[blog] Freitag ist Ki-Tag :)

  • Das hier konnte ich testen:

    PLAUD NOTE AI Voice Recorder (Black Magnetic Case Included)
    PLAUD NOTE PLAUD APP offers AI Transcription & Summarization capabilities, developed on GPT-4o and Claude 3.5 Sonnet One-Press Recording for meetings and…
    eu.plaud.ai

    Wurde mir von einem Vorgesetzten bei der Stadt im Sozialwesen (eine Stelle vor Bürgermeister) ausgeliehen, der es täglich nutzt.
    (Der macht sehr viel mit Ki, weil er alles reduzieren will. Und das dann mit eigens trainierten Modellen.)
    Und ich konnte nach einem Tag auch nur bestätigen, dass das jede Bürokraft in diesem Bereich mehr als ersetzt.
    Fast wie ein sehr ehrgeiziger Mitarbeiter.

    Wir haben dann mal etwas gespielt. Drei Leute und ein aus der Luft gegriffenes Thema.
    Alle drei wurden separat erkannt, es gab eine sehr gute Zusammenfassung und Gliederung der Argumente.
    Bonusfrage war dann, was wir in dem Context noch nicht erörtert haben. Da wurde dann von der Ki entsprechend vorgeschlagen.
    Auch die Personen mit Namen, ohne diese explizit erwähnt zu haben, sondern nur in der Vorstellungsrunde.

    Für meinen Alltag eher nicht zu gebrauchen. Aber wer viel mit Meetings zu tun hat, bekommt da einen perfekte Begleiter.
    Nur die Einwilligung der Teilnehmer wurde nicht abgefragt. Das wird als gegeben vorausgesetzt.

  • Erinnert mich ein wenig als ich ca. 1988 in der Uni als Student die erste Version ordentlich symbolsch rechnender Mathematiksoftware unter den Fingern hatte. Maple 1.0. Da hatte ich gerade in Mathe ein Semester Integrationsrechnung. Was für mich wie Latein war, weil man aus einem Buch eine Unmenge Formeln auswendig lernen musste und dann bei einer Aufgabe die passende Formel erinnern mußte. Also wirklich nur pattern matching. Und klar, war genau so auch im quellcode implementiert, einfach brutal suche ueber 350 moegliche Formeln oder so. Hat vor allem ein wenig gedauert bis ich dann in Maple auch die Loesungsschritte ausgedruckt bekommen habe womit man dann eben auch verifizieren konnte das es stimmt - und die man auch dann bei den Uebungszetteln angeben musste.

    Auf jeden Fall war das für mich so ein Fall zu überlegen und entscheiden: Das muß man wirklich nicht in seinen Kopf reinquetschen, das ist Quatsch, das macht ein Rechner einfach viel besser jetzt und es gibt keine Situation wo man sowas jemals ohne Rechner machen müßte (biste verloren in der Wüste.. mit welcher Formel kriegste Wassser ? Nee... ist nicht).

    Diese Fragestellung "was sollte man denn jetzt nicht mehr lernen müssen" gibts natürlich mit Internet und google schon länger, aber das war ja "bloss" der Ersatz für Faktensuche in verlässlichen Primärbüchern durch googlen und dann Verwendung von meistens mittelmässig schlechter Sekundärliteratur die im Netz verfügbar ist. Keine Ahnung, wieviele Pisa Punkte das schon gekostet hat. Aber so mit der AI ist es eben gleich soweit, das die Schüler dann auch nicht mal mehr die Herleitung von logischen Entscheidungswegen überprüfen können, weil sie die Zusammenhänge nicht mehr lernen.

    Wird auf jeden Fall schwieriger für Lehrer, Hausaufgaben auszudenken, die "AI-sicher" sind...

  • Das ging mir so ähnlich, auch in der selben Zeit - bei mir was es Macsyma, nicht Maple.

    Allerdings war für mich Integralrechnung immer sehr viel schwieriger als Differenzieren, was praktisch leicht algorithmisch auch für einen Menschen geht. Bei Integralrechnung musste man bisweilen etwas intuitiv vorgehen, sowas wie Substitutionsregel oder Partialbruchzerlegung probieren/prüfen. Aus der statistischen Thermodynamik erinnere ich noch, dass es dort besonders knifflig und trickreich werden konnte. Nachschlagen in Tabellen hilft da nicht immer. Klar, in "Schulbeispielen" schon.

    Eine Stufe weiter dann die Differentialgleichungen (ich meine vom Sprachgebrauch kann man auch sagen, dass man die integriert). Macsyma alleine konnte einiges nicht lösen, aber eine super Hilfe sein.

    Dennoch, wie du schriebst war das damals ein ähnliches Gefühl. Nun ist aber eine neue Qualität hinzugekommen, wenn der gesamte Lösungsweg aus Textaufgabe erschlossen wird.

    Noch muss man (ich meine glücklicherweise) sehr genau aufpassen. Siehe Fehler, den ich oben berichtete. Hatte noch anderes Problem probiert (Copilot und jetzt auch Perplexity). Bewegungsgleichung eines auf schiefer Ebene rollenden Fahrrads sollte ermittelt werden. Das Rad beschleunigt halt, bis es asymptotisch eine Grenzgeschwindigkeit erreicht, wenn Hangabtrieb so groß ist wie Luftwiderstand und Rollwiderstand.

    Beide KIs gingen das Thema eigentlich einigermaßen korrekt an, und bekamen auch Gleichungen raus aus Differentialgleichungen. Aber Ansatz war an entscheidender Stelle falsch. Beide setzten Luft und Rollwiderstand proportional zur Geschwindigkeit an. Beides falsch: Rollwiderstand ist konstant, Luftwiderstandskraft ist proportional zur Geschwindigkeit zum Quadrat.

    Bisschen unter die Arme gegriffen konnten sie diese Info nutzen. Die Differentialgleichung schien mir korrekt angesetzt und gelöst. Allerdings hatte ich keine Energie, das Ergebnis zu überprüfen. Ich hatte das Problem vor einigen Jahrzehnten mal selbst gelöst (auf Papier) und Lösung auch überprüft durch numerische Methode (hatte damals HPC Numbercrunching gemacht und einige Erfahrung mit solchen Sachen). Da kann ich mich sehr sicher erinnern, dass die Lösung einen Area Tangens Hyperbolicus (atanh) enthielt. Den zeigte die AI nicht. Aber atanh kann man auch anders darstellen - das ist nicht einfach zu vergleichen. Wenn ich mal wieder motiviert bin ...

    Kodi 21.2, 17.6, 21.1, 16, 21.2 on Windows 11 Pro, Android 6, Android 12, FireTV Box 2nd Gen, FireTV 4k Max 2nd Gen
    Media on NAS, OpenMediaVault 7 (Debian Linux).

    2 Mal editiert, zuletzt von buers (21. Februar 2025 um 17:23)

  • Jo, Maple hatte natuerlich auch das Suchen von Loesungen durch zerteilen der Formel und rekombination drin. Statt Intuition halt brute force. Evtl. Min-Max etc. Ich erinnere mich gar nicht mehr so an all die Spieltheorie Algos ;)

    Bei der K.I. interessiert mich ja eher, was und wie die da genau lernen. Wieviel davon also bloss wieder reines LLN von irgendwelchen "raubkopierten" Fachbuechern ist, oder ob da probiert wurde auch logische Zusammenhaenge zu trainierren. Ein wenig muss es ja letzteres sein, aber wie genau das gemacht wurde waere vor allem interessant.

    Gibt ja bei der KI auch viele Taschenspielertricks, wo einem was vorgegaukelt wird. "lass mich mal nachdenken...", und dann werden halt ein paar abgeleitete LLN antworten gegeben.

  • Ich habe jetzt Perplexitiy auch mal etwas gefragt:

    "Was für eine Leitung kann ich als Begrenzungsleitung für einen Rasenmäherroboter verwenden"

    Die Antwort war eher ziemlich allgemein und hat nicht auf das Abgezielt was ich eigentlich wollte, also konkretisiert:

    "und welche normleitung ginge?"

    Die Antwort darauf:

    NYM ist natürlich totaler Mist.

    H07? Gibt keinen Leitungstyp an, sondern heißt Harmonisiert und Nennspannung 450V / 750V. Mit Eindrähtig oder Mehrdrätig hat das erstmal gar nix zu tun, das kommt erst später. Interessanterweise habe ich ja vorher schonmal gegoogelt und bin hierbei auf diese Seite gestoßen:

    Welches Kabel für die Rasenroboter Begrenzungsschleife / Induktionskabel sollte ich verwenden? - Rasenroboter Guru: Ihr Rasenroboterprofi in Graz und Leibnitz
    Bei günstigen Rasenroboter werden beim Kauf oft Kabel mitgeliefert. Diese sind meist von schlechter Qualität. Werden Kabel nachgekauft verwenden Sie- um auf…
    rasenroboter.guru

    Das liest sich doch ziemlich ähnlich? Ich tippe mal, dass da die KI abgeschrieben hat...

    Zitat von root2

    Merke: Das "S" in "IoT" steht für Sicherheit!

  • Mal was zu GROK 3 -

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    --------------
    Guides nicht mehr verfügbar wegen Youtube unvermögen guten von schlechten Kodi Videos zu unterscheiden.

  • Habe mal ein paar weiter oben beschriebene Textaufgaben auf mistral.ai losgelassen. Die Aufgaben kennzeichnet, dass man durch Google-Suche *keine* Lösung findet, aber mit guten naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen zusammen mit Google-Recherche die Aufgaben (meines Erachtens) recht einfach lösen kann.

    Bei der Aufgabe zu berechnen/abzuschätzen ("schätzen", weil man halt Annahmen machen muss), wieviele Moleküle Botox pro Körperzelle eines Menschen der tödlichen Dosis entsprechen, leider stärker gepatzt als die Konkurrenz-AIs.

    Kann man leicht im Kopf nachrechnen, dass da 10^-3 stehen müsste, nicht 10^-13. Ist auch nicht nur Druckfehler, denn: "Das bedeutet, dass in einer tödlichen Dosis von Botulinumtoxin etwa 7,55 ×10^-13 Moleküle pro Körperzelle vorhanden sind. Dies ist eine extrem geringe Menge, was die hohe Toxizität des Botulinumtoxins verdeutlicht."

    Auch bei der anderen Textaufgabe: "Wenn man 20 ml Alkohol in den Weltmeeren gleichmäßig verteilt, wieviele Moleküle dieses Alkohols befinden sich in einem Liter?" hat Mistral.ai versagt. Schien die Aufgabe (die durchaus nicht 100% pedantisch exakt formuliert ist) schon verstanden zu haben, aber Rechnung falsch und Rechenweg nicht so leicht nachzuvollziehen.

    Mischen von Wasser mit Säuren - da hatte frühere Version von Chatgpt fürchterlich falsch geantwortet: die Antwort ist gut.

    Und 100% Themenwechsel: "Kannst du bitte einen Artikel schreiben über hethitische Mythologie. Der Artikel soll ca. 2000 Wörter umfassen." Meine Expertin befindet den Artikel als gerade noch so la la. Auch sprachlich nicht so geschliffen, wie die Vergleichs-AIs. "Das Hethitische Reich, das im 2. Jahrtausend v. Chr. in Anatolien (dem heutigen Türkei) florierte[...]"

    In meinem nicht repräsentativen Kontest gewinnt Perplexity.ai vor Copilot, Chatgpt und Mistral.ai.

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  • Aktuell bin ich auf "Perplexity"
    -> https://www.perplexity.ai

    Passend dazu aktuelle Agenturmeldung, hier über Spiegel: Mobile World Congress: Telekom will Handy-Startbildschirm durch KI revolutionieren - DER SPIEGEL

    "[...]Auf dem Mobile World Congress (MWC) präsentiert der Telekommunikationskonzern die nächste Generation des sogenannten T-Phones, das als »KI-Phone« inszeniert wird.[...] Hinter dem neuen Assistenten steckt die Technik des US-Anbieters Perplexity AI."

    Kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das "T-Phone" wirklich breit gut ankommt, international schon gar nicht.

    Persönlich, trotz großem Interesses an dem Thema, finde ich die ganzen KI-Features der neuen Smartphones für mich (noch) nicht besonders attraktiv und mutmaßlich nicht so nützlich. Abgesehen davon, dass jetzt halt alles KI genannt wird, was man früher vielleicht Algorithmus mit Pattern-Matching oder auch Kontext-Info nannte. Ein Restaurant zu suchen in der Nähe, kommt mir nicht besonders KI vor, wenn man halt mit dem aktuellen Standort eine Datenbank durchsucht - ob man da jetzt nach japanisch filtert oder nicht. Heutzutage wird mit dem Buzz-Word KI auch bezeichnet, was man früher einen PID-Regelalgorithmus nannte, eine Brute-Force-Suche für Schach oder halt eine hübsch verpackte Datenbankabfrage. (Beispiele hier im Thread sind durchaus anspruchsvoller).

    Vielleicht sorgen die derzeitigen politischen Umbrüche ja dafür das in Zukunft mehr in AI Made in EU investiert wird und das die Modelle dann besser werden.

    Ja, das hoffe ich auch. Noch ein Bereich, in dem Mistral am besten abgeschnitten hat. Problem das ich kürzlich (mal wieder) algorithmisch hatte. Wie kann man von einem Stream von Datenpunkten Varianz und oder Standardabweichung (gelegentlich) effizient aktualisieren, ohne die bekannten Formeln mit Kern "Bilde Summe aus (Differenz der einzelnen Datenpunkte minus Mittelwert) zum Quadrat" neu zu berechnen. Da hat Mistral die nach meiner Einschätzung numerisch effizienteste Lösung geliefert. Allerdings lieferten alle AIs eine gute Lösung - ohne Herleitung der Formeln. Lässt bisschen vermuten, dass hier die Lösung durch Suche, nicht durch KI gefunden wurde (Die KI vielleicht beim "Verstehen" der Frage und Übersetzen in gute Suchanfrage). Alle boten mir auch Quelltext an. In zwei Fällen getestet und für korrekt befunden. Dabei bat ich um Quelltext in C oder C++ - ohne zu fragen wurde Python angeboten.

    Am Rande, meine Herleitung, die ich noch auf dem Schreibtisch liegen hatte (und die mich zu der Idee brachte, das den AIs als Aufgabe zu geben):

    Exakt so hat es dann auch Mistral gemacht, und im Algorithmus pro Datenpunkt Summe der Datenpunkte und Summe der Datenpunkte zum Quadrat aktualisiert. Die anderen nutzten (mathematisch adäquate) Formeln, die pro Datenpunkt zusätzlich noch Divisionen benötigen. (Die Divisionen sind unvermeidlich, wenn man wirklich Standardabweichung, Varianz, Mittelwert berechnet).

    (Das Problem ist für Nicht-Programmierer möglicherweise nicht einfach zu verstehen. Der naheliegende Ansatz, den Mittelwert aller Datenpunkte zu berechnen, und dann in einer Schleife durch alle Datenpunkte die Differenz zum Mittelwert zu aktualisieren benötigt für jeden neuen Datenpunkt die gesamte Schleife durchzugehen. Die bessere Lösung ist viel effizienter. Außerdem muss sich der naive Algorithmus alle Datenpunkte zwischenspeichern. Der bessere Algorithmus kann die Datenpunkte nach und nach verarbeiten und dann verwerfen. Nur die Summen und die Summen der Quadrate müssen zwischengespeichert werden.)

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    2 Mal editiert, zuletzt von buers (3. März 2025 um 14:46)

  • buers Was Du da erzaehlst hat man sich zu meiner Zeit beim Programmieren in der Oberstufe beigebracht (inzwischen bin ich ja in Bezug auf Methe total verbloedet, weil ich nix mehr mache), wobei es selbst da schon gute Bücher gab. Würde mal sagen, das mich am meisten interessieren würde, wie und aus welchen Büchern die KI da heute trainiert wird. Wobei so eine KI ja eigentlich auch so etwas wie Maple/Mathematica "befragen" koennte, so wie es auch aktuell das Web befragen kann. Und bei dem befragen liefern diese symbolischen Mathematikprogramme ja die Formeln. So stelle ich mir das zumindestens vor. Alternativvorschlaege ?

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