Perfektion
Ich schreibe ja immer wieder darüber, dass ich mich oft genug vor dem Problem sehe, zu knapp oder zu genau geplant zu haben.
Perfektion im Gedanken, hochoptimierter Scheiß der am Ende alles übelst schwer macht.
Typisch Mensch.
Aber es gibt auch Menschen, die sind in Arbeit selbst die Perfektion.
Anders kann ich es mir nicht erklären, was Leng Jun in Öl malt.
Zu schreiben, er ist Detailverliebt, ist nur die Spitze des Malerspachtels.
Diese Qualität kann man doch nur erreichen, wenn man seine Seele an den Teufel verkauft hat.
Habe ich auch mal probiert, aber dann kam ein "Vertrag kommt nicht zu Stande. Sie haben keine Seele."
Er ist ohne Zweifel der Meister des Hyperrealismus. Da ist Ende. Mehr geht nicht.
Wer schon mal in Öl gemalt hat, kennt das Zeug.
Auf der einen Seite geil, weil man es gefühlt tagelang ummodeln kann.
Auf der anderen Seite einfach schmieriges Mistzeug, welches nur mit Terpentin wieder rausgeht.
Und kritisiert wird, dass die Gemälde zu sehr wie Fotografien aussehen.
Künstler. Schlimmer sind nur Kunstkritiker.
Das ist einfach absolut Jawdropping.
"Ich möchte meine Malfähigkeiten auf ein höheres Niveau bringen. Was ist das Schwierigste daran? Menschen zu malen.
Zum Beispiel Stillleben oder verrostete Metalle, die sieht man nicht jeden Tag.
Menschen haben am meisten mit Menschen zu tun, und Menschen sind mit Menschen am meisten vertraut.
Menschen zu porträtieren und andere glauben zu lassen, ist das Schwierigste".
Selbst das indirekte Licht, die leichte Transluzenz von Haut, Schatten vom Stoff im Stoff und auf der Haut.
Dieses war sein Durchbruch. Etwas provokant dann auch direkt "Mona Lisa" betitelt.
Wobei das ja auch das erste ist, woran man bei dem Motiv denkt.
Alle Gestaltungsprinzipien der Mona Lisa von Leo.
Und es sieht so einfach aus: