Jeder von euch hat vermutlich schon mal an einem analogen Flipper/Pinball gespielt.
Zu meiner Zeit meine ich, dass es mich 50 Pfennig für drei Spiele gekostet hat.
Bedenkend, welcher Kick dafür geboten wurde, war das einfach gesagt echt krasser Scheiß.
Den eigenen Namen (daher auch mein 3-Buchstaben Nick) in der Highscore zu sehen ist unvergesslich.
Und selbst zu der Zeit habe ich mir schon Gedanken gemacht, was das für eine Art von "interface" ist.
Mir war der Begriff "Benutzeroberfläche" noch nicht bekannt. Aber im Nachhinein ist es genau das, was mich beschäftigt hat.
Und nichts von heute in der digitalen Variante kann da mithalten.
Aber dazu ein anderes mal mehr.
Aber was mir in jungen Jahren Freude bereitet hat, hat schon viele Jahre zuvor auch anderen einen Dopaminkick verpaßt.
Und das geht ja nun wirklich nicht.
1942:
1942 beschlagnahmte der Bürgermeister von New York City 2.000 illegale Flipperautomaten.
Die süchtig machenden Automaten wurden mit Vorschlaghämmern zertrümmert, von allem verwendbaren Metall befreit und ihre Reste in den Hudson River geworfen.
Damals waren Flipperautomaten Glücksspielgeräte.
Man steckte eine Münze in den Schlitz, zog den Trigger und wenn man Glück hatte, rollte die Kugel zufällig in einen Gewinnplatz. Wie bei einem Spielautomaten.
Dieser Glücksspielaspekt war es, der die moralische Empörung auslöste.
1947 wurde eine Modifikation der Benutzeroberfläche eingeführt, die Flipper von einem Glücksspiel zu einem Geschicklichkeitsspiel machte.
Humpty Dumpty war das erste Flipperspiel mit "Flipperfingern".
Die Grenzen zwischen Geschicklichkeit und Zufall verschwimmen.
Es sollte weitere 25 Jahre dauern, bis das Verbot von Flipperautomaten in New York City, Chicago, Los Angeles und Städten in ganz Amerika aufgehoben wurde.
Alles in allem irgendwie dann doch eine gute Sache, dass die verboten wurden.
Denn dadurch wurde das Gerät erst zu der Maschine, mit der ich gespielt habe.