Die Versionen und der Name
Der offizielle Name ist anscheinend wirklich "Google Chromecast with Google TV 4K", oder abgekuerzt GCCwGTV4K. Ich nenne sie im folgenden nur "die Kiste". Es gibt auch eine HD Variante, die nur HD kann. die wurde ein wenig spaeter veröffentlicht und ist ca. 20 Euro billiger.
(Offizielle) Spezifikationen
Technische Daten zu Chromecast mit Google TV – Google Store
Unterschiede zwischen HD und 4K Versionen
GCCwGTV HD | GCCwGTV 4K | |
---|---|---|
Erschienen | 2022 | 2020 |
Video | HD mit 60 FPS HDR10 HLG | 4K mit 60FPS HDR10 HLG Dolby Vision |
Codecs | auch AV1 (2022'er SoC) | ohne AV1 (2020'er SoC) |
Bootloader | Unlockable in System setting, e.g. für CoreElec (bisher hats niemand gemacht AFAIK) | Locked |
SoC | S805x2 (4 x Core-A35) | S905X3 (4x Core-A55 @1.8Ghz) |
Speicher | 1.5Gbyte RAM, 8GB Flash | 2GByte RAM, 8GByte RAM |
Gemeinsam | HDMI 2.0, HDCP 2.2 |
Zu den Details des Dolby Vision Supports siehe auch den Dolby Vision Fred.
Wikipedia Vergleich der HW Spezifikationen
Android TV 12 und Frame Rate matching
Beide Kisten kamen mit Android TV 11 heraus, zwischen Ende 2022 wurde die HD Version automatisch auf Android TV 12 aufgerüstet, bei der 4K Kiste passierte dies Anfang 2023.
Mit Android 12 kam vor allem Frame Rate matching. Dies kann in den Android System Settings konfiguriert werden, als "Seamless" oder als "Non-seamless".
"Seamless" verwendet anscheinend HDMI 2.1b standardisiertes "Quick Media Switching", was also "Variable Refresh Rate" (VRR) verwendet damit beim Umschalten der Bildrate keine Unterbrechung/schwarzes Bild zu sehen ist. Da ich kein Display habe, das das unterstuetzt (bzw. noch nicht am VRR fähigen Monitor ausprobiert habe), kann ich nichts dazu sagen.
Bei "Nicht-Seamless" können anscheinend einfach Anwendungen die verfügbaren Auflösungen einschließlich Frame Raten erkennen und umschalten. Etwas was vorher unter Android TV 11 nur in den Android System Settings manuell möglich war.
Bei Kodi, selbst den älteren Versionen funktioniert damit das umschalten der Frame Raten, sowie die Enumeration der Auflösungen/Frame Raten für die White-List. Unter Android 11 ging beides nicht.
Da dies schon bei älteren Kodi Versionen funktioniert, nutzt dieses Feature anscheinend schon alte Android APIs aus, die Kodi scon lange unterstützt - bloß das Android TV diese wohl noch nicht hatte vor Version 12.
Bei Streaming Anwendungen kam im Laufe von 2023 auch die Funktion, bei Netflix wird, wenn Framerate Matching in den System Settings aktiv is, beim starten eine Meldung eingeblendet, das das Bild schwarz werden kann, wenn ein Film gestartet wird.
Für Anwendungen, die kein Framerate Matching unterstützen gibt es auch Android Apps mit denen man das dann während der laufenden App umschalten kann, das muß man sich dann aber auf eine Taste legen, usw [TBD separater post, wenn Interesse].
Netzwerk
WiFi Durchsatz in meiner Erfahrung über 200 Mbps möglich, optionaler Ethernet Adapter von Google kann nur 100 Mbps, lohnt also nicht, solange WiFi gut geht. Versuche mit third-party Gbps Ethernet Adapter mehr Durchsatz zu bekommen sind bei mir bisher gescheitert - siehe Post 2.
Tonsupport
Siehe Post 3
Fernbedienung
Die mitgelieferte Fernbedienung ist eine typische Android Medienplayer Fernbedienung mit gut funktionierendem Bluetooth RF zur Kiste - die Kiste selbst hat kein IR ! Spracheingabe funktioniert ebenso. Lautstärke und Mute für TV läßt sich anlernen. Wie die meisten anderen Android Fernbedienung hat sie so wenig Tasten wie möglich.
Wer lieber eine Fernbedienung mit vielen Tasten z.b für Kodi mag, dem empfehle ich die Sofabaton U2 [Anzeige]. Die ist über App programmierbar, kann Bluetooth und hat auch ein Profile für Chromecast. Fehlende Tasten kann man einfach per App nachprogrammieren oder notfalls per Kodi Keyboard Mapper plugin umdefinieren. Hat natürlich keine Spracheingabe.
Zusammenfassung
Vorteile
Niedriger Preis. Die HD Kiste kostet typisch 40 Euro, die 4K Kiste 60 Euro.
Die Größe - passt als kleiner Dongle auch hängend am HDMI Eingang eines TV hinter jeden TV.
Hoffnung auf frühzeitigen Support für neue Android Versionen weil die Kiste von Google ist. Hat sich bisher einmal bestätigt: Die Kiste man mit Android 11 heraus und wurde als eine der ersten auf Android 12 aufgerüstet.
Hoffnung das alle Streaming Dienste die jeweils höchste Auflösung die sie anbieten auch mit dieser Kiste unterstützen - weil sie von Google ist. Bisher hatte ich noch keinen Streaming Dienst der 4K anbietet, diese aber nicht auf der Google Kiste hat.
RF Fernbedienung mit gut funktionierender Spracherkennung und Programmierbaren Tasten fuer TV/AVR Ton/Mute.
Support für alle kommerziell verbreiteten nicht-HD komprimierten Tonformate und das bei Streamern verwendete Atmos Format: Dolby Atmos mit Dolby Digital Plus.
Nachteile (vor allem gegenüber anderen Android Kisten)
Kein Dolby Atmos von BD/UHD: Die Kisten unterstützen kein Support für Passthrough von lossless/HD Tonformaten, Dolby TrueHD und DTS-HD. Da diese Formate ja nicht von Streaming Diensten verwendet werden, sondern wohl nur bei Blu Ray/UHD kann man aber meist in der Abspiel Anwendung, also zumindestens bei Kodi die Konvertierung auf Mehrkanal PCM konfigurieren. Leider reicht das nicht aus um Dolby Atmos mit Dolby TrueHD mit höherer Qualität auszugeben als Dolby TrueHD selbst - Atmos ist proprietär, Kodi kann das also nicht extrahieren oder dekodieren.
Wer Atmos von Blue Ray/UHD will sollte einen anderen Abspieler nehmen (Shield, DuneHD, Zidoo, - oder nicht Android)
Geringer Speicher. Wenn man tausende von Photos oder Filme mit Thumbnails hat, dann läuft da gerne der Speicher zu und man muss sich ein Kodi Plugin installieren, das den Speicher regelmässig (z.b. beim Starten) aufräumt, aka: diese Vorschaubilder löscht. Oder man lagert die mit komplexerer Kodi config auf einen Server/NAS aus. Ca 2 GByte verfügbar bei der 4K box, bei der HD box etwas mehr.
Das Thumbnail Problem ist bei Android Abspielern mit mehr Speicher geringer (läuft seltener voll), aber eigentlich ein Kodi Problem.
Wer viele andere Android apps installieren will hat villeicht Probleme mit dem Speicher. Bei mir sind 5 Streamer und ca. 10 Tools ohne Probleme installiert.
Nur 32 Bit Android Betriebssystem, im Gegensatz zu 64 bit Android auf NVidia Shield. Deswegen schlecht geeignet für Emulator Anwendungen, die nur auf 64 bit Android gut 64 bit Konsolen emulieren können.
Alle Android-TV Geräte scheinen bisher 32 Bit zu verwenden, für diese Anforderung braucht man wohl ein reines "Android" Gerät, was dann aber wahrscheinlich nicht gut für Kodi geeignet sein mag - aka: das ist wohl ein Alleinstellungsmerkmal der NVidia Shield bei den Android Geräten.
Kein gutes Ethernet (nur 100 Mbps von Google verfügbar, selbst nicht gemessen), falls man das braucht, weil man keinen WiFi Setup mit z.b. 200 Mbps hinbekommt.