Corona App: technische(!) Diskussion

  • Ist es nicht so das in Asien jene Länder Erfolge mit Apps verzeichnet haben weil diese eben nicht
    freiwillig waren ?

    Nein, die Chinesen bspw sind so technikaffin, dass die quasi wirklich alles nur noch mit dem Handy machen. Selbst das Bezahlen - egal wo - wird ausschliesslich mit dem Handy (oder ganz wenig mit Bargeld) gemacht. Kartenzahlung wie bei uns gibt es nicht. Dazu kommt, dass die ein vollkommen anderes Sicherheitsverständnis in puncto Datenschutz haben. Die akzeptieren die Überwachung durch den Staat.

    Ween Du dort bei Rot über die Ampel gehst, siehst Du Dich für ein paar Sekunden in groß eingeblendet auf den riesigen LED-Werbetafeln. Eine Verkehrserziehung auf diese Art und Weise wäre in D undenkbar.

    AZi (DEV): Nexus auf LibreElec | Asrock J4205 | 4 GB RAM | 128 GB Sandisk| Rii mini
    DEV: PC Ubuntu 20.04 | Matrix
    AZi: Tanix TX3 | Android/CoreElec Dualboot (EMMC), Nexus
    WoZi: Nexus auf LibreElec | Asrock J4205 | 4GB RAM | 128 GB Sandisk SSD | Atric IR | URC7960

    NAS: unRaid, 3x6TB, 2x12TB | TV-Server: Futro S550 mit Hauppauge QuadHD DVB-C
    PayPal: paypal.me/pvdbj1

  • Ob es was bringt? Tja gute Frage.

    Von Singapur würde ich es bezweifeln, nach einem Bericht den ich gelesen habe habe sich die App nur ca. 20% der Bevölkerung geladen.
    Damit liegt die App weit unter dem Schwellenwert von 60% der immer wieder durch die Medien geistern.

    Bei Südkorea tu ich mich schwer überhaupt herauszufinden wie deren Tracing App funktioniert. Scheinbar werden dazu unter anderem CCTV Material, Kreditkarten Daten etc. genutzt um die Bewegungen von Covid19 Patienten im Nachhinein zu verfolgen: https://www.smartcitiesworld.net/news/news/sout…s-tracking-5109

    Ich China gab es ja zig Apps, aber ob die was gebracht haben oder die drakonischen Maßnahmen die das Regime da sonst getroffen hat, keine Ahnung.

  • Naja, wie funktioniert denn das "manuelle" Kontakttracing im Vergleich ? Habe das leider noch nicht zufaellig im Fernsehen oder Artikel gefunden. Stell mir das aber sehr muehselig vor. Ja, oeh... ich war dann... mal gucken, hier ist der Bon... um 16:35 an der Kasse von diesem Supermarkt, jo, das war ziemlich eng.... Oeh, noe, kannte dort keinen, Beim Schlachter musste ich 7 Minuten warten. Geht der Tracer dann zum Supermarkt und fragt nach den Nummern von Bank/Kreditkarten, und bekommt die vielleicht auch vom Teil der Kunden, so wie die Moerderjaeger im Tatort ? Kann ich mir fast nicht vorstellen. Aka: Kontakttracing funktioniert IMHO eher bloss im privaten/arbeitsumfeld wenn ueberhaupt, aber IMHO eher nicht im oeffentlichen. Vermute ich mal.

    Aka: jedes bissl BLE das vielleicht funktioniert, hilft, gerade damit man die "oeffentliche Wirtschaft" wieder ankurbeln kann" ?

    Gibt doch wohl Schilder "keine Maske, kein Eintritt". Wenn ich ein Geschaeft haette wuerde ich eigentlich am Eingang sicherheitshalber auch checken koennen "keine Kontaktracing-App, kein Eintritt". Raspi mit Lautsprecher, der einen ins Geschaeft bittet nachdem er eine neue ID gesehen hat... ?

    Sehe eher das Problem, dass man ja wohl wirklich nur sehr ungenau weiss welche Art von Kontakt da zu einer Uebertragung fuehren kann. Restaurant z.b. Da ist ja wohl weniger der Abstand relevant, als vielmehr wie trocken die Luft ist (Trocken = schneller Tod fuer Corona AFAIK) oder ob die Luft zirkuliert (ganz schlecht) oder ob da Durchzug ist (Durchzug ist prima).

  • Wegen der Oma und Kiddies deswegen ja mein Vorschlag weiter oben, das auch fuer BLE beacons am Schluesselbund zu machen. Wäre selbst mir als Handytraeger lieber. Mag nicht bei allem vom Handy abhaengen. Will bloss vertrauenswuerdigere institutionen als Telekom/SAP fuers Backend.

    Jo, das mit den false positives ist das Hauptproblem, siehe Luftzug im Restaurant. Das Tracking darf halt nicht so instrumentalisiert werden, dass da Entscheidungen fuer dich getroffen werden, sondern bloss so, das Dir Information geliefert wird. Du selbst musst dann selbst entscheiden.

    Wenn Dir App/Webpage sagt: gestern 16:50 warst Du dort&dort (Supermarkt) und da war in der Naaehe ein Corona Erkrankter. Das ist alles. Dann kannst a) ignorieren, b) offiziell melden, c) dich nur innerhalb familie isolieren, d) anfangen medikamente zu schlucken, e) anonym melden, etc. pp...

    Ueber die Zeit wird es dann mehr und mehr erkenntnisse gesammelt wie BLE proximity in verschiedenen situationen tatsaechlich mit Corona Uebertraging korreliert. Dazu ist IMHO vor allem das anonyme melden als kontaktperson wichtig. Selbst wenn man da eine woche spaeter anonym meldet: nee, hatte kein Corona bekommen. Klar 20% unsicherheit (doch, du hattest corona, hast bloss nix gemerkt), aber statistisch helfen mehr daten fast immer.

  • Hat jemand mal mehr info gefunden, wie Apple/Google den zugang zu den BLE proximity daten nur fuer "trustworthy" apps reservieren wollen ? Also denen denen ich nicht trauen wuerde (SAP/Telekom)... ?

    Denke mir naemlich, dass man eigentlich am meisten Fortschritt machen wuerde, wenn man da mehr Konkurrenz zulaesse. Kann mir leicht vorstellen, dass da innovativere Firmen gerade fuer bestimmte Zielgruppen viel mehr erreichen koennen als was solche Firmen je schaffen koennen. gerade wo die nur auf Vorgaben der Politik und RKI hin arbeiten.

    Z.b. Kinder/Jugendliche: Gamification. Minimiere Deine BLE proximity Kontakte an einem Schultag. Mit High-Score Liste im Landkreis. Gezaehlt werden Kuerze der Kontakte, Anzahl der Kontakte, gewichtet nach Groesse der Schule (so als Handicap bei grosser Schule), Schulbuskontakte ebenso, etc. pp. Batterie alle, Handy aus gibt Minuspunkte.

  • So wie es scheint funktioniert die Australische Covidsafe App nicht richtig auf iPhones, was ja zu erwarten war:
    https://www.heise.de/mac-and-i/meld…es-4716013.html

    Das lässt die effektivität z.B. von der App aus Singapur natürlich noch schlechter darstehen. Wenn eh nur 20% die App installiert hatten und davon vielleicht 5% ein iPhone hatte wo die App nicht richtig funktioniert dann dürfte die Effektivität noch weiter sinken.

  • Mal gucken, wie das weitergeht mit Apple und Google die den Regierungen aller Laender vorschreiben wollen, was eine Tracking-App so machen darf und was nicht. Und die Benutzer haben sowohl bei den Konzernen als auch bei den Regierungen nix zu sagen.

    Statt den Apps vorzuschreiben, wie sie funktionieren muss haetten google/apple das IMHO eher so machen sollen wie bei anderen app "capabilities": Bei Installation benoetigte capabilities vom benutzer akzeptiert lassen. "App will ihren Namen zentral registrieren". Und dann auf dem Internet die Statistik der Benutzerentscheidungen jeder App veroeffentlichen. Da wird dann halt ganz schnell so eine zentrale registrierung ein optionales features fuer die Nutzer die dem Anbieter vertrauen, und die anderen kriegen halt nur dezentrales tracking, wo dann halt kettenverfolgung nicht richtig geht.

    Aka: irgendwie den Benutzer nicht immer nur entmuendigen.

    Weiss schon: Fuer die Option sowohl zentral als auch dezentral zu unterstuetzen wollen SAP/Telekom 100 Millionen euro mehr haben. Das kann sich das Land natuerlich nicht leisten.

  • Schoener Basiskurs Statistik: 0,4 * 0,4 = 16%. Leider gab der Artikel nicht mehr Erkenntnis her. Erkenntnisse, wie gut das Bluetooth funktionierrt waeren halt mal schick. Ich bin da ja skeptisch.

    Wie gesagt, Geschaefte / Restaurants / etc. koennten das ja verpflichtend machen, so wie halt auch Masken. Da kann man dann halt entweder zum "sicheren/trackable" oder zum "freien" Restaurant gehen.

    Was waere eigentlich das billigste und kleinste Handy mit BLE wo man so eine App installieren koennte... So fuer Leute die bisher bloss handy haben ohne ios/android. Laeuft seit 20 jahren... *sigh*

  • Jo, gluecklicherweise open source und soll vor produktiveinsatz hochgeladen werden.
    Mal gucken wie das dann mit change management laeuft und ob/wieviel vom Backend-Teil da veroeffentlicht wird (wo ja die liste der registrierten "case-identifiers" verwaltet werden muss).
    Das wird dann sicherlich ein oder mehrere andere repos unter corona-warn-app sein als cwa-documentation.

    Mal interessant zu beobachten, wie das mit dem "issue" management laeuft. scheint mir so auszusehen, als ob da jeder in der cwa-documentation ein issue aufmachen kann, habe mal draufgeclickt da kommt dann sogar eine zweite ebene, die nach der art von issue fragt. Das kannte ich von github noch garnicht (kompletter github anfaenger).

    Hoffe mal, die werden da nicht von Trollen oder anderem Mist ueberrant. Die Gefahr ist ja gross. Bei sowas waere es sinnvoller wenn da Klarnamenpflicht besteht, die gibts bei github ja nicht. Aber vielleicht hat github fuer Issues ja sogar eine Moderation. Durch die github doku steige ich ja nie durch, irgendwo ist dann immer wieder ein neuer knopf den man vorher uebersehen hat. Naja, eigentlich mag ich ja Adventure games wo man hilflos rumlaeuft und clues sucht (sorry, bin github noergler ;)

    Einmal editiert, zuletzt von te36 (13. Mai 2020 um 18:12)

  • https://www.deutschlandfunk.de/computer-und-k…ion.683.de.html

    Die Sendung "Computer und Communikaton" wochentlich glaube Sonntag im Deutschlandfunk, auch als Podcast ist vielleicht ganz gut um fuer die technische Entwicklung updates zu kriegen. Da hatte ich zum ersten mal gehoert, dass das als open source gemacht wird, die werden das sicherlich auch in der Zukunft weiter verfolgen.

    Koennte mir vorstellen dass es da auch noch mehr spezialisierte / bessere Podcasts geben koennte, aber habe bisher noch nicht versucht wirklich zu suchen. Nehme gerne bessere URLs entgegen ;)

  • Mal ein wirklich interessantes Update zu diesem Thema:

    https://www.heise.de/news/iOS-13-7-…em-4883586.html

    Gut finde ich dass die Apple und Google da offenbar zusammen dran gearbeitet haben.

    Großartig, dass lokale Behörden weltweit nur per Parameterangaben ihre eigene „App“ erschaffen können.

    Und der Datenschutz bleibt, so wie ich es lese, auf höchstem Niveau.

    Hat erstaunlich lange gedauert, aber: Nimm das, Corona! [br]

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