Ist doch ganz einfach.
Sagt man der Ki was man will, und schon kommt der T9000-Bob Ross mit dem gewünschten Ergebnis.
So ist das in den Köpfen leider schon jetzt eingebrannt.
Das da schon etwas mehr für nötig ist, will ich euch hier zeigen.
Mein Vorgabethema ist "Piratenparty". Alter: 5 Jahre. Junge.
Meine Grobe Vorstellung ist eine Klappkarte, Hoch- oder Querformat, in einem Umschlag.
Alles selbst gedruckt, auf A4 220g Papier, Laserdrucker.
Da macht man sich schon vorher Gedanken, da eine Klappkarte das Seitenverhältnis durch aufklappen ändert.
Also brauche ich eine Vorderseite, einen breiten Innenteil, und eine Rückseite.
Da ich viel Text habe, starte ich mit ideogram.ai
Direkt mal Müll. Farblich aber brauchbar. Aber kein Text?
Irgendwie schon cool, aber noch immer kein Text.
Das ging dann noch gute 20 Motive so weiter, u.a. auch in solche Richtungen:
Völlig Psycho. No way.
Aber hier bemerkte ich das erste mal, dass die Ki Text nicht immer als Buchstaben interpretiert, sondern auch gerne mal über-setzt.
Neuer Plan. Vorn evtl nur "Einladung"
Man kann aber anscheinend nicht mitteilen, was man nicht will.
Nicht mal knapp - einfach nur fugg.
Na also. Geht doch. Aber irgendwie gefällt es mir nicht.
Back to start. Vorne der Name und der Wert. Arno 5. Und dann im Querformat.
Da fühlte ich mich schon etwas missverstanden. Ein wenig.
Das in meinem Prompt eine 4 statt 5 steht liegt an der Ähnlichkeit der 5 mit dem S.
Aber dennoch, da könnte etwas gehen.
Probieren, probieren, probieren (jedes dieser Motive hat noch mal 4 Untermotive)
Ich nehme dann das hier:
Das war Teil 1.
Innenteil als nächstes. Also die Klappe in doppelter Breite. Das kann nebenbei keine einzige Ki in der Breite.
Zumindest keine alleine
Da ich zuvor aber noch im Hochkantdesign gedacht hatte, waren meine ersten Ergebnisse auch in der Richtung.
Teils sogar richtig cool. Aber nicht gerade ein Kindergeburtstag.
Ich habe dann probiert, dass Thema in das Querformat zu bringen.
Nope. Diverse Versuche später - so wird das nichts.
Zurück an den Anfang. Bunt und Totenkopf und Party.
Schon gar nicht so weit weg von meiner Vorstellung. Aber das sieht aus wie ein Kinderschädel. Nope.
Der hier ist es dann geworden. In der Basis. Die Ziffern stimmten auch schon und sahen gut aus.
Nur ist der nicht breit genug. Also speichern und bei Dall-E hochladen und mittels Outpainting erweitern.
Das hat 3 Versuche und einmal zwischenspeichern gebraucht.
Aber ja, das gefällt mir. Und Outpainting ist sooooo cool.
Dann brauche ich noch eine Rückseite.
Da habe ich dann ein paar Totenköpfe generieren lassen. Nicht zu gruselig. Nicht zu albern.
Geworden ist es dann dieser:
Das bekomme ich dann schon passend zugeschnitten.
So weit. Jetzt brauche ich aber noch Text. "Du bist zu meinem Geburtstag eingeladen!"
Keine Chance. Da wird zu viel übersetzt und reingeträumt.
Das habe ich dann von Hand gesetzt.
Sehr ähnliche Probleme hatte ich mit der Adresse. Auch da nach etwa 10 Versuchen aufgeben.
Es gab hier und da auch textlich korrekte Ergebnisse, aber das war optisch dann eher nicht nach meiner Vorstellung.
Dann brauche ich noch einen Umschlag. Der sollte Holzartig aussehen und farblich ins Thema passen.
Versuch Nummer 12:
Aber der Umschlag muss noch ein paar Meerestiere bekommen. Das Wort "Einladung" habe ich erst gar nicht mehr probiert einzufügen.
Erst scheiterte es auch hier an der Beschreibung:
Was zum Dreizack soll das sein?
Aber dann kam noch was brauchbares dabei heraus. Keines dieser Motive ist freigestellt. Das ist dann alles noch im Grafikprogramm zu machen.
Damit hatte ich alles zusammen. Ab damit ins Grafikprogramm.
Klappe hinten und Klappe vorn. Das Geschmiere auf dem Hutband ist die Adresse verpixelt.
Innen:
Schrift ganz schnöde mit Farbverlauf. Uhrzeit farblich an die Umgebung angepaßt. Datum hatte die Ki ja schon gemacht.
An der Stelle kurz angemerkt: das ist einer von sechs Entwürfen. Ich mache meist drei und lege diese zu Hause zur Auswahl vor.
Dieses mal hatte mich aber der Ehrgeiz gepackt. Drei im Hoch und drei im Querformat.
Beim doppelseitigen Druck muss man auch auf ausreichend Überfüllung achten. Und ggf die zweite Seite drehen.
Der Umschlag:
Und weil es irgendwie sein mußte, auch von innen bedruckt. Da ist das Problem, dass es gespiegelt und gedreht werden muss.
Ohne Tests geht das beim ersten Versuch immer schief.
Alle Grafiken sind noch angepaßt worden. Kontrast, Sättigung, Farbton etc.
Schattierungen teils druntergesetzt. Transparenzen.
Es geht halt noch immer etwas besser.
Drucken, mit dem Cutter-Messer und Lineal ausschneiden.
Knickkanten von innen anfalzen, Ecken mit der Schere rund schneiden.
Für n-Kinder.
Ergebnis (die sind real sehr sehr viel schärfer):
Der Umschlag muss geklebt werden und ein Schlitz eingeschnitten zum schließen.
Warum ich mir das antue?
Weil die letzten Einladungen der anderen nur noch verdammte Postkarten zum Ausfüllen waren.
Are you kidding me? Fugging Postcards?
Klarer Fall von "jetzt erst recht".
Und mir ist absolut klar, dass diese Dinger bestenfalls im Altpapier landen.
Ki in der Gestaltung - ja oder nein?
Klares JA. Aber ich habe noch nicht das Gefühlt, als ob das System meine Arbeit an sich irgendwie ersetzen kann.
Noch nicht.
Aber ordentlich unterstützen.