Energieträger / Sanierung / Altbau: aka fuck

  • Moin zusammen,

    wo wir gerade so schön über Strom&Co reden, will ich hier noch ein Thema aufmachen.

    Als Basis:
    https://www.spiegel.de/wirtschaft/san…89-65b09ad825f7

    Zitat

    Bis 2050 sollen sämtliche Gebäude in der EU klimaneutral sein. Das ist das Ziel, welches die Kommission in ihrem »Fit for 55«-Paket vorgegeben hat. Mit der neuen Gebäuderichtlinie, deren Entwurf sie an diesem Mittwoch in Brüssel vorgelegt hat, konkretisiert sie, wie die Modernisierungswelle in Schwung kommen soll. Die Devise lautet »Worst First«: Die schlechtesten Gebäude sollen als erste modernisiert werden.
    Die EU-Kommission will dazu die Mitgliedsländer verpflichten, »Minimum Energy Performance Standards« durchzusetzen, MEPS genannt: Mindeststandards für Gebäudeeigentümer. Solche Effizienzklassen existieren bereits in Großbritannien oder in den Niederlanden.

    und


    ............


    Wir heizen mit Gas und mir ist kein Energieträger bekannt der genug Hitze für unseren Altbau liefert.
    Ich wollte eigentlich dieses Jahr das Solar-Thema angehen, aber jetzt habe ich das Gefühl, dringend und zwingend die Fenster austauschen zu müssen und die Dachgeschossdecke dämmen zu lassen.
    Und dann in spätestens 2 Jahren eine neue Heizung einbauen lassen.
    Das aber auch nur mit der Hoffnung, dass die Fenster und das Dachgeschoss genug Wärme abfangen damit etwas anderes als Gas überhaupt funktioniert.
    Wenn es draußen unter 0 ist, bekommen wir die Küche gerade noch auf 20°.

    Aktueller Verbrauch: 30.000kw/Jahr
    Ziel: mindestens auf 20.000 runter.

    MEINE UMBAUTEN

    2022:

    • Juni: neue Gastherme (alte war fast 30 Jahre alt)
    • August: Balkonkraftwerk Solar
    • August: alle Räume mit identischen Thermometern ausgerüstet (um ein besseres Gefühl für reale Werte zu bekommen)
    • Oktober: die letzte sinnvoll tauschbare Glühbirne gegen LED gewechselt
    • November: Holzofen Wohnzimmer (erst Ende Januar 2023 in Betrieb genommen)
    • November: restliche, sichtbare Heizungsrohre gedämmt
    • Dezember: Einblasdämmung Zwischenwände außen
    • Haustür neu eingestellt und gegen Zugluft abgedichtet ("Türbesen")
    • Fensterwartung (gängig machen)
    • Rolladenkästen (sind gedämmt) gegen Zugluft mit Besendichtungen abgedichtet


    2023:
    28.01. Holzofen in den Betrieb genommen und den Kamin im Dachboden mit 16cm Steinwolle isoliert

    • Lüfter unter die Heizung (Kinderzimmer) (März)

    weiteres auf der Liste:

    • Ansauglüftung von der unteren Etage (Wohnzimmer mit Holzofen) in das darüber liegende Badezimmer
    • Lüfter unter die Heizung (Schlafzimmer)
    • Dachboden komplett erneuern (alter Raushpund raus, neuer rein, Ständerwerk, Einblasdämmung, noch mal Rauhspund drauf - vorher Kammerjäger gegen Holzwurm)
    • Kinderzimmer separat dämmen (Anbau / Stallung) - voraussichtlich als erstes von unten (Waschküche)
    • *Gastherme neu einstellen*
    • Fenster im Schlafzimmer, Kinderzimmer und GästeWC (da ist noch Glasbaustein statt Fenster)
  • ich frag mich nur, welche Handwerker das einbauen sollen,

    im Jahr 2021 habe ich 4 Betriebe um den Einbau einer Pana WP angefragt, es kam auch nach mehrmaliger Nachfrage keine Antwort.

    Der Einbau der Pelletheizung bei meinen Eltern zog sich auch über 9 Monate, Vertrag zum Kauf März 2020, Einbau ab 03/21

  • Denke das wird nichts. Bestandschutz ist ja im Grundgesetz verankert. Die Frage ist, wann er aufgehoben werden kann. Ab wann gilt eine Heizung als neu? Neuer Wärmeerzeuger? Ganze Anlage? Was machen die Schornsteinfeger in Zukunft?

    Fragen über Fragen...

  • Alte News sind alt, es ist ein Artikel über schon lange beschlossene Sachen.
    1. Alte Heizungen dürfen weiter betrieben werden.
    2. Neue Anlagen müssen dann über erneuerbare Energien angeschlossen sein, bzw es reicht Hybrid dazu zu heizen.

    Zufälligerweise hat die EU gerade beschlossen das Gas regenerativ ist. Nachtigall ick hör dir tapsen.

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    Guides nicht mehr verfügbar wegen Youtube unvermögen guten von schlechten Kodi Videos zu unterscheiden.

  • Zitat


    Ab wann gilt eine Heizung als neu?


    Die Frage ist doch viel eher ab wann eine Heizung als "alt" bezeichnet wird. Diese Frage beantwortet dir dein Schornsteinfeger. Der macht bei seinen jährlichen Kontrollen Messungen. Sind diese außerhalb einer gewissen Toleranz, dann müssen Dinge passieren. Diese *Dinge" können unterschiedlich ausfallen. Unter anderem kann das nur eine Reinigung sein, aber auch die außerbetriebnahe einer Heizung. Für letzteres gibt es Fristen, die auferlegt werden können.
    Zum Beispiel war es vor gar nicht länger Zeit der Fall, dass gewisse Holzkohle-Öfen nicht mehr betrieben werden durften, weil sie gewisse Werte überschritten. Da hilft dann nur ein Austausch oder halt kein Holzkohle-Ofen mehr. Damals gab es alte Öfen sehr günstig bei eBay zu erstehen.

    Bestandsschutz gibt es nur solange wie die Heizung auch als "intakt" angesehen werden kann. Vielleicht gibt es auch noch andere Ausnahmeregelungen. Auf jeden Fall kommt niemand am 1.1.25 vorbei und zieht dir den Stecker. Da wird man schon von seinem Schornsteinfeger oder seinem Heizungsmonteur, der die Wartungen macht, früh genug drauf hingewiesen.

    Bis dahin würde ich mich entspannt zurück lehnen oder beim freundlichen Handwerker direkt nachfragen.

    Hauseigentümer sind dann natürlich härter betroffen als Mieter. Daher sollten Hauseigentümer ja auch immer gewisse Rücklagen bilden, damit das aufgefangen werden kann. Etwas schwierig hin und wieder, wenn man sieht, dass junge Paare Häuser finanzieren und das auf "Null" planen (also ohne Rücklagen). Ich kann den Wunsch nach Eigenheim verstehen aber halt auch nicht um jeden Preis. Um es mit den Worten von Michel Ende zu sagen...aber das ist eine andere Geschichte und soll an anderer Stelle erzählt werden ;)

  • Zum Beispiel war es vor gar nicht länger Zeit der Fall, dass gewisse Holzkohle-Öfen nicht mehr betrieben werden durften, weil sie gewisse Werte überschritten.

    ausser der Ofen ist von vor 1954. Dann kann er vom Schornsteinfeger als "Historische Brennstätte" eingeordnet werden und unterliegt keinerlei Messwerte mehr. So wie mein Kachelofen in der Küche. Der ist Baujahr 1934 und braucht nie mehr abgerissen werden.

  • Ab 2025 werden bestehende Kamine nicht mehr betrieben werden dürfen. Aussage vom Kaminverkäufer als auch Schornsteinfeger. Mit anderen Worten bei der Schornsteinfegerschau gibts keine Betriebserlasubnis mehr für Öfen, welche entsprechende Grenzwerte überschreiten.
    Man darf dann nachrüsten, oder einen neuen einbauen. Mir ist ganz schlecht geworden. Ein Filter für meinen Kamin soll nur lumpige 3.000 € kosten.
    Alternative wäre: Kamin ist eingemauert. Abbau, neuer Kamin rein wieder aufmauern, nur lässige 8.000 €.

    Kein Schnäppchen die Klimarettung in Deutschland!

  • Mit Bestandsschutz brauche ich niemanden kommen.

    Es ist eine Art Zwickmühle.
    Meine Heizung wird früher oder später erneuert werden müssen.
    Bei Gas reden wir von geschätzten 8k€ Anschaffungskosten.
    Lasse ich die jetzt laufen, bis die wirklich nicht mehr läuft, dann könnte das auch 2026 sein.
    Ab dann müßte ich etwas einbauen, was zu 65% aus reg-E seine Energie bezieht.
    Keiner der reg-E-Träger ist heiß genug, um das alte Haus warm genug zu halten.
    Wir verbraten hier etwa 30tausend kW im Jahr.

    Dann kommt der "Kick".
    Ab irgendwann sollen alle Häuser einen E-Wert erfüllen. Da hat sich D schon ein paar mal vor der EU rauswinden können. Das wird aber nicht ewig so sein.
    Da brauche ich keinen fragen, ob wir den PassWert erfüllen.
    Aber wenn ich den erfüllen muss, dann kann mir auch keiner sagen, was gemacht werden muss.
    Also fängt man an mit Fenster und Dach.
    Aber reicht das dann? Und hat das dann auch den Effekt, dass ich mit "Luft und Liebe" heizen kann?
    Realistisch ist hier nichts anderes als Gas verwendbar. Bei Pellets müßte ich ordentliche Umbaumaßnahmen treffen.
    Davon abgesehen, dass alleine der Transport von Pellets zu unserem Haus eine Aufgabe für sich wäre, da wir nur eine sehr schmale Gasse haben.

    Und selbst wenn ich Rücklagen gebildet hätte: Heizung +Fenster +Dach sind damit nicht finanzierbar.

    Aber was ist der Worst-Case?
    Strafsteuer? Haus bekommt den Marktwert "0"?

  • Zufälligerweise hat die EU gerade beschlossen das Gas regenerativ ist. Nachtigall ick hör dir tapsen.

    Naja, besser dann doch so ein kleiner Nuklearreaktor, nachdem ja jetzt auch Nuklearanlagen nachhaltig sein sollen laut EU. Back to the Future.

    Aber Spass (oder Arger, mich aergert die EU eigentlich bloss..) beiseite: Es gibt doch all diese Biogasanlagen, oder ? Warum wird da in diesen neuen Gesetzen denn nicht unterschieden zwischen all den nicht erneuerbaren Gasoptionen und solchen tatsaechlich erneuerbaren Gasoptionen ?

    Wir haben ja bei uns Oel mit Erdtank vor dem Haus, und genau wegen dem 2025'er Gesetz, und weil unsere Oelheizung in 2021 ja kaputt gegangen ist, will ich da ja jetzt auf Erdgas umsteigen (halt auch Altbau, und all diese moderneren Optionen gehen vorne/hinten nicht bei uns). Und dann halt mal hoffen, das so eine neueste Gasheizung von Buderus/Bosch noch ewig mit Ersatzteilen beliefert werden kann.

    Aber viel schicker waere doch, den Erdaussentank gegen einen Fluessiggastank austauschen zu lassen und da dann echtes Biogas von z.b. gluecklich pupsenden Kuehen aus der Region zu tanken. Da haette man dann ja wieder die Moeglichkeit Preis/Lieferant zu optimieren. Jaja, das meiste Biogas ist ja von gluecklich moderndem Muell, aber die Vorstellung mit den Kuehen ist idyllischer.

    Ansonsten ist es IMHO auch widerspruechlich, wenn da unsere Stadtwerke Erdgas als "Gruen" verkaufen, weil die da CO2 Kompensation mit machen, aber dann fuer so ein Gesetz, so ein Gas halt auch eben nicht als klimaneutral gerechnet wird.

    Wer will wetten, das da Ende 2025 wieder die CDU an die Regierung kommt, wenn die Ampel bis dahin nicht deutlich nachbessert ? Irgendwann muessen die ja aufwachen und nachrechnen, wieviele Waehlerstimmen in Haushalten sind, die davon direkt betroffen sind, und das sind sicherlich mehr als was di CDU diesmal bekommen hat!

  • @don

    Freund von mir hatte wohl auch ein paar Jahre lang Strafsteuer bezahlt als er seine alte Oelheizung weiter betrieben hat, bevor er dann auf eine Brennwertanlage umgeruestet hat. Das war ja vor ca. 15? Jahren oder so ein DIng. Hatte er auch lange hin und hergerechnet, und vor allem wollte er halt auch warten, bis die seinerzeit neue Technik in die N-te Generation geht und guenstiger / stabiler wurde.

    Was hast Du denn fuer Fenster ? einfach verglast ? IMHO: Dann auf jeden Fall aufruesten, egal ob/wann Du was mit der Heizung macht. Vielleicht halt noch warten bis die Corona-Mangellage sich verbessert, aber schon mal umhoeren, wer das guenstig macht. Hatten wir auch vor 15 Jahren lange gesucht. Ab Doppelverglasung ist wohl der Mehrwert noch besserer neuerer Glaeser wahrscheinlich nicht mehr aufzurechnen.

    Wenn der Dachboden nicht ausgebaut/bewohnt ist, ist das eine gute Frage, ob bessere Daemmung (finanziell) lohnt. Bei alten Gebauden ist ja auch immer das Problem der Feuchtigkeit/Versottung je mehr man daemmt. Hab bisher noch nicht so recht verstanden, ob der Dachboden da nicht auch mithilft, Feuchtigkeit abzubauen...

  • Es gibt doch all diese Biogasanlagen, oder

    Das ist nur eine Bauernunterstützung. Teilweise wird nur angebaut um diese Anlagen zu beheizen...
    Gerechnet hat sich das noch nie in ökologischer Sicht.

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    Guides nicht mehr verfügbar wegen Youtube unvermögen guten von schlechten Kodi Videos zu unterscheiden.

  • Quelle?Bis dato weiß ich nur von irgendwelchen Vorlagen die Frankreich pünktlich zu Beginn der Präsidentschaft vorgelegt hat.

    Wahrscheinlich Extrapolation. Vorlage der Kommission =~ wird in 99% rechtswirksam.
    Man kann IMHO nur hoffen, das irgend jemand es noch schafft, Rechtsgutachten zu erzeugen, die der EU damit soviel finanzielle Belastungen im Schadensfall aufbuerdet, das die Kommision die Idee beerdigt.

  • Habeck hat angekündigt, dass das Ende der Gasheizungen vorgezogen werden soll.
    Immerhin nimmt er mir damit die Entscheidung ab, ob ich erst die oberste Dachgeschossdecke oder die uralte Gasheizung mache.

    OK... Gasheizung!
    Wenn ich eine Förderung will, muss ich zwingend vorab einen EEG Berater hier haben, der die entsprechende Zulassung hat,
    und mir einen Sanierungsfahrplan erstellt.
    Dann muss aber auch die Heizung einen EEG Teil eingebaut haben.
    Das macht bei uns keinen Sinn. Also rein den Zahlen nach.

    Dann eine simple Gasheizung (mit Warmwasser) ohne alles.
    Die bekomme ich nicht gefördert.
    Also brauche ich auch keinen EEG Berater?

  • @don Sehe ich auch so.Für die einfache Gasheizung gibts keine Förderung und somait brauchst du auch keinen Berater.
    Habe gerade eine ähnliche Situation. Haben verschiedenste Varianten geprüft und gerechnet. Auch die Brennstoffzellen-Heizung, welche erst ganz gut aussahe, funktioniert am Ende bei uns nicht.
    Nun soll es doch nur eine normale Gas-Heizung + Warmwasserspeicher werden. Der Speicher soll aber einen Anschlussmöglichkeit für eine E-Heizpatrone haben, damit wir eine PV-Anlage (Balkonkraftwerk) zum aufheizen nutzen können.
    (teilweise ungedämmter Altbau, Zweifamilienhaus)

  • Dann willkommen im Club. Hatte ja gepostet, wieviel meine Gasheizung gerade gekostet hatte. Und so wie ich den 2019'er Notstufenplan verstehe, ist man als Privathaus schon ziemlich gut vor Gasabschaltung geschuetzt. Hab mir trotzdem gerade eben noch fuer 80 Euro einen kleinen Oelradiator gekauft. So eher als Versicherung, das die Gazheizung nicht mal unerwartet kaputt geht, weniger wegen Putin/Gruene. Aber wer weiss.

    Schornsteinfeger hatte gerade die Gasheizung abgenommen, und mir erklaert, was der Heizungsbauer mit seinen "haelt nicht laenger als 10 Jahre" meinte: Das gibt da ein Teil, wohl die Brennkammer oder so, die tatsaechlich nur 10 Jahre haelt, aber die dann halt als Verbrauchmaterial 500 Euro kostet. Geht also. Dafuer halt weniger regelmessig andere Verbrauchsteile, wie beim Oelbrenner. Kommt also vor allem darauf an, das man einen Hersteller hat, der schoen lange solche Ersatzteile vorraetig haelt. Aber da kann man ja im Notfall in 10 Jahren gleich 2 kaufen wenn man sich Sorgen macht.

    Ach ja, auch noch gelesen: Wuerde ein Waermetauscher funktionieren ? Einfach auspobieren, indem man an einem kalten Tag mal die Vorlauftemperatur der Heizung auf 50 Grad stellt und dann guckt ob man erfriert oder nicht. Wenn nicht, dann geht Waermetauscher.Ich traue mich das nicht, weil ich garantiert von Mitbewohnerin erschlagen werde, bevor ich erfriere.

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