nur in der Konsole mit sudo geht, zwar tatsächlich im GUI machen, das sudo Passwort muss man trotzdem nach gefühlt jedem dritten Mausklick eintippen.

    Ich währe vielleicht trotz der ätzenden sudo Tipperei schon auf Zorin OS umgestiegen, aber ein Programm, das ich jeden Tag brauche (und zu dem es keine adäquate Linux Alternative gibt), bekomme ich unter Wine einfach nicht ans laufen. Das ich ein zweites, häufig genutztes Programm, genauer eine Programm Suite neu (neuere Version) kaufen müsste, um es unter Wine ans laufen zu bekommen, ist ein zusätzliches Hindernis (die neue Version kostet 180€, weswegen ich bisher die alte Version, die nur 60€ gekostet hat, nutze), aber keine entscheidende Hürde. Alles andere, was ich häufig nutze, würde auch irgendwie unter Zorin OS funktionieren. Meist "nativ" sonst aber wenigstens unter Wine.

    Dann log dich doch als root ein.


    P. S. : Ich halte die sudo / root Geschichte für sehr sinnvoll und keine Paranoia

  • Ich halte die sudo / root Geschichte für sehr sinnvoll und keine Paranoia

    Unter bestimmten Umständen ist sie das, keine Frage. Würde ich nie bestreiten. Aber bei mir zu Hause als Single ohne Kinder oder Eltern und hinter einer Hardware Firewall ist das einfach unsinnige Quälerei. Es wäre sehr, sehr, sehr viel besser, wenn man das einfach ausschalten könnte (natürlich mit sudo eintippen vorher, logo), was leider nicht (ohne sehr weitgehende Linux Kenntnisse) geht. Obwohl ich z.Z. nur wenig mit Linux mache, sind die Tasten S, U, D und O auf meiner Tastatur mit Abstand am stärksten abgenutzt. Wenn ich irgendwo irgendwelche Linux Befehle eingeben muss, schreibe ich vollautomatisch und unterbewusst sudo davor, auch in den äußerst seltenen Fällen, in denen sudo gar nicht nötig ist. Gelegentlich (z.B. in einer SSH Sitzung auf meinem Libre Elec System) passiert es dann, dass das nicht funktioniert (bei LibreElec gibt es kein sudo, es geht also doch irgendwie) und ich erst mal eine ganze Weile brauche, um zu sehen, das hier sudo wohl fehl am Platze war...

    Dieser Sudo Quark ist zu mehr als 50% daran Schuld, das ich bisher nie wirklich Bock auf Linux hatte. Doch Windows wird immer schlechter und unbenutzbarer, nur noch Datenkrake und Werbeschleuder, eben von Android "inspiriert"... Also muss irgendwann mal eine Alternative her. Einer für mich brauchbaren Alternative am nächsten kommt halt Zorin OS, reicht aktuell aber einfach von dem, was bei mir funktionieren muss, noch nicht aus, damit ich einen Umstieg erwägen könnte. Bis dahin bleibt es beim Dual Boot mit 99% Windows Nutzung. Nur wenn ich mal wieder Bock auf OS- basteln habe, boote ich mal nach Zorin und versuche wieder (vergeblich), meine Programme ans Laufen zu bekommen.

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    Danke fürs lesen, Claus

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