[blog] es wird Times dass die Helvetica der Arial mal die Serifen anheftet!

  • Yes, es ist mal wieder so weit. Ich schreibe über Schriften.

    Times New Roman, Arial, Helvetica. Vermutlich jeder mit PC-Grundkenntnissen kennte sie.
    Einige sind evtl sogar schon mal dazu verpflichtet worden, eine dieser Schriften zu verwenden.

    Der Großteil wissenschaftlicher Abhandlungen ist in der Times verfaßt worden.
    Eine Schrift, mit Serifen. Generell in Jahrzehnten gedacht, auch eher eine neue Schrift im digitalen Bereich.
    Bei den damals noch eher grob aufgelösten Bildschirmen konnte man die zwar auch schon einsetzen, was aber kaum lesbar.
    Denn der Job der TNR war, im Zeitungsdruck möglichst viel Text auf die Fläche zu bringen.
    Mit perfekten Unterschneidungen und Ligaturen:

    Nur war die eben nie für Bildschirme gedacht. Hinzu kommt, dass Texte angeblich in TNR um 50% langweiliger beim Leser ankommen.
    Mit der "Times Newer Roman" ist es schon etwas besser. So grob 10% breiter als die große Schwester.

    Die Arial ist da schon allgemein Größer. Die wurde immer als "bessere Computer Alternative" zur Helvetica gesehen.
    Lesbar ist sie auch wirklich gut. Geradezu überkorrekt. So eine Schrift mit fast Null Dynamik in den Strichstärken ist für PC und Monitor schon sinnvoll.
    Ausgehend von geringen Auflösungen.
    Und man bekommt mit ihr auch die ggf geforderten Seitenzahlen schneller hin ;)

    Die Helvetica mit ihrer Unmenge an Unterarten scheint hingegen eher selten vorzukommen.
    Einfacher Grund aus meiner Sicht: es gibt nicht "die Helvetica". Also, gibt es schon, aber der PC gibt einem direkt so viele Möglichkeiten, dass man lieber auf die Arial geht.
    Standard, Fett und ggf noch als Engschrift.
    Wobei die Helvetica eleganter ist. Auch im Fluss lesbarer. Serifen helfen. (auch wenn deren Ursprung Werkzeugbedingt ist).

    Immerhin ist Windows irgendwann bei der Calibri gelandet. Eine sehr gut lesbare Schrift.
    Digital wie im Druck.
    Und auch wenn MS das nicht beabsichtig hat: sie läßt sich unglaublich gut plotten, da die Ecken alle leicht abgerundet sind.


    So what?
    Eigentlich völlig egal, was ihr hieraus mitnehmt.
    "Meine" Schriften sind die Garamond, Calibri, Fette Mittelschrift (Verkehrsschrift), Frutiger und Arial als Alltagsbegleiter.
    Und wenn man auf solche Dinge achtet, erkennt man schon an der Schrift, mit welchem Programm das Dokument gesetzt wurde.

    In diesem Sinne:
    DoN (fett, kursiv und Unterstrichen!)

  • Na, ich finde auch einen meiner Lieblinge gut: Comic Sans, istebeneher Comic[ag] aber eben auch Arial

    Spoiler anzeigen

    Client: Nvidia Shield 2019 Pro Kodi 20.1, AVR Sony STR-DN 1080, Nubert NuBox Series 5.1, LG TV 55SM8600 Nanocell
    Musik über Pi4 mit Picore 8 und LMS am AVR.
    Gästezimmer:Shield TV 2017 Kodi 20.1
    Server: unRaid; Fractal Des. Define 7;Asrock B365M PROF-4, Intel i3-8100, 16GB RAM und 20TB Platten,
    Arbeitstier: DeepSilence 4, AX370M, AMD Ryzen 5 2600X; 8GB RAM, Samsung M2 970EVO 500GB, RX560 Grafik

  • Schön das zu lesen. Was das angeht:

    Der Großteil wissenschaftlicher Abhandlungen ist in der Times verfasst worden.

    Zumindest für Naturwissenschaften, Informatik, Mathematik ist eine ganze Zeit lang eine der wichtigsten Schriften die von Turing-Preisträger Donald E Knuth entwickelte Computer Modern Schriftenfamilie gewesen. Meist wurde für Text die Times Variante verwendet, nicht unähnlich Times New Roman, auch mit den von dir genannten Ligaturen, die bei Nutzung von TeX zum Satz automatisch ausgewählt wurden. Unzählige Doktorarbeiten, Habilitationsschriften, Diplomarbeiten, wissenschaftliche Journale nutzten diese Schriftfamilien (und das Satzsystem Tex und das Programm Metafont zum Erstellen der Schriften/Berechnen der Bitmaps optimiert auf die spezifische Drucktechnik). Es ist Jahrzehnte her, aber damals war es interessant und kurzweilig für mich die Bücher von Knuth zu Schriften und Satz zu lesen ("Computers and Typesetting").

    Denn der Job der TNR war, im Zeitungsdruck möglichst viel Text auf die Fläche zu bringen.

    Ich habe in Erinnerung (ohne das jetzt erneut zu überprüfen), dass weitere wichtige Punkt die schnelle und eindeutige Lesbarkeit waren und auch die Ästhetik - nicht nur was die Schrift selbst angeht, sondern auch den Satz, den Umbruch, und vieles mehr. Knuths Programm TeX optimierte den Umbruch nicht zeilenweise, sondern seitenweise, um ein ausgewogenes Bild zu kriegen. (Z.B. sollten Zeilen mit relativ langen Leerzeichen nicht auf Zeilen mit relativ kurzen Leerzeichen folgen. Die Länge der Leerzeichen/Wortzwischenräume variiert ja im Blocksatz).

    Ein Treiber für Tex/Computer Modern Schriften war damals, lange vor allgemeiner Verfügbarkeit von Unicode, die unglaubliche Zeichenvielfalt für mathematische Formeln, Operatoren, etc. (und die Möglichkeit, die auch zu Papier zu bringen, ohne einen sehr spezialisierten Profi-Schriftsetzer und die damit zusammenhängenden Fehlerquellen).

    Viele erinnern sich vielleicht noch an das Vermeiden von Ligaturen mit TeX. Ein Wort wie "fliegt" wurde ja automatisch mit fl-Ligatur gesetzt. Bei zusammengesetzten Worten wie "Auflage", sollte zwecks besserer Lesbarkeit, die fl-Ligatur verhindert werde ("Auf\|lage").

    Computer Modern - Wikipedia (und dort verlinkte Artikel zu TeX und Metafont)

    Kodi 21.0, 17.6, 21.0, 16, 20.5 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 6 (Debian Linux).

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