Adobe schmeißt Pantone raus
Das klingt jetzt erst mal nicht sooo dramatisch.
Adobe nimmt die Pantone-Farbpaletten aus der Suite heraus.
Der Grund ist simpel: Pantone bietet die Paletten nur noch als Abo an.
Und diese Gebühren will Adobe nicht mehr zahlen bzw dem Kunden selbst überlassen.
Aber hey, was solls?
Pantone hat sich im Digitaldruck sehr stark durchgesetzt.
Es ist nicht der Goldstandard, aber der kleinste gemeinsame Nenner.
Pantone wird als Schmuckfarbe im Programm hinterlegt.
Dies ist wie ein direkter Befehl für den (Pantone geeigneten) Großformatdrucker.
Man könnte zb ein Grün am Monitor zeichnen und es mit dem Befehl "Pantone 100 C" benennen.
Dann würde es gelb gedruckt werden - so fern die komplette Kette es unterstützt.
Und genau da ist der Knackpunkt.
Die Erstellungssoftware (Adobe, Corel...) muss es unterstützen.
Die RIP-Software, die den Drucker mit Daten versorgt, muss es unterstützen (Caldera, Postershop ONYX...).
Der Drucker (HP, Epson, Mimaki, SwissQ...) muss es unterstützen.
Der Drucker selbst nimmt je nach Gerät auch noch Farbänderungen vor, da er vorab einen Weißabgleich mit dem eingelegten Medium macht.
Farbkonsistenz über alle Medien ist dabei das Ziel.
Wenn jetzt auch nur einer in der Kette nicht mit auf den Abo-Zug springt, funktioniert das Farbsystem nicht mehr.
Das dürfte ein spannendes Jahr werden (aus meiner Sicht )
Bei der Erstellung der Daten kann man sich noch selber helfen, in dem man selbst eine Schmuckfarbe mit der korrekten Bezeichnung anlegt.
Aber beim RIP hat man keine Möglichkeit. Im RIP ist verschlüsselt der Farbmischsatz für die Pantone-Schmuckfarbe hinterlegt.
Und im Drucker eine Abgleichstabelle für die diversen Materialien bzw deren Weißgrad.
Ich habe tausende Grafiken über die Jahre auf Pantone umgestellt, um die Ergebnisse konsistenter zu bekommen.
An so etwas wie "Lizenzprobleme" habe ich nie dabei gedacht.