Extrem sparsamer Windows PC als TV-, Download- und Datenbank- Server, Vorstellung und EInrichtung.

  • Hallo.

    Ich wollte ja mal mein neues Projekt vorstellen, basierend auf dem BMax B1Pro Mini PC.

    https://www.amazon.de/gp/product/B0BG87B263/?tag=kodinerds04-21 [Anzeige]

    Samstag bestellt, Montag da, halt Amazon. Besonders erstaunlich, die Box kam aus Italien und war trotzdem über Nacht da (den Sonntag mal nicht mitgerechnet).

    Bevor ich das Gerät genauer vorstelle, möchte ich erzählen, was ich mit dem Ding vorhabe und besonders, was nicht. Ich will damit keine Spiele spielen. Auch keine 8K Dolby Vision Filme streamen. Dafür ist der verbaute Celeron N3350 viel zu schwach. Das System ist gedacht, um einen TV Server 24/7 laufen zu lassen und dabei so wenig Strom wie möglich zu verbrauchen. Wenn er schon läuft, kann er ja auch gleich noch als Host für eine kleine MariaDB dienen und bei Bedarf ein paar Files herunter laden. Um dafür genug Platz zu haben habe ich die Option genutzt, und gleich eine 512 GByte M2 SSD mit bestellt, für gut 20€. Die Box hat extra eine Klappe, um eine M2 SSD einbauen zu können. Man muss also nichts zerlegen und verliert keine Garantie oder so...

    Nun mal zum Gerät selbst. Es ist im Prinzip einfach eine kleine schwarze Kiste.

    Darin befindet sich ein PC mit, wie erwähnt einem Intel Celeron N3350. Der Celeron N3350 ist lauf Passmark 1,6 mal so schnell wie der Cortex-A72 auf einem Raspberry Pi 4. Das System hat Windows 10 Pro x64 dabei, ist (laut Specs) 4K tauglich, mit 6 GB DDR4 RAM sowie 64 GB eMMC Speicher ausgestattet, hat GBit Lan, 2x USB2, 2x USB3, BT 4.2, HDMI und VGA (Dual Monitor möglich) sowie WLan 2,4 und 5 Ghz sowie einen Micro SD Karten Steckplatz. Ein Netzteil, ein HDMI Kabel und eine Halterung (Wand- und Monitor Montage möglich) sind im Lieferumfang enthalten. Dazu ist das System absolut lautlos und soll nur 2-3 Watt verbrauchen, also spürbar weniger als der RasPi 4. Ein RasPi 4 mit Netzteil, Speicher und Gehäuse kostet obendrein deutlich (bis zu 50%) mehr, zumindest zur Zeit. Und man kann auf dem B1Plus sowohl das mitgelieferte und vorinstallierte Windows 10 als auch Linux und selbst Android-x86 installieren, wenn man mag. Ob er auch mit MacOS (x86) lauffähig ist, weiß ich nicht. Außerdem hat der RasPi keinen Anschluss für eine SSD, nur USB.

    An der einen Seite befinden sich die beiden USB 3 Anschlüsse sowie der SD Steckplatz.

    Auf der gegenüber liegenden Seite ist der VGA Anschluss. Darüber kann man einen zweiten Monitor anschließen, wenn man mag.

    Die meisten Anschlüsse sind aber hinten. Von links nach rechts sind das ein "Reset Loch", in dem man mit einer Nadel o.Ä. einen hardreset auslösen kann, sollte das Gerät mal gar nicht mehr reagieren wollen. Daneben ist eine 3,5mm Klinkenbuchse für ein Headset oder Kopfhörer. Dann die Gigabit Ethernet Schnittstelle, der HDMI Ausgang und die beiden USB 2 Anschlüsse. Rechts befindet sich noch der Stromanschluss und ganz außen der Ein- und Aus- Schalter (eher Taster). Im Gegensatz zu einem in dieser Preisklasse meist eher üblichem "Stick" sind hier alle gängigen und notwendigen Anschlüsse vorhanden.

    Das mitgelieferte Zubehör, ein HDMI Kabel, eine Halterung und ein Steckernetzteil. Alleine schon an dem Netzteil kann man sehen, dass das Ding nicht viel Strom verbrauchen kann. Mein handy- Ladegerät ist stärker. Für den zweistelligen Euro Betrag ist ja sogar die "große" Windows 10 Pro Version dabei, die bereits aktiviert ist. Wenn ich Windows 10 Pro x64 direkt bei Microsoft kaufe, kostet mich das OS deutlich mehr als hier zusammen mit einem ganzen PC. Schon eine seltsame Preispolitik, oder?

    Um mal einen Eindruck von den Abmessungen zu bekommen, hier der B1Pro zusammen mit einem Raspberry Pi3b und einer alten, ausrangierten NoName Android TV Box.

    Nachdem der Kram gestern Nachmittag angekommen ist, habe ich das Gerät zunächst mal ohne die SSD einzubauen und ohne es mit dem Internet zu verbinden, eingeschaltet. Auf der Schutzhülle stand drauf, das man beim ersten Einschalten noch keine Internet Verbindung aufbauen soll, da so einige Optimierungen gemacht werden können, um das System zu beschleunigen. Verstehe ich zwar nicht so ganz, aber egal. man muss ja sowieso erst die Installation abschließen, da Windows nur vorinstalliert ist. So kann man z.B. gleich den passenden Benutzer anlegen, die passende Sprache und Tastatur auswählen, usw... Leider ist das vorinstallierte Windows 10 auf dem Stand 21h1. Das bedeutet endlos viele Updates, die bis in den späten Abend hinein gedauert haben. Dabei konnte ich mir einen ersten Eindruck von der Geschwindigkeit, dem Geräuschpegel (nicht vorhanden, 0db, da völlig passiv gekühlt) und den Temperaturen machen. Passiv gekühlte Systeme sind ja meist etwas kritisch, was die Temperaturen betrifft. Hier ist aber alles im grünen Bereich. Das Höchste, was ich nach stundenlangem Rödeln mit 100% CPU Last feststellen konnte waren etwa 60°C. Die CPU ist aber bis 104°C zertifiziert. Auch die Gehäusetemperatur bleibt stets im Rahmen. Man merkt zwar, das es warm wird. Aber es wird niemals "heiß" oder gar unangenehm an der Hand. Also alles prima hier. Aber wie sieht es denn mit dem tatsächlichen Stromverbrauch aus? Nun, während den Updates mit konstant 100% CPU Last schwankte der Verbrauch, gemessen an der Steckdose mit einem einfachen Haushalts- Messgerät irgendwo zwischen 6 und 8 Watt. In Installationspausen, wo die CPU last tatsächlich mal auf unter 10% sank, ging auch der Verbrauch zurück und lag dann zwischen 2,9 und 3,2 Watt. Schon keine schlechten Werte, finde ich. Ausgeschaltet liegt die Stromaufnahme bei 0,1 bis 0,2 Watt, also alles in Ordnung, auch hier. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist eher mau, was aber so zu erwarten war. Nach eine gewissen Zeit hat man sich aber daran gewöhnt und kann eigentlich ganz normal damit Arbeiten, Surfen, usw.. Wie gesagt, für alles, was ein wenig Leistung benötigt, ist der Knirps nicht prädestiniert.

    Dann habe ich die SSD eingebaut, was in 2 Minuten erledigt war. Die Klappe am Boden ist mit einer winzigen Schraube gesichert. Die m2 SSD wird einfach in den Steckplatz gesteckt und hinten mit einer Schraube angeschraubt. Bei meiner 22€ "NoName" SSD war nicht nur die Befestigungsschraube dabei (da war auch eine im PC, also kein Mangel), sondern auch ein passender Mini- Kreuzschlitz Schraubendreher. Allerdings habe ich da als Modellbauer doch deutlich besseres Werkzeug vorrätig. Aber wer nichts passendes hat, für den sicher ein gutes Gimmick. Die SSD wurde sofort erkannt und konnte partitioniert und formatiert werden. Ob man auch von der SSD booten kann, weiß ich nicht. Das dürfte aber, sofern möglich, das Ganze durchaus beschleunigen. Ich habe es zwar nicht gemessen, aber der eMMC Speicher des B1Pro macht auf mich nicht den aller schnellsten Eindruck. Für das, was ich mit dem Gerät vorhabe, spielt das keine Rolle, deswegen bleibt alles so, wie es ist. Die 512 GByte m2 SSD verbraucht etwa 0,5- 0,7 Watt, so das die Stromaufnahme auf etwa 3,5 Watt Idle hoch ging. Damit habe ich mich aber noch nicht zufrieden gegeben. Ich habe im BIOS (ja, der B1Pro hat noch ein BIOS) das Wlan und das Bluetooth deaktiviert, da ich beides nicht brauche. Und, was soll ich sagen, schaut selbst:

    Stolze 2,8 Watt mit zwei Laufwerken (einmal eMMC, einem SSD) sowie USB Tastatur und Maus, die später im Alltag nicht angeschlossen werden, verbraucht das System nun im eingeschalteten, betriebsbereitem Zustand. Viele PC verbraten ausgeschaltet schon mehr Strom...

    Alles in allem eine schöne Alternative zu einem der üblichen Bastel- Einplatinencomputer ala Raspberry Pi4 mit mehr Leistung und weniger Stromverbrauch bei eher geringeren Anschaffungskosten.

    Soweit die erste Vorstellung des B1Pro. Über die Software- Installation und den Praxiseinsatz später mehr.

    -------------------------------------
    Danke fürs lesen, Claus

  • Danke fuer den Bericht. Koennte mir gut vorstellen, das die Kiste auch prima fuer Home Assistant oder so ist. Ich hatte da fuer wenig Geld (glaube 127 Euro) eine N95 CPU kiste beim Aliexpress gekauft, die viel schneller ist - 5458 passmark, aber halt dann bis 15W, und mit Luefter.

    Weiss zwar auf die Schnelle nicht, wie man das mit Windows einfach machen kann, aber probier auf jeden Fall mal aus, wie heiss die Kiste nach langer Zeit mit der bei Dir maximal abgerufenen Leistungen sich aufheizt. Gerade ideal jetzt, im Sommer. Ich hatte schon mal einen Freund so eine Kiste zusammengebastelt, mit N4100, also vergleichbare Leistung die abgefuehrt werden muss, das Problem war dann allerdings die rotierende 2.5" HDD die ich eingebaute hatte. Die hat sich da temperaturtechnisch nicht wohl gefuehlt im Betrieb. Wurde deutlich ueber 60 Grad drinnen warm. Denke mal bei SSD sollte das gut funktionieren, aber wie gesagt: 24...48 Stunden Einbrennen, solange man das Zeugs zurueckschicken kann gibt einem auf jeden Fall ein Gefuehl der spaeteren Betriebsssicherheit. Guck mal mit smartmontools, da sollte die SSD Temperatur anzeigen, und dann auch gucken wie die ist, wenn das Sysrtem laengere zeit auf Last laeuft.

    Wegen Leistungsvergleich: Ich fand ja die Passmark Leistung von der N3550 nicht berauschend, hatte aber nicht versucht die mit RPI4 zu vergleichen (nicht auf die Idee gekommen, nach Cortex zu suchen bei passmark ;-). Wenn ich bei Passmark so wie Du nach Cortex-A72 suche, dann kriege ich die Werte fuer 2Ghz. Der RPI4 soll aber laut Wiki nur 1.5 oder spaeter 1.8Ghz haben. Evtl. ist die Leistung des N3550 also noch'n Tick hoeher relativ zum RPI4 als Du berrechnet hast. Nice!

    Ob die Windows Lizenz auf der Kiste legal ist weiss natuerlich niemand. Das Windows wird ja was von digitaler Lizenz sagen, und die kann sich jeder beliebig einfach selbst aktivieren. Stand sogar mal in der c't, wie das geht und geht immer noch so. Microsoft hat da merkwuerdige Politik. Man kann probieren, die Platte als Image zu sichern (zur spaeteren Restaurierung), platte loeschen, dann ohne Netz ein original Windows 10 komplett ohne Netz zu installieren, und wenn er danach eine Lizenz anzeigt, dann kann man sicher sein, das das Geraet eine legale Lizenz hat - weil die dann eben nicht vom Netz kommt, sondern aus dem BIOS/NVram. Allerdings ist das Gegenteil wohl kein Beweis, das es eine illegale digital Lizenz ist.... glaube ich.

  • Sehr guter und ausführlicher Bericht, vielen Dank!

    Wenn es sowas gibt mit einer GPU die Transcoding ermöglicht, um den Stream nach außen an die Verbindungsqualität on Demand anzupassen, wäre ich auch sofort dabei, sowas suche ich noch. Darf dann auch gerne 2 Watt mehr verbrauchen. ;)

    Pony

    TVServer: origenAE (S16V) als DVBViewer MediaServer
    SAT>IP Hardware: 3x Digibit Twin
    Clienten: 1x DuneHD, 2x KII Pro DVB-S2 (S905) (CE 9.2.8), 1x FireTV Stick 4K MAX, 1x OctagonSF8008 E2 Receiver (openATV)

  • Hi.

    Wenn es sowas gibt mit einer GPU die Transcoding ermöglicht,

    Der N3350 hat eine Intel HD 500 GPU, die QuickSync auch für H265, nicht nur für H264 unterstützt. So lange es sich nicht um zu hochauflösende Streams handelt, könnte das sogar mit diesem Teil funktionieren. Da ich aber kein Transcoding verwende, werde ich das vermutlich nicht ausprobieren. Ich wüsste nicht, wofür. Alle Geräte, incl Smartphones und Tablets schaffen die 720p (oder maximal 1080p) Streams vom IPTV spielend. Und einen IPTV Stream zurück übers Internet zu streamen, macht das Sinn?

    Ob die Lizenz nun offiziell ist oder nicht, ist mir erst mal egal. Ich habe sie bei einem der größten Händler der Welt (ich frage mich manchmal, ob Aliexpress nicht doch größer als Amazon ist) "hoch offiziell" erworben. Das lief nicht über den Marketplace, sondern direkt über Amazon. Wenn da etwas faul sein würde, könnte ich ja Amazon wegen Hehlerei anzeigen. Und was die digitale Lizenz an sich betrifft... Ich habe seinerzeit einige Win 7 und Win 8 "Papperl" von alten, kaputten (und von mir persönlich entsorgten, also nicht mehrfach verwendeten) Notebooks in Windows 10 Lizenzen umgewandelt. Bei Win 8 weiß ich es nicht genau, aber bei Windows 7 gab es definitiv noch keine digitalen Lizenzen. Diese Umwandlung lief während der offiziellen kostenlosen Umtausch- Aktion von Microsoft. Die alten Win 7 Lizenzen waren auf jeden Fall legal, also sind es auch die daraus erzeugten Win 10 Lizenzen. Und die kann ich über mein Microsoft Konto problemlos auf jedes beliebige System übertragen (und auch in Windows 11 Lizenzen umwandeln). Eine digitale Lizenz muss ganz sicher nicht im BIOS hinterlegt sein, um legal zu sein, kann es aber sehr wohl. Den B1Plus habe ich bisher noch nicht mit meinem Microsoft Konto verknüpft, werde ich aber wohl noch machen. Denn dann kann ich auch diese Win 10 Lizenz später mal auf einem anderen Gerät weiter verwenden, sollte der B1Plus mal das Zeitliche segnen.

    Daneben macht es für OEM nicht viel Sinn, solche Lizenzen zu klauen, denn für System- Hersteller kostet so eine Lizenz nur sehr wenige Dollar. Ist die möglichen Scherereien einfach nicht wert, auch nicht in China. Das könnte sich erst dann ändern, wenn der kalte Krieg zwischen USA und China wärmer würde und die Chinesen keine "offiziellen" Lizenzen mehr bekommen würden.

    Gestern während den Updates lief die CPU viele Stunden lang mit 100% Last. Dabei stieg die CPU Temperatur nie über 60°. Da die Celeron N CPU bis mehr als 100° stabil laufen und auch so von Intel zertifiziert sind, ist da noch ganz viel Luft nach oben. Das war zwar noch ohne SSD, aber die wird nicht viel ausmachen. Eine "alte" HDD, die heizt sich deutlich auf, wenn sie viel zu tun hat. Aber bei SSD ist das so deutlich nicht der Fall. Ich werde später mal eine große Datenmenge darauf kopieren und schauen, wie warm sie dabei wird. Aber irgendwelche Bedenken deswegen habe ich nicht.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Mein Senf zu dem Thema - der N3350 ist schon ne alte Gurke. Noch habe ich einen G3900 im Einsatz und der ist mit FullHD Transcoding am Limit, aber exakt. 90% Last.

    und der 3900er hat auch QuickSync.

    Mit etwas moderneren CPUs geht das um Welten besser! Ein aktueller G7900 schafft da locker mehrere Streams ohne auch nur ins Schwitzen zu kommen. Ist aber auch der Implementierung geschuldet, in so alte Hardware steckt keiner mehr Zeit in die Entwicklung.

    Das die Windows Lizenz bei dem Preis legal ist bezweilfe ich mal ganz stark. Ob die im BIOS eingebrannt ist oder nicht hat da null aussage. ist ja kein Akt die ins BIOS ein zu schreiben .... Aber das ist ein anders thema und glaube in dem Umfang irrelevant ..

    Von der reinen CPU Leistung ist das Ding aber durchaus brauchbar gewesen. Habe ähnliches Jahre lang als NextCloud Host laufen lassen für knapp 10 User. Völlig okay und relativ performant. Nur mit dem Einzug der Personenerknnung wars dann am Ende.

    Zur jetzigen Zeit würde ich so etwas nicht mehr einsetzen. 2016er CPU ...

    das Einzige was am Ende zählt ist
    dass ihr lebt was ihr liebt und liebt wofür ihr lebt


    Kodi HTPC - W11 | AMD Athlon 3000G | Pioneer A 504R Bj. 96
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    5 Mal editiert, zuletzt von noob_at_pc (2. August 2023 um 10:50)

  • Das die Windows Lizenz bei dem Preis legal ist bezweilfe ich mal ganz stark.

    Na ja, eine Win 10 Lizenz kostet die System-Hersteller irgendwas um 1 bis 3 Dollar, zumindest wenn sie genug Stückzahlen abnehmen. Klar ist das auch Geld, aber ob ein System- Hersteller sich das wirklich antut, dafür einen Rechtsstreit mit u.U. hohen Strafen oder gar kompletter Verbannung zu riskieren? Man darf bei sowas nicht die üblichen Consumer Preise ansetzen. Ich weiß das z.B. aus meiner Firma. Hier haben wir auch jede menge Lizenzen auf einmal gekauft. Und auch da bekommt man eine Lizenz für einstellige Euro Beträge, völlig legal direkt von Microsoft. Das Geld verdient Microsoft durch die Verkäufe an Privatkunden und vor allem durch das Nachfolgegeschäft, sprich durch die Office 365 Abos u.Ä. Im Prinzip könnte Microsoft das Windows auch ganz kostenlos verteilen, würde in der Bilanz nichts zählbares ausmachen.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Zur jetzigen Zeit würde ich so etwas nicht mehr einsetzen.

    Ach ganz vergessen... Warum den nicht? Das Ding kann mehr als ich brauche und verbraucht unter 3 Watt im Betrieb. Das können aktuellere CPU mit Sicherheit auch nicht besser. Was sie aber mit Sicherheit sehr viel "besser" können, ist teurer zu sein. Ich muss keine S- Klasse besitzen, um Brötchen zu holen. Dafür reicht auch eine Simson..

    Wie gesagt, für mich ist der B1 eine Alternative zu einem Raspberry Pi o.Ä, mit vergleichbaren Aufgaben. Und eben nicht zu einem Monster Gaming oder Streaming PC. Einen Pi4 schlägt der B1 dann doch locker und deutlich. Also spricht absolut gar nichts dagegen, "so etwas" einzusetzen.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Alles gut - So wie du ihn einsetzt ist er defintiv top :) Wollte ich nicht damit anzweifeln!

    Für mich wäre es halt definitv nichts. Viel zu lahm und auch viel zu alt! Für neue CPU Features wird entwickelt und nicht mehr für das alte Ding. Erschwert halt zukünftige Treiber probleme usw. und auch gerade weil hier die Fragen aufkamen bzgl. Transcoding.

    Ich würde eher schauen was gibt es aktuelles.

    Mein derzeiter Docker Host braucht im Betrieb 21W. Die SSDs schlafen nie und der hat nen i3 11.gen, 8 GB RAM, 3 SSDs eingebaut und ist noch nicht bzgl. Stromverbrauch optimiert. Und darauf laufen derzeit 2 NextCloud instanzen, 2x Paperless, ne Wiki ...

    Wenn ich mir das Ding jetzt mit nem aktuellen Celeron und nur einer SSD vorstelle wette ich ähnlichen Strombedarf bei mehr Leistung ;) Bzw zwar durchaus kurzzeitig höhere Verbräuche aber im Endeffekt effektiver da er kürzer Last hat weil er seine Aufgaben schneller erledigt :)

    Ähnliche Barebones mit Pentium N5000 / N6000 schaffen nicht optimiert auch 6W und mit Optimierung auch weniger bei deutlich mehr Leistung. Und wenn der statt Stundenlang 8-9W wegen 100% CPU last ist doch kurzzeitig mal 15W bestimmt effektiver und sogar günstiger.

    Einfach nur so als Gedanke, mir ist das Gerät hier echt einfach zu alt ;)

    EDIT: Danke, jetzt juckt es mir in den Fingern meine 2 Serverli bzgl. Stromverbrauch zu prüfen und optimieren :D :D haste toll gemacht :P

    EDIT #3123452...: Nach Optimierungen mit PowerTop habe ich im absolutem Idle jetzt 8 watt und im normalbetrieb 16W (3 SSDs aktiv und alle Container aktiv) Danke für den Anreiz! [ay] Und das mit nem i3

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    5 Mal editiert, zuletzt von noob_at_pc (2. August 2023 um 15:34)

  • Hi.

    Inzwischen habe ich den B1Pro soweit am laufen. Beim Einrichten hat er sich wirklich deutlich flüssiger angefühlt, als ich vorab erwartet hätte. Er benimmt sich wie ein ganz normaler PC mit Windows 10. Die extrem geringe Energieaufnahme merkt man überhaupt nicht. Sogar "gezockt" habe ich schon. Allerdings nur Solitär, und das hat gar keine Probleme verursacht.

    DVB-Viewer verursacht pro Klient ca. 1,6% CPU Last bei IPTV als TV Quelle. Da kommt eher das Gigabit Netzwerk an seine Grenze als das System. Ich habe noch keine Zeit gehabt, andere TV Lösungen auszuprobieren. Diese Woche schaffe ich es sicher auch nicht mehr, MP TV-Server, TVMosaic und Co. darauf zu testen. Aber nach allem, was ich bisher mit dem kleinen Kästchen erlebt habe, mache ich mir da überhaupt keine Sorgen...

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Hi.

    Für die Leute, die großen Wert auf Windows 11 legen, es gibt für 20-25€ mehr vom selben Hersteller auch zwei vergleichbare Systeme mit Windows 11 statt Windows 10. Den B2S mit Celeron N4020 (119,99€) und den B2Pro mit einem J4105 (125,99€). Der N4020 verbraucht etwa 1 Watt mehr als der N3350 aus meinem B1Pro. Der J4105 etwa doppelt so viel wie der N3350. Dafür hat er dann auch 4 statt 2 Kerne. Im Multi- Core Benchmark ist der J4105 dadurch natürlich deutlich überlegen. Im Single Core ist aber der N4020 vorne. Über alles sind die Performance Unterschiede aller drei Systeme aber eher zu vernachlässigen. Gravierend ist was anderes.

    Das J4105 System kannte ich, bevor ich den N3350 gekauft habe. Der N4020 Rechner ist mir nicht aufgefallen. Wenn ich einen anderen gekauft hätte, dann höchstens den N4020. Einen J4105 habe ich nämlich schon, in meinem "alten" TV Server. Der sollte ja grade ersetzt werden, durch etwas (noch) sparsameres. Für meine Zwecke ist der N3350 wirklich perfekt aufgestellt. In sofern halt 20€ gespart...

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    Danke fürs lesen, Claus

  • woher weißt du wer mehr braucht, hast sie getestet und gemessen?

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  • Hi.

    Den J4105 habe ich gemessen, denn den habe ich ja schon länger im Einsatz. Der braucht mit Ram und Laufwerk etwa 6-7 Watt im Idle und bei 100% Last 12-15 Watt, also ziemlich genau das Doppelte des N3350... Der N4020 hat eine etwas höhere SDP (5 statt 4 Watt) laut Intel, TDP ist mit 6 Watt bei beiden gleich. Daraus habe ich das in diesem Fall abgeleitet. Messen wäre natürlich besser, aber dazu müsste ich erst mal einen in die Finger bekommen. Und nur deswegen einen zu kaufen, ich weiß ja nicht...

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    Danke fürs lesen, Claus

  • alles gut, wollte nur mal sticheln. Aber mit der Ausführung lässt du mir nichtmal den Spaß :P [ay]

    das Einzige was am Ende zählt ist
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  • Hi.

    "Meinen" Bmax B1Pro gibt es nicht mehr zu kaufen, ist ausverkauft. Da habe ich wohl zu viel "Werbung" gemacht. [ae] Aber es gibt (zumindest bei Aliexpress) trotzdem wieder einen Bmax B1Pro für etwa 100€. Der ist mit sogar 8 GByte RAM und Windows 11 bestückt und hat einen Celeron N4000 SoC. Das dürfte ein würdiger Nachfolger sein, schätze ich. Hier der Link:

    Ich brauche aktuell aber keinen weiteren Mini PC, also wird es von mir keinen Test geben. Es sei denn, jemand stellt mir ein Test-Gerät zur Verfügung. Dann natürlich gerne...

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Danke für die Tipps. Ich habe auch den Bmax B1Pro erstanden. Bin begeistert und erstaunt. Rätselhaft, wie man so ein Gerät mit anscheinend korrekt lizensiertem Windows 11 Pro für unter 100 € kriegt.

    Noch erstaunlicher - der Energieverbrauch. Gemessen bei mir mit Steckdosen-Messgerät und Shelly - Jeweils im Schnitt ca 1,7 W unter W11Pro, dabei lief dauerhaft ein selbst geschriebenes Programm, das ein paar Duzend IoT Geräte kontinuierlich abfragt.

    Um den Energieverbrauch niedrig zu halten, habe ich die Windows-Installation energiesparend konfiguriert und etwas abgespeckt. U.a.:

    - WLAN komplett abgeschaltet (hängt bei mir am LAN)

    - Edge Autostart unter Edge->Einstellungen->System+Leistung ausgeschaltet (Browser brauche ich nicht auf dem Rechner, und wenn doch mal, macht die Startverzögerung ohne Autostart nix aus)

    - Benachrichtigungen ausgeschaltet

    - Taskmgr.>Autostarts geprüft

    Bin begeistert. Auch ohne die Optimierungen sehr kleine Leistungsaufnahme - man bemerkt keine Erwärmung des Gehäuses. Teste ich allerdings mein Schachprogramm (das alle Cores zu 100% ausnutzt) erwärmt sich das Gehäuse schnell. Würde mich nicht trauen, das 7*24 so durchlaufen zu lassen. (Das können aber auch schon typische teure Notebooks nicht ab). Dabei komme ich auf 9 - 13W.

    Hatte bisschen gerungen mit ähnlichen Angeboten, die mir von den Spezifikationen besser gefallen hätten: 16 GB RAM statt 8, 512 GB SSD statt 128, 4 Cores statt 2. Gab es auch *sehr* günstig. Für mich dachte ich, dass meine Programme mit den geringen Ressourcen sehr gut zurecht kommen werden und dass die besseren Spezifikationen sich sicher signifikant beim Energieverbrauch bemerkbar machen werden.

    Negativ: Ich habe 4-fach KVM Switch mit Displayport. Dachte vor wenigen Jahren, das sei die Zukunft. Funktioniert dann halt nicht mit dem Gerät. Hatte auch vergessen, dass Wandlung HDMI -> Displayport nicht so einfach ist und nicht ohne zusätzliche Stromversorgung geht.

    Kodi 21.1, 17.6, 21.1, 16, 20.5 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 6 (Debian Linux).

  • dass die besseren Spezifikationen sich sicher signifikant beim Energieverbrauch bemerkbar machen werden.

    Die 4 Kerner Celeron verbrauchen in etwa doppelt so viel Strom wie die 2 Kerner. Die größere interne "SSD" (ist keine SSD sondern eMMC Speicher) macht nur wenig aus. Ich hab in meiner Kiste eine zusätzliche 512 GByte SSD eingebaut. Ein m2 Steckplatz dafür ist ja vorhanden. Die hat 0,7 Watt extra Stromverbrauch ausgemacht, ist aber ein komplett zusätzliches Laufwerk statt nur mehr Speicherplatz. Das zusätzliche RAM merkt man vielleicht oder vielleicht auch nicht. Da ich das RAM nicht aufgerüstet habe, habe ich keine Vergleichswerte.

    Noch erstaunlicher - der Energieverbrauch.

    Ja, es ist schon irre, wie viel Computer-Leistung man aus so wenig Strom rausholen kann. Ich hab ja nur den Vorgänger, aber bereits der fühlt sich überhaupt nicht "lahm" an wenn man "normale" Sachen damit macht. In meinem Desktop hab ich einen i5. Der fühlt sich in Windows auch nicht anders an. Die Power des i5 merkt man erst dann, wenn man z.B. ein Video Transkodiert oder ähnliche, rechenintensive Sachen veranstaltet. Dafür verbraucht er auch 20 mal so viel Strom.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Bin ebenfalls sehr zufrieden mit dem b1pro. Nutze ihn für den MediaServer des DVBViewer.

    so ein Gerät mit anscheinend korrekt lizensiertem Windows 11 Pro

    Im Sommer habe ich per Amazon einen Laptop mit Windows 11 Pro gekauft. Der Verkäufer teilte mir dazu explizit den Windows-Product-Key mit und wies mich darauf hin, mir die Rechnung für den Laptop aufzuheben. Er selbst hebt ebenfalls die Eingangsrechnung von seinem Lieferanten auf.

    Dem b1pro hingegen lag gar nichts bei, auch kein Installations-Guide oder dergleichen. Ich bin mir daher nicht sicher, ob ich tatsächlich eine echte Lizenz habe. Ich kenne den Product-Key nicht. In den Systemeinstellungen unter 'Info' auf 'Product Key ändern' habe ich noch nicht geklickt.

    Eine Frage:

    Wenn ich nach mehreren Stunden den Bildschirm am BMAX wieder einschalte, bleibt er schwarz. Kein Signal kommt mehr an. Mausbewegung oder Tastatureingabe bewirken nichts. Nur Neustart. Wie kann ich dem abhelfen? Danke für Tips!

  • Hi.

    Man braucht spätestens seit Windows 10 keinen Product Key mehr um eine legale Windows Lizenz zu haben. Die Aktivierung geht entweder über den Product Key oder über eine digitale Lizenz. Bei solchen OEM Systemen wird zu 99% eine digitale Lizenz verwendet, weil die a) viel günstiger und b) viel einfacher zu installieren ist. Aber auch wenn man seinerzeit von Windows 7 auf 10 umgestiegen ist, wurde aus dem Win 7 Product Key "nur" eine digitale Win 10 Lizenz gemacht. Liest man dann den Produkt Key mit einem der zahlreichen kleinen Tools dafür aus, so wird nur der ursprüngliche Win 7 Key angezeigt. Ist das System von vorneherein nur mit einer digitalen Lizenz versehen worden, so kann man gar keinen Key auslesen, weil es keinen gibt. Legal aktiviert ist das Windows trotzdem.

    Und zum Bildschirm. Alle "Bildschirmschoner" abgeschaltet? Wenn man den Monitor sowieso ausschaltet, sind die Teile absolut überflüssig. Ich kann dazu weiter nichts sagen, denn an meinem Kasten hängt erst gar kein Monitor. Wenn ich etwas darauf machen muss, wird das per RDP vom bequemen Schreibtisch aus erledigt.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Die ct hatte ja mal die URL fuer die tools mit der man auf dem nicht aktivierten windows mit 2 clicks eine digitale lizenz installieren kann. Danach steht dann im windows 'activated by a digital license'. Wenn das eine legale Moeglichkeit ist, frei Windows zu installieren prima. Wenn nicht, dann hab ich noch keine Methode gefunden, so eine "illegale" Installation von einer legalen zu unterscheiden. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, wie bei so einer Sachlage Microsoft da irgendwelche legalen Moeglichkeiten haette. Natuerlich koennen die so eine Lizenz widerrufen.

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