NUC mit was dran für DVB-S2?

Ich hatte früher auch Enigma2 zum Streamen auf beispielsweise Kodi und zwischenzeitlich auch zusätzlich tvheadend genutzt. Was mich davon abkehren lassen hat - wenn man es bequem und zuverlässig haben will, läuft es darauf hinaus, dass man typischerweise mindestens ein, vielleicht mehrere Geräte zusätzlich dauerhaft laufen hat, tlws. durchaus mit signifikantem Energieverbrauch, wo doch Fernseher - die eh laufen - für viele Zwecke auch genügen.

Zitat von darkside40

2. Enigma Receiver mit smartcardreader auf dem man nen SatIP Server installieren kann. GGf auch mit HDD dann hat man alles in einem Gerät.

Viele Enigma2 Besitzer machen das ohne SatIP Server. Die E2 Receiver können ja alle eh schon das Live-Programm (und auch Aufnahmen) streamen als direkte Transport-Streams. Beispielsweise Kodi kann das direkt nutzen (mit Standard Addon) inkl. EPG. VLC auch, oder auch direkt der Browser. Und wie du schreibst, mit HDD am/im E2 Receiver funktionieren Aufnahmen (auch von HD+ entschlüsselt). Viele E2 Receiver können auch direkt Transcoding.

Allerdings scheint die E2-Community und auch das Angebot an Receivern stetig kleiner zu werden.

Die Frage für mich wäre da ob man unter iOS dann auch den Receiver anzapfen kann.

Kodi auf iOS ist ja so ziemlichst die bescheidenste Option.

Zitat von darkside40

Die Frage für mich wäre da ob man unter iOS dann auch den Receiver anzapfen kann.

Da gibt es diverse Player - selbst nutze ich im Moment allerdings keinen (habe seit langem kein persönliches ios Gerät mehr, und das Firmengerät will ich dafür nicht nutzen). Daher kann ich leider keine aktuelle eigene Erfahrung liefern.

Ein Beispiel, das ich auf Anhieb fand: vuplusTV on the App Store (apple.com). Auch sowas wie Dream Player. Auf das "webif" (ein auf den Boxen laufender Webserver u.a. mit EPG) der E2-Box kann jeder Browser zugreifen. Dort sind die m3u-URLs direkt verlinkt. Wenn der Browser die abspielen kann, geht es direkt so. Habe Details zu Mime-Typen-Verknüpfungen bei iOS vergessen, aber wenn man m3u zu VLC verknüpft, sollte der direkt gestartet werden. Man kann auch aus dem WebIf direkt die komplette m3u Liste speichern. Die sollte vlc nutzen können auch auf iOS. Und da es ganz gewöhnliche m3u-Links sind (halt mit lokaler URL), sollten die mit jedem x-beliebigen "IPTV-Player" gehen. Allerdings, bei einfachem "non E2 aware" IPTV Player wird man kein EPG kriegen.

Klar - Kodi auf iOS ist was für Hartgesottene.

Zitat von darkside40

Ich weiß, ich wollte es nur mal erwähnen weil es mich doch extrem erstaunt hat.

Die Frage die ich mir aber stelle: Wenn man jetzt die kosten für neue Hardware, Strom, HD+ Abo etc. rechnet und der Bedarf das man auch Unterwegs TV gucken kann: Macht da nicht ggf. ein Zattoo oder ein Waipu Account mehr sinn?

Damit spart man sich das ganze gefriemel mit Transcoding etc.

Zum einen: Besitzen/Einmalkosten vs. Mieten/wiederkehrende Kosten.

Zum zweiten: Qualitaet: Bitraten bei ASTRA sind immer noch die hoechsten in Vergleich zu Internet Streaming alternativen.

Zum dritten: Selbst machen gibt mehr Nerdspunkte

Zum vierten: Offene API/Schnittstellen fuer Stream und EPG ("DVB"). Auch die Plugins fuerZattoo/Waipu basieren auf reverse engineering "hacks" die nicht notwendigerweise immer gehen werden.

Zum fünften: Datenknausrigkeit: Keiner weiss was ich auf Astra gucke.

Dieser Post von Holzfaeller, andere Hand abgehackt, sonst haette ich noch mehr Punkte.

Mir ist bewusst, dass Ponyriemen die Nerds-Alternative will, und ich will ihn nicht von was anderem überzeugen. Dennoch zu der interessanten Diskussion ...

Zitat von te36

Zum einen: Besitzen/Einmalkosten vs. Mieten/wiederkehrende Kosten.

Die Nerd-Alternative hat auch zusätzliche wiederkehrende Kosten - nämlich die erhöhte Stromrechnung. DIGIBIT R1 - TELESTAR-DIGITAL GmbH | digital TV, multimedia & more : Laut Datenblatt:

Leistung / Energiewerte

ENERGIEWERTE BETRIEBMAX 36 W

ENERGIE-SPARER / STANDBY 14 W

Das alleine ist teurer/ähnlich teurer als ein IPTV-Abo. Ich weiß, man findet Anleitungen, wie man die genannten Werte signifikant unterschreiten kann. Zusätzlich kommt bei einigen hier vorgeschlagenen Designs ein Server für TVH hinzu. Der braucht auch leicht 5-10W dauerhaft (wenn man nicht sehr gut aufpasst). Beispielsweise kriegt man die Root-Platte nicht leicht in den Standby. Auch SSDs (wenn man nur eine hat, die größer ist für Aufnahmen) brauchen leicht > 5 W genau wie viele HDDs. Klar, mit viel Sorgfalt kann man das auch mit 3 W hinkriegen. Wenn man Transcoding will, wohl eher schwer.

Dann haben viele IPTV Angebote gleich die Privatsender in HD Qualität im Abo, bei Sat muss man das noch Mal extra bezahlen. Bei MagentaTV Smart beispielsweise 10 €/Monat bei immerhin 7 MBit/s - das ist nicht weit von Astra entfernt (wenn man Füllbytes bei Astra berücksichtigt).

Wenn man jetzt noch fairerweise die zusätzlichen Geräte auf angenommene Laufzeit abschreibt - da wird es nicht ganz einfach in Sachen Kosten mit einer Nerds-Ansehen-verschaffenden IT-Infrastruktur gegen einfache IPTV-Lösung mitzuhalten.

Gegenrechnen könnte man auch noch IPTV-eigene Zusatzfunktionalität wie Restart von Sendungen (tlws. sogar mit Möglichkeit Werbung zu überspringen) und für diejenigen, die jetzt nicht Aufnahmen archivieren wollen die Aufnahmefähigkeit irgendwo in der Cloud.

Dann für den "Remote-Usecase". War nicht Ponyriemen sogar derjenige, in dessen geöffnetes Heimnetzwerk eingedrungen wurde? Bei IPTV braucht man nix zu öffnen. Mein Abo funktioniert auch im Ausland (kein Geoblocking).

Zitat von te36

Zum vierten: Offene API/Schnittstellen fuer Stream und EPG ("DVB"). Auch die Plugins fuerZattoo/Waipu basieren auf reverse engineering "hacks" die nicht notwendigerweise immer gehen werden.

Schon richtig. Allerdings könnte man halt bei einem nicht nerdigen Design einfach die App des IPTV-Providers nehmen. Oder den Webbrowser mit durchaus guter Benutzbarkeit. Gerade bei iOS wird sich kaum jemand Kodi antun.

Auch die IPTV-Lösung kann man bisschen nerdiger machen. Beispielsweise kann man die MagentaTV Multicast Streams mit ffmpeg oder VLC aufnehmen, z.B. gepaart mit Task-Scheduler, der den Rechner aus dem Schlaf aufweckt für Aufnahme.

Zitat von te36

Dieser Post von Holzfaeller, andere Hand abgehackt

Ich hoffe, du hast dich nicht ernsthaft verletzt.

mit der verfügbaren digibit Twin sieht das wieder besser aus. Die hat im Standby nur 4W laut datenblatt. Die R1 ist ja schon länger nicht mehr zu bekommen

buers

Die Stromverbrauchswerte aus der Anleitung vom Digibit sind quatsch, habe die mal selber ermittelt:

Digibit R1 Stromverbauch – Björn's Techblog

Aber ansonsten geb ich dir recht.

Wenn man den Stromverbrauch seines Geraffels selbst über Solar betreiben kann, dann ist perspektivisch der Verbrauch dieser Geräte auch nicht so das wiederkehrende Ding. Befürchte mal, das bei meinem Geraffelpark da aber Dachanlage notwendig wird. Aber für so Kleinkram wie NUC-Server/DigiBit/Router/Shellys/... sollten ja sagen wir mal 100W in Summe reichen, und das sollte man doch hoffentlich mit Balkonkraftwerk und 1KW Batterie (für die Nacht) abdecken können. Odr ? Was sagen die Balkonkraftwerksbesitzer, welchen 24/7 Stromverbrauch kann man damit realisieren und wieviel Batterie bräuchte man dafür ?

Bei Energie ist das damit dann so wie früher Eigenheim gegen mieten.

Und Kredit muß man dafür auch noch nicht mal aufnehmen (meistens).

Zitat von buers

Leistung / Energiewerte

ENERGIEWERTE BETRIEBMAX 36 W

ENERGIE-SPARER / STANDBY 14 W

ich schätze obige Werte wurden mit veralteter Firmware gemessen, denn ich habe hier andere Werte mit letzter DigiBit-FW (mit Fritzdect 200 am 14.03.2021 gemessen) :

2x Sat-Kabel, 2x Device aktiv (TvH), TV Sendung: off / on => 8,65 / 12,3 W

Zitat von buers

Auch SSDs (wenn man nur eine hat, die größer ist für Aufnahmen) brauchen leicht > 5 W genau wie viele HDDs. Klar, mit viel Sorgfalt kann man das auch mit 3 W hinkriegen

meine Samsung 980 Pro NVMe's sollen sogar max. 8,49 ziehen.

Dabei sollte man allerdings bedenken, dass die das nicht über die ganze Betriebszeit des PC's tuen !

z.B. war meine 980 Pro gesamt nur 34 h (Wert: "Power On Hours") in "real-existentierende" Arbeit, wurde am 29.07.2023 reingeschraubt und der Rechner lief täglich ~12 h.

also 88 Tage x 12 h = 1056 h versus 34 h !

Zitat von te36

Wenn man den Stromverbrauch seines Geraffels selbst über Solar betreiben kann, dann ist perspektivisch der Verbrauch dieser Geräte auch nicht so das wiederkehrende Ding. Befürchte mal, das bei meinem Geraffelpark da aber Dachanlage notwendig wird. Aber für so Kleinkram wie NUC-Server/DigiBit/Router/Shellys/... sollten ja sagen wir mal 100W in Summe reichen, und das sollte man doch hoffentlich mit Balkonkraftwerk und 1KW Batterie (für die Nacht) abdecken können. Odr ? Was sagen die Balkonkraftwerksbesitzer, welchen 24/7 Stromverbrauch kann man damit realisieren und wieviel Batterie bräuchte man dafür ?

Bei Energie ist das damit dann so wie früher Eigenheim gegen mieten.

Und Kredit muß man dafür auch noch nicht mal aufnehmen (meistens).

Und damit steigt die Investition fürs nerdige TV gucken noch mal um wieviel? 500-1000€?

Ein optimal ausgerichtetes unbeschattetes Balkonkraftwerk schafft in unseren Breiten ca. 600 kWh im Jahr - also im Schnitt 68 W. Durch den Batteriespeicher (ohne den deine Rechnung te36 ja nicht aufgeht) geht davon noch ein Anteil verloren. In trüben Herbst und Winterwochen ist man weit unter den 68 Watt - das kann der Speicher nicht ausgleichen. Nach meiner Einschätzung ändert das an der Kostenrechnung (das Zeugs muss man ja auch abschreiben) wenig. Für die Ökobilanz ist es sicherlich gut (wobei der Speicher da auch schon diskutabel ist). Nur, die W für zusätzliches Nerds-Zeugs fehlen dir halt beim Kühlschrank etc.

Ich denke somit bleibt mein Einwand zu deinem Kostenvergleich valide. Finde deswegen das Balkonkraftwerk nicht schlecht (und denke selbst darüber nach).

Oder mal ein ganz radikaler Gedanke, so wie zu Urgroßvaters Zeiten:
Einfach nur dann Zeug machen, wenn die Ressourcen dazu auch da sind, nicht Raubbau an anderen Menschen und den Ressourcen den Planeten betreiben.

Nicht dass ich das selber machen würde oder das jetzt groß propagieren will!

Es ist aber mal ein interessantes Gedankenspiel, wenn man sich vorstellt: Wieviel Strom könnte ich (mit PV, als Beispiel) auf meinem Grundstück erzeugen und zu welchen Tages- und Jahreszeiten steht mir das zur Verfügung - und was mache ich damit.

Oder im anderen Beispiel: Wie viele Bäume wachsen auf meinem Grundstück, um damit Möbel zu bauen oder den gemütlichen Kamin zu befeuern?

Da wird mir immer übel, wenn Kollegen erzählen, sie melden Sperrmüll an, weil die Möbel nach 12 Jahren einfach nicht mehr zeitgemäß sind. Uff.

Wie viele Rinder kann ich halten um....

Ich schweife ab

Naja, Balkonkraftwerk um Stromkosten zu sparen und stattdessen einmal am Anfang Geld abzudrücken wäre als Konzept ja nicht speziell fuer SATIP. Das kann ich ja ebenso auf andere Stromverbraucher anrechnen. Wie gesagt, sowas wie Shelly's oder auch den Internet-router. Un wenn da das LNB+SATIP converter (oder Internet router) ca. 6W brauchen, dann waeren das bei 1000 Euro Balkonkraftwerk ja wohl einmal 100 Euro, um deren stromkosten abzufangen.

Ansonsten sind die Kosten für SAT Fernsehen im Gegensatz zu TV-stream über das Internet halt 0 Euro gegen sagen wir mal monatlich 7.50 Euro für Waipu TV plus sagen wir mal anteilsmaessig ? 10 Euro für die Kosten des Internetanschlusses (weil man den auch für anderes verwendet. 10 Jahre - da sind das 2100 Euro. Wobei mir nicht klar ist, ob man davon ausgehen kann, das die Preise stabil bleiben.

Du brauchst beim Digibit nicht dringend einen Server. Der kann auch eine M3U generieren und du kannst ihn direkt nutzen.

Ein TVHeadend Server hat aber halt den Vorteil der Aufnahmemöglichkeit und abgestuften Rechte.

Zitat von Ponyriemen

dass durch die Digibit mehrere Sender auf einen Transponder gleichzeitig möglich wären

Bei meiner Triax TSS 400 ist das auf jeden Fall so. Ich denke, auch mit der Digibit wird das der Fall sein. Aber eben nur, wenn man die SAT>IP Kiste als "Netzwerktuner" verwendet und nicht als Streaming Server (m3u, DLNA, ist egal). Im Netzwerktuner Modus benimmt sich die Kiste wie eine "normale" DVB- Tunerkarte, nur das man sie nicht per USB oder PCIe angeschlossen hat, sondern per Ethernet. In TVHeadend, DVB-Viewer, TVMosaic CE, NextPVR,... kann man dann mit einem Tuner alle Sender eines Transponders gleichzeitig sehen/aufnehmen. Je nach Belegung kann man dann mit z.B. 2 Tunern 10 oder 12 oder noch mehr Sendungen gleichzeitig aufnehmen. Die dazu gehörenden Kanäle müssen nur auf einem der beiden "eingerasteten" Transponder liegen. Ist oft bei Sendern einer Gruppe der Fall. So sind sehr viele Pro7/Sat 1 Sender auf einem einzigen Transponder zusammengefasst, genau so wie viele der ZDF Sender usw. Man braucht also um von ZDF, ZDF Neo und ZDF Info gleichzeitig eine Sendung aufzunehmen nur einen einzigen Tuner.

Neben der möglichen räumlichen Trennung von Tuner und TV Server ist es obendrein ein Vorteil, das man eben beide Möglichkeiten, auch gleichzeitig, hat. So kann man mit TVH einen Transponder aufnehmen und gleichzeitig mit VLC per DLNA einen anderen Kanal anschauen. SAT>IP ist schon ne geile Sache und herkömmlichen Tunern ziemlich überlegen, imho.