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ich habe den Text jetzt mehrfach überlesen und irgendwie klingt der wie ein Selbstgespräch als Motivationsrede.
Geht es als sinnloses Gelaber an. Dann bleibt vielleicht etwas hängen
[edit Ende]
Mein neues Lieblingswerkzeug oder mein größter Feind? Braucht es überhaupt noch Menschen mit Ideen?
Das Gebastel ist ja meist keine Lösung für etwas, sondern eher aus Spaß an der Sache. Ein Bedürfnis.
Also ist da jemand, den es überhaupt noch interessiert?
Wenn es zumindest jemand hassen würde, aber wie sieht es mit totaler Gleichgültigkeit aus?
Woher weißt du, dass sich niemand kümmert?
Schließlich wird sich niemand die Mühe machen, dir mitzuteilen, dass er sich nicht interessiert.
Aber was ist mit den Daten? Likes, Abonnenten, Shares, Views... die Wahrheit ist doch offensichtlich, oder?
Hier unterscheidet sich das "Machen" im Jahr 2024 von früher.
Heute wird jede Ansicht und jeder Klick gemessen.
Und wenn Dinge gemessen werden können, können sie manipuliert werden.
Infolgedessen werden unsere Feeds von den Meistbietenden und Clickbait-Produzenten „gewonnen“.
Wir sind nur Werbung/Produkt/Mittel.
Wie soll dein kleines "Dingens" konkurrieren, wenn es zwischen den unfassbarsten Bildern steht, die die Menschheit je gesehen hat?
Du konkurrierst buchstäblich mit einer KI, die das gesamte visuelle Output der Menschheit aufgesogen hat und jedem, der buchstabieren kann, auf Abruf neue visuelle Reize liefert.
Diese Flutwelle hat gerade erst begonnen und drückt den durchschnittlichen menschlichen Kreativling immer weiter unter Wasser.
Es wird schlimmer werden, bevor es besser wird.
Die winzige, menschliche, analoge Schöpfung einer Person ist unsichtbar, verloren in den Feeds, die darauf ausgelegt sind, alles herauszufiltern, was keine Aufmerksamkeit fesselt.
Menschen können sich nicht für das interessieren, was sie nicht sehen.
But don't take it personal?
Ein langsamer, stetiger Output reicht im Jahr 2024 nicht mehr aus.
Einzelpersonen stehen still, während die Algorithmus-Befriediger beschleunigen, die Feeds verstopfen und dein Publikum erschöpfen.
Erschöpfung, das ist das Gefühl. Es ist nicht so, dass es den anderen egal ist.
Aber dem Algorithmus die Schuld zu geben, bringt nicht wirklich etwas, oder?
Die eigentliche Frage lautet:
Warum sollte sich jemand für dich interessieren?
Denn: niemand braucht den Scheiß, den du machst. Also real, physisches brauchen wie ein Werkzeug.
Jeder hat seine eigenen Probleme und Aufmerksamkeit ist eine knappe Ressource.
Wenn wir doomscrollen, suchen wir nicht nach Dingen, die unsere Energie verbrauchen oder uns Geld aus der Tasche ziehen.
Und wir scrollen unsere Feeds mit einer Abwehrhaltung, in der Hoffnung, nicht verarscht zu werden.
Denn der Grund, warum wir überhaupt scrollen, ist, dass wir der physischen Welt entfliehen. To-do-Liste vermeiden.
Wenn es deinem Beitrag gelingt, den Lärm zu durchbrechen – nicht nur einen flüchtiger Blick - dass er sich für das zerbrechliche Gefäß interessiert, das du zur Prüfung anbietest – dann hast du etwas Seltenes erreicht.
Das Werk muss von dem Dopamin getragen werden, das aus dem kreativen Prozess selbst kommt, nicht von dem Dopamin, das möglicherweise (oder auch nicht) auftritt, wenn sie in den Feeds anderer Menschen erscheint (oder nicht erscheint).
Wenn dein Output von externer Bestätigung abhängt, um fortgesetzt zu werden, wirst du aufgeben, wenn das unvermeidliche Schweigen einsetzt.
Du brauchst keine Erlaubnis, um zu schaffen.
Wenn du auf eine Einladung wartest, etwas zu machen, wird sie nie kommen. Du schaffst zuerst für dich selbst, weil es Dinge in dir gibt, die herauskommen müssen.
Wenn du deine Kreationen verweigerst, weil es kein Publikum gibt oder weil sie nicht von den Algorithmen bevorzugt werden, beraubst du dich selbst, nicht andere.
Dein Wert darf nicht an die Anerkennung anderer Menschen gebunden sein.
Wenn sich tatsächlich jemand für deine Arbeit „interessiert“, ist das ein kostbares Geschenk.
Was will er uns damit sagen?
Einfach machen!
Und ein dickes Danke an alle, die hier schaffen und schaffen und schaffen und ... scheitern