[Gelöst] Fritzbox als reine Telefonanalage hinter USG und Hitron Kabelmodem (Vodafone)

Sooooooo, ihr lieben Unifi und Netzwerk Freunde: Nachdem @noob_at_pc lange genug "gequengelt" hat, habe ich nun doch beschlossen, ein Kabelmodem zwischen Kabelanschluss und USG zu integrieren, um meine Fritzbox als reinen IP Client und Telefonanlage innerhalb meines LANs zu betreiben. So sieht's aus:

Kabelanschluss <----> Hitron CVE 30360 (gebridged als Kabelmodem) <---[WAN]---> USG <---[LAN]---> Switch <---> Fritzbox 6590 (mit Telefon und Fax dran)

Erstmal nur eine Warnung an alle Vodafone Kunden mit eigenem Kabelrouter: Die Fritte lief jahrelang direkt am Kabelanschluss. War also aktiviert. Das Hitron lag solange im Schrank. Bin dann auf die glorreiche Idee kommen "nur mal kurz zu schauen", ob das Hitron noch funktioniert. Angeschlossen. Alles gut. Fritte wieder dran. Nichts ging mehr. Habe dann rausgefunden, dass Vodafone automatisch aktivierte Eigenrouter deaktiviert, sobald der Vodafone-Router angeschlossen ist. Das sollte man wissen, und nicht nachts um 0:30 rausfinden müssen. Aber OK, so gab es wenigstens sehr schnell kein zurück mehr.

Also gut. Hitron lief. Nach einem Werksreset hat er sich die neuste Firmware gezogen. Danach liess sich über die Vodafone Homepage der Bridge-Mode aktivieren, 24 Stunden warten, Bridge-Mode aktiv. USG angeschlossen, hat sich ein paar Mal verschluckt, dann aber doch eine Internetverbindung herstellen können. Wunderbar, mein Unifi Heimnetz war wieder da und ich war online.

Dann habe ich versucht, die Fritzbox als reine Telefonanlage zu konfigurieren, aber ohne Erfolg. Die Konfiguration als IP-Client hat (soweit ich weiss) funktionert. Jedenfalls habe ich Zugangsdaten umkonfiguriert, eine feste (LAN-interne) IP vergeben und neugestartet. Die Fritte ist (mit der richtigen IP) im Netz und kann über die UI regulär angesprochen werden. Soweit, so gut. Aber die Telefonnummern werden nicht registriert. Ich kann nur die Einstellungen "Kabel Deutschland" oder "Anderer Anbieter" anwählen. SIP-Daten und Passwort sind noch aus der alten Kabelrouter Konfiguration. Also gut: Falsche SIP-Daten? Den technischen Vodafone Service angerufen (überraschend gut und nett!). Die haben mir gesagt, dass keine SIP-Daten vorliegen, weil der Originalrouter die nicht braucht. Ich solle die Fritbox direkt am Hitron anschliessen. Dann würden SIP-Daten generiert, und wären über das Vodafone Internetportal abrufbar. Gesagt, getan. Ist aber nichts passiert.

Ich hab die Fritte jetzt erstmal ganz vom Netz genommen und Tel und Fax direkt an die entsprechenden Hitronanschlüsse geklemmt. So läuft zumindest alles wieder. War aber nicht der Plan.

Kennt sich jemand mit so einem Setup aus und weiss, wie ich die Rufnummern in der Fritte registrieren kann? Ohne SIP-Daten geht das nicht, oder? Aber wo kriege ich die her?

Wenn mich nicht alles täuscht, VoIP...

Ich muss mich korrigieren: Anscheinend wird beim Vodafone Kabelrouter VoC verwendet. VoIP wird nur aktiviert, wenn man eine eigenes Kabelmodel aktiviert, wie bei mir die Fritzbox vor dem Umbau...

Dank Dir, @Xav: Ich lese auch gerade quer. Ich kann wohl einen von den beiden Telefonanschlüssen am Hitron auf die Fritzbox mit Hilfe eines Y-Kabels "einschleifen". Dann hängt mein Fax zwar noch am Hitron, aber zumindest Telefon könnte wieder über die Fritte laufen. Ich überlege aber auch gerade, wozu ich die Fritzbox "Telefonanlage" eigentlich brauche. Ich betreibe eine alte, analoge CEPT Basisstation mit integriertem AB und 2 Nebenstellen und ein Fax. Habe auch noch nie externe SIP Anbieter genutzt.
Vielleicht Zeit, alter Gewohnheiten einfach mal über Bord zu werfen, die Fritte rauszuschmeißen, und es einfach so zu lassen wie es ist...

Jep!

Hab mich nochmal schlauer gemacht. Es ist wohl so, dass alle meine 3 Rufnummern auf dem Hitron Fon1 Slot ankommen. Der Fon2 ist (laut Forumaussage) erst konfiguriert, wenn man mehr als 3 Rufnummern hat. Also, hab ich mir die Y-Kabel-Methode angeschaut. Funktioniert nicht mit der 6590 Cable, weil man einen DSL/Fon-Anschluss braucht, um das Telefonkabel vom Fon1 des Hitron einzuschleifen. Hab dann eine uralte 7390 ausgegraben. Noch von meinem Vater. Und siehe da: Die kann das!

Y-Kabel angeschlossen, Fritzbox per iDomix "ip-Client Telefonanlage am USG" Video konfiguriert (auf die "ip-client" config kommt keine Sau, wenn man das nicht weiss). Per USG eine feste IP zugeordnet, und dann Telefonie per avm Anleitung "Tefelonie an Kabelmodem" konfiguriert.

Fazit: Es geht, aber ich kann nur noch eine (Festnetz-)Rufnummer konfigurieren. Ob das Fax geht, kann ich (noch) nicht sagen. Weiss nicht, wie ich das ohne Gegenstelle testen soll. Mir ist auch noch nicht klar, was der Mehrwert ggü. dem Direktanschluss am Hitron ist, ausser, dass ich die Verbindungsnachweise komfortabler nachschauen kann und Rufnummern blocken kann, und so was. Das hab ich aber noch nie gebraucht. Hab weder Groupies noch Stalker...

Interessante Nebenbeobachtung:
- Ich habe den Vodafone Red 200 Internet & Phone Tarif mit max 200 MBit/s Down und max 12 MBit/s Upload
- Mit der eigenen Fritzbox 6490 hatte ich effektiv 190 MBit/s Down und 11 MBit/s Upload
- Mit dem uralten Vodafone/KD Hitron CVE 30360 habe ich gerade 219 MBit/s Down und 13.4 MBit/s Upload gemessen
Sind ca. 10% mehr. Verrückt...

Gut, dann schauen wir mal:

Klares Fazit: Ich brauche z.Z. ganz sicher keine Fritzbox als Telefonanlage. Das alte Hitron-Teil kann, was ich brauche. Am WE schmeisse ich die 7390 wieder raus und leg sie in den Schrank, falls ich die Telefoniefunktionen nochmal nutzen möchte. Die 6490 werde ich verkaufen. Wenn ich mein Internet upgrade, brauch ich eh eine 6491 mit DOCSIS 3.1. Telefon und Fax kommen per TAE Adapter an Fon1 der Hiltron. 10% mehr Datendurchsatz (siehe letzter Post). Strom gespart. Nichts verpasst. Alles gut...

Klares Fazit, logisch abgeleitet, falsche Annahmen!

Mein Denkfehler: Die Fritzbox-Telefonanlage dezentral im Hausanschlussraum betreiben zu müssen: Dort stehen Hitron und Fax/Drucker, und dort geht auch die alte Telefonleitung in die Wand, die zentral in der Diele wieder rauskommt. Dort hängt dann wiederum meine alte Gigaset CEPS Basis mit AB und 3 Mobilteilen verteilt im Haus. Ich wollte halt Fax und analoges Telefon beides an die Fritte klemmen. CEPS hätte von dort nicht funktioniert. Deshalb die Fehlannahme.

Jetzt mach ich es doch anders: Ich ersetze schlichtweg die alte Gigaset CEPS Basis in der Diele durch die Fritte als CEPS Basis. Am Hitron ändert sich gar nichts: Das Fax wird dort abgezweigt (warum nicht). Die analoge Telefonleitung läuft weiter in die Wand. Die Fritte hängt als IP Client über LAN1 an einem alten dLAN Adapter jetzt in der Diele (Datendurchsatz brauche ich dort eh nicht). Das Y-Kabel der Fritte verbindet die Telefondose in der Wand mit dem DSL Anschluss der Fritte und schleift den Festnetzanschluss dort lokal ein. Die alten Gigaset Mobilteile sind auf die Fritte umgemeldet. Der Gigaset AB ist durch den Fritzbox AB ersetzt. Jetzt liegt die Gigaset Basis im Schrank...

Fritzfon App am Mobiltelefon klappt leider nicht, weil dazu das WLAN Netz der Fritte genutzt werden muss, aber das Telefonbuch werde ich dann doch mal zentral verwalten, um immer alle Mobilteile synchron zu halten. Habe mir gleich noch ein Fritzfon C6 bestellt, weil ich gern noch ein Mobilteil im Wohnzimmer hätte. Eben angekommen. Schon schöner als die alten Gigaset Teile...

Also, gebraucht hätte ich das tatsächlich nicht, aber ist schon nett...

Die 6490 wird natürlich trotzdem verkauft...

Das WLAN an der Fritte ist deaktiviert, weil ich mein ganzes Haus mit Unifi APs abdecke. Damit klappt fast roaming reibungslos. Ich hatte die Fritzfon App installiert, aber sie hat die Fritzbox nicht erkannt. Auch nicht, nachdem ich die IP Adresse direkt eingegeben habe (sie läuft ja als IP Client im lokalen Netz). Hast Du das ohne Fritten-WLAN laufen oder mit?

Super. Dank Dir @Xav. Jetzt geht es bei mir auch. Ich musste auf der Fritte unter Heimnetzfreigaben "Zugriff für Anwendungen zulassen" enablen. War deaktiviert. Das war alles. Nochmal Danke!