Artillery Genius Pro

  • Der zweite Genius war dann von Haus aus direkt "gut".
    Die Verpackung war etwas anders, was mich darauf schließen läßt, dass dieses Model etwas neuer ist.

    Es ist zB auch schon der G-Code mit in der Anleitung vermerkt.
    Viel habe ich heute morgen nicht geschafft, aber so weit so gut:

    Die Exzenter ließen sich jetzt auch vernünftig verwenden.
    Mußten aber auch korrigiert werden. Also lösen bis es wackelt und dann grob gesagt in 10° Schritten wieder anziehen und am Ende noch mal minimal lösen.
    Halt so, dass es so gerade eben fest ist.

    Ob die fest bleiben glaube ich erhlich gesagt nicht. Zumindest sind beiden auf einer Seite (rechts).
    Bei meinem K40 Laser war genau das der schlimmste Schwachpunkt.

    Da fällt auch direkt auf, dass das Brett nicht mittig sondern links-seitig gezogen wird.
    Man hat also immer einen Zug seitlich gegen den Anpressdruck der Exzenter.
    Den Riemen mußte ich auch etwas korrigieren. Die Umlenkrolle am Stepper etwas höher, damit der Riemen nirgends im Profil schleift.
    Aber: alles einfach machbar mit dem beigelegten Werkzeug.
    Dann noch ein paar Schrauben geprüft. Da unten eine Aufkleber drauf ist, konnte ich nicht reinschauen.
    Egal. Wird schon passen.

    Dieser hat vorn am Display einen Reset-Knopf? Das hatte mMn der erste nicht.
    Mache ich noch ein Foto von.

    So weit so gut.
    Auf jeden Fall ein deutlich besseres Gefühl als beim ersten.

  • Heute morgen das erste mal am Strom.
    Interessantes:
    - wenn der Power-Schalter OFF ist, man den Drucker dann aber am USB anschließt, bootet die Kiste auch hoch.
    - der Stromverbrauch, wenn er durchgestartet ist, aber nichts macht: unter 6W. Der Any lag knapp unter 20W.
    - das Startpiepen ist extrem laut. Im Vergleich zum Drucker einfach idiotisch dieses Piepen.
    - die erste Testdatei war direkt mal Schrott :) Aber egal. Hoffentlich habe ich mir das PLA nicht direkt in die Platte gebrannt.
    Druckplatte wurde auf 80° geheizt.
    Hatte vorhin keine Zeit mehr um auf die Abkühlung zu warten und darf mich dann heute Abend überraschen lassen.

    Die Z-Achsen-Muttern zu lösen (laut Anleitung soll das so?) war schwierig. Alles andere logisch und einfach.
    Die End-Schalter sind irgendwie mistig. Gefühlt knallen die Wagen gegen die Schalter. Aber gut, da kann man noch was machen, wenn es sein muss.

    Das Display bzw die Bedienung finde ich jetzt eher nervig als zielführend.
    Egal. Wird eh über Octoprint gesteuert. Der hat den Drucker auch sofort erkannt und konnte ihn ansteuern.

    Der USB-Port vom Drucker kann eine USB-Lampe mit Strom versorgen.
    Für mich sehr praktisch :)

  • Bin ein wenig weiter.
    Bei meinen ersten Testdrucken war der erste Layer nicht annähernd dicht.
    Sogar die Layerhaftung war schlecht, aber nur auf den ersten zwei Layern.
    Da ich noch "alt" gedacht habe, habe ich einfach neu gelevelt. Also die Platte höher geschraubt.
    Bringt aber nichts, da der Drucker den 0-Punkt für Z jedes mal über den BLT ermittelt.
    Lösung: den Z-Offset in 0,0125mm Schritten im Druckermenu einstellen. Richtig cooles Feature für jemanden wie mich.

    Das Druckergebnis "auf dem Druckbett" ist für mich sehr wichtig.
    Und noch weiß ich nicht, wie es aussieht, wenn es dicht und sauber ist.
    Also welche Struktur die Oberfläche hat.
    Die Maßhaltigkeit vom Testwürfel war mit 20,2 statt 20 für den ersten Druck absolut in Ordnung.
    Genauer brauche ich es selten. Da gehe ich erst ran, wenn der Drucker ordentlich viel gedruckt hat und eingefahren ist.
    Um 0.1 kann man schaffen, aber dann sollte auch alles "gesetzt" sein.

    Jetzt gerade läuft ein etwas breiterer Druck um zu Testen. Und außerdem brauche ich das Teil dringend :)


    Der Stromverbrauch ist erfreulich niedrig:

    Linkes Feld ist im Betrieb. Also rund 80 Watt.
    Druck Ende (rund 15Watt) und Kühlung Ende (rund 9 Watt) sind dann rechts zu sehen.
    Die Werte sind inkl dem Raspberry (Octoprint).
    Geht dann noch auf 5 runter, wenn der Raspberry AUS ist.
    Mein Schwellenwert für die FritzBox wird also 6,5 sein.

    Lautstärke allgemein, Laufruhe, Semi-Auto-Level mit Offset Kalibrierung und sehr schnell startklar sind die Features, die mich begeistern an dem Drucker.
    Negatives: ich merke schon jetzt, dass die Druckplatte kälter ist als angegeben.
    60° ist eben der Wert, den man so gerade noch mit dem Finger aushält für kurze Zeit.
    Die sind außen ganz klar nicht erreicht.
    Muss sich zeigen, ob das irgendwann mal problematisch wird. Gedanklich heize ich die Platte einfach fünf Minuten vor und gehe allgemein rund 10° höher.
    Aber noch drucke ich einfach wie gewohnt mit 60/200 - nur nicht außen, sondern aus der Mitte heraus.
    Und hält so weit.

    Ich mache meine Settings/Tests derzeit in einem sehr kleinen Zeitfenster. Rund 15 Minuten am Stück je Tag. Mehr geht gerade nicht.
    Aber auch das funktioniert. Nur so als Hinweis.

  • Aktuell habe ich einen fast perfekten Druck hinbekommen, aber bekomme den trotz absolut kalter Platte nur mit Gewalt vom Tisch.
    Hm. Noch mal neu gelevelt und gerade läuft der nächste Druck.
    Ich kenne sowas nur bei mattem PLA oder PETG/TPU.
    Bei klassischem PLA hat man doch eher zu wenig als zu viel Haftung.
    Ich arbeite jetzt sogar schon mit einem Trennmittel vor. Also auf die Druckplatte etwas Monitorspray.
    Das hat beim Anycubic und mattem PLA sehr gut funktioniert.

  • Ich habe jetzt etwa 3 Rollen PLA durch mit dem Drucker.
    Meine Erfahrung ist da etwas gemischt.
    Der ist wie gesagt leise und an sich auch zuverlässig.
    Ich habe den letzte Woche das erste mal per Fernwartung gestartet. Das hätte ich mit dem Any niemals gemacht.
    Aber die allgemeine Druckqualität und Konsistenz ist schlechter als beim alten Any.
    Das ist nicht extrem, aber eben doch bemerkbar, wenn man fast 200x das gleiche Ding druckt.

    Bei der Druckplatte mußte ich für mattes PLA (extrudr nx2) Glasfaserdruckplatten aufkleben.
    Das hat sonst dermaßen festgeklebt - nicht mehr ablösbar.
    Und die wird halt nicht gleichmäßig heiß. Das hat hier und da schon zu Problemen geführt, die man dann probiert, zu umgehen.

    Ein sehr nerviges Problem ist der instabile serielle USB-Anschluss. Der ist so dermaßen empfindlich gegenüber Spannungsspitzen.
    Ich habe am selben Doppelstecker eine einfache, mit Fußschalter schaltbare Lampe. Nie ein Problem.
    Jetzt kann ich mit dem Schalter den Druck abbrechen, wenn ich über den Rasp drucke.
    Die Lösung ist jetzt: entweder über USB-Stick drucken, oder per Fernwartung. Dann ist die Lampe entweder egal oder wird nicht geschaltet.
    Einfach "selber dran denken" funktioniert halt nicht. Das ist meine Schreibtischbeleuchtung. Essentiell wichtig.

    Das ABL habe ich deaktiviert. Die Ergebnisse sind einfach nicht gleichmäßig genug.
    Und getestet habe ich da alle Varianten. Von "vorm Druck die Daten laden" über "vor jedem Druck neu leveln" bis zu "ignorier einfach alles".
    Letzteres sollte ja dann zumindest immer das gleiche Ergebnis liefern.
    Da "Z=0" aber über den ABL angesteuert wird (und das ist ein Plastikstift), gibt es auch da minimale Abweichungen.
    Nicht problematisch, aber eben vorhanden.
    Vorteil ist aber, dass ich mal eben die Glasfaserplatte aufkleben kann, ohne komplett neu zu leveln.

    Leveln ist damit ein Traum. Auch mal eben eine Offsetkorrektur machen. Geht direkt am Drucker.
    Er ist schnell, leise, benötigt weniger Strom als der alte.
    Wobei "leise" hier relativ ist. Die Stepper waren im Any noch leiser. Aber die Schlitten lauter.
    Im Arti "singen" die Stepper. Gerade im ersten Layer, wenn es noch langsam ist und die Lüfter nicht hörbar sind.
    Nicht nervig. Da waren die Schlitten beim Any deutlich nerviger.
    Läuft ohne Aufsicht. Sogar per Fernwartung vertretbar.

    Dennoch glaube ich, dass ich mit einem Any glücklicher geworden wäre.
    Auch wenn ich da noch Teile hätte tauschen müssen, um den leise zu bekommen.

    Für 99% der User ist der Artillery in dieser Preisklasse absolut in Ordnung. Plug'n Print.
    Im Ggs zum alten Any habe ich hier zB kein Werkzeug beim Drucker liegen.

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