Kinder und Medienkonsum. Wie macht Ihr das?

Kinder 3 und 7.

es gibt nur einen Sender: Kika
es gibt nur "Baumhaus, Sandmännchen, und mal auf youtube "Peppa pig"

Für was anderes interessieren sie sich gar nicht.. klaro.. sehen auch nichts Anderes weil wir viel unternehmen..

es wird also spontan geschaut. kein Regeltermin und nicht über 30Min.. ansonsten Einschlaf-Ritual mit kuscheln und vorlesen..

Das Zocken an sich ist sicher kein Problem bei der Menge. Eher Haltungsschaden durch das Smartphone. Die sehen heute alle aus wie ein L, nur um 180° gedreht.
Ich habe seit dem ich mich an irgendwas erinnern kann viel Medien konsumiert. Und auch schon als Kind Atari gezockt. Also Grundschule.
Auch der C64 war zu 99% zum Zocken da.
Das ist einfach vom Kind abhängig, ob es sich dann nur noch dafür interessiert oder eben auch für anderes. Da kann man dann regeln.
Ich erinnere mich noch voller Freude an Videosamstage mit meinen Eltern. Auch das ist eine positive Kindheitserinnerung.
Dagegen: gefühlte 20 Freizeitparks sind aus meinem Hirn gelöscht.

Und abgesehen davon, dass ich mich allgemein zu Anfang zu wenig bewegt habe und dann als Teenie auf dem BMX völlig überkompensiert habe, fehlt mir auch nix

Mir machen Körperhaltung und Augenschädigung mehr sorgen als der Konsum an sich.
Alles ist toll, was sich bewegt. Also Kind in Bewegung halten: alles toll.

Geb denen einmal pro Tag He-Man and the Masters of the Universe zu sehen. Durch das ethische Fazit am Schluss der Sendung lernen sie was falsch und richtig ist.
Kinder hab ich aber leider keine. Mir fehlt die passende Frau die nicht nur Dumm ist.

Junge (wird 7).

TV kennt er im Grunde bei uns zu Hause nur als Konserve sprich es wird von mir aufgenommen,
Werbung sofern vorhanden entfernt, dann auf den Emby Server gepackt und über FireTV/Kodi
abgespielt wann wird es wollen, bzw dann wann es dran ist.

Jeden Tag gibt es nach dem Abendessen 'seine' Serie, die wird zusammen von allen geschaut,
sofern nicht Termine dagegen sprechen.
Später wird dann (Im Wechsel Mama und Papa) im Bett zusammen gelesen. Jetzt seit der Schule
muss er auch selber 'lesen'.

Ab und an gibt es je nach Wetterlage auch mal einen Film (wieder FireTV/Netflix/Kodi). Bisher
eigentlich nur Zeichentrick, die üblichen Verdächtigen dem Alter angepasst. Filme mit realen
Menschen behagen ihm eher weniger, mag er nicht.

Seit er 6 ist hat er ein eigenes Handy. Hintergrund war eigentlich das eigenständige Abspielen
der div. Hörspiele (liegen als MP3 vor - wieder Emby Server). Eigentlich sollte es nur ein
MP3 Player werden aber es gab einfach nichts vernünftiges wo er hätte selber (ohne Lesen
zu können) anhand der gescannten Cover aussuchen können welches Hörspiel er denn
hören will.
Also ein Handy mit der passenden Eltern App. Mit dieser App steuern wir Eltern sehr gezielt
welche App er wie wann wie lange nutzen kann. Pro Tag/Woche/Monat.
Jetzt liegen also die Hörspiele auf dem Handy direkt, ohne Anbindung ans Netzwerk.
Natürlich blieb es nicht bei den Hörspielen, inzwischen sind einige altersgerechte Spiele
und Apps dazu gekommen. Wobei über die Eltern App alles was zb Lern-Apps sind zumindest
in der Anwendungsdauer nicht eingeschränkt ist - Ruhezeiten sind natürlich für alle Apps gesetzt.
Youtube und Co ist auf dem Handy komplett geblockt, kennt er natürlich auch wenn wir mal ein
Lied etc anschauen.
Mit dieser App kommen wir alle sehr gut aus, er weiß Bescheid, kennt die Grenzen und diese
werden aktzeptiert.

Desweiteren steht im Wohnzimmer, weil ich Red Dead zocken wollte, eine Xbox. An dieser
wird wenn überhaupt vom Kind nur zusammen mit uns Eltern gezockt - also Lego City etc.

Ich bin auch Jahrgang '70 und wir kennen das ja alles nicht, aber wer mit der IT aufgewachsen
ist, heute in der IT arbeitet kann ja nicht umhin zu verstehen das einfach andere Zeiten herrschen.
Sollen die Kids doch im vernünftigen Rahmen den Umgang lernen - sie müssen später eh.
Wenn ich mir einen neuen PC zulege ist der Plan den derzeitigen (wieder mit Eltern-App) an
den Jungen weiter zu reichen.

Ansonsten spielt er Fussball im Verein und ist wenn wir im Garten sind natürlich dabei und dort gibt es in
den seltensten Fällen einmal Handy/TV. Er kennt also auch das Leben draußen in der Natur.

Edit: Einzige Realfilm Reihe die natürlich geht wie geschnitten Brot: Star Wars
Da Freigabe ab 6 durfte erschon EP1 mit uns anschauen. Denke wir werden EP2 nach den Ferien in Angriff nehmen.
Der Junge kennt sich aufgrund Tip-Toi und Hefte/Bücher eh besser aus als ich.
Dennoch irgendwie Schade, er weiß ja jetzt schon 'Luke ich bin dein Vater' - und lacht sich immer schlapp wenn jemand
Alexa diese Frage stellt

Für mich ist das alles hirnverbrannte Bullshitweisheiten, dass Medien so böse sind und man die Kinder davon fernhalten sollte. Meine Eltern haben uns am Wochenende oder am Nachmittag auch vorm TV zur Bimbambino-Show geparkt. Wie sonst will man irgendwas im Haushalt schaffen oder selber mal für ne Stunde die wohlverdiente Pause kriegen? Mir hat's nicht geschadet.

Das ist wie Süssigkeiten. Meine Schwester hat ihrem Kind bis es 2 war Süssigkeiten verboten. Ende vom Lied? Jetzt schaufelt sie soviel rein wie es nur geht, da sie ja nicht weis, wann es das nächste mal was gibt. Unser Monster darf immer was zum naschen haben, solang es vernünftig isst und brav ist. Ergebnis: Ihr reichen 4 Gummibärchen und hat nicht das Bedürfnis nach mehr. Selbst wenn sie vor ihrer Nase ausgebreitet liegen.

Anna darf bei uns täglich am Tablet oder am TV nen Film oder ne Serie anschauen. Sie ist nicht das Kind das dabei das typische "Zombiegesicht" kriegt, und nicht mehr ansprechbar ist. Wäre das der Fall, würde ich eingreifen und das unterbinden.
Sie geht viel raus, spielt viel, redet viel, am Abend lese ich jeden Tag 2-3 Bücher vor. Und auch Hörbücher hat sie viele. Alle Flimmerkästen sind für sie nicht der Mittelpunkt. Aber wenn Sie vom KiGa "durch" ist, hat die auch für ne Stunde, oder mal 2, kein Bock auf irgendwas und will sich berieseln lassen.

Was aber garnicht geht, ist das TV Programm von heute. Da kriegst du ja eptileptische Anfälle und verblödest. Sprich es kommt nur der gute Stuff von damals auf den Tisch. Von Pumuckl bis weiter zu Benjamin Blümchen... Disney und Co. Alles iO. Und wir schauen gemeinsam.

Worauf sie übrigens voll abfährt mit ihren 3 Jahren: BBC Dokumentationen. Gemeinsam die Tierwelt entdecken usw.

Long story short:
Ist das Kind apatisch beim "konsumieren" und nicht mehr wirklich ansprechbar. Quasi Sucht-Symptome -> Weg damit und anders regeln.
Geht das Kind aber selber damit gut um und lässt den Kasten links liegen, wenn man sagt "Wollen wir ein Brettspiel machen?" -> Alles iO.

Kinder 4 und 6.
Die sind fast immer draußen. Abends gibts ein Ritual, nach dem Bad gehts ins Bett. Da wird ne Geschichte/ Buch gelesen, dann gekuschelt und dann gibts zum Einschlafen ne CD/ Hörspiel etc.
Zwei mal in der Woche gibt es Abends nen Kurzfilm/ Serie (bis ca. 15 Minuten; Bob der Baumeister, Feuerwehrmann Sam, Conny,..). Jedes Kind sucht sich ne Folge aus (sodass an dem Tag zwei folgen laufen).
Dabei wechselnder Rhytmus mal ich die Große und die nächse Woche den Kleinen. Meine Frau dann entsprechend das andere Kind.

Es gibt kaum Anfragen nach mehr Fernsehen etc. Wobei wir es den Kindern nicht explizit verbieten, sie aber nicht allein an den TV gehen.
Wir schauen aber auch nicht fern wenn sie spielen. Der TV läuft daher maximal Abends wenn die Kinder im Bett sind.

Dieses Jahr kommt die Große in die Schule mal schauen ob sich Änderungen/ Wünsche ergeben...

Junge (3) und Mädchen (1).

Meine beiden sind im Prinzip noch zu klein zum Kucken und erst recht zum Zocken. Es gibt höchstens mal eine Folge Bobo Siebenschläfer auf YouTube. Danach gibt es IMMER Geschrei, wenn man nach einer Folge ausmacht, aber IMMER ist das nach 3 Minuten vergessen und es wird was anderes gespielt.

4 x 20 Minuten pro Woche finde ich definitiv nicht zu viel. Die Idee mit den Coins finde ich auch gut. Allerdings können kleine Kinder einen so langen Zeitraum wie eine ganze Woche nicht überblicken, so dass sie sich das einteilen könnten. Eine Siebenjährige schafft das wohlmöglich, eine Fünfjährige vielleicht nicht. Ich würde mir daher eine Lösung überblicken, wie ich ein Kontingent PRO TAG abmachen würde.

Wir regeln das nach "die Dosis macht das Gift".
Mal länger mal kürzer (5 Jahre, die kleinere ignoriert das zum Glück noch fleißig), TV quasi gar nicht (sie kommt mit dem Konzept Werbung und Linearen TV nicht klar ) dafür sucht sie sich aus ihrer Bibliothek was raus und guckt das dann - auch mal 3mal das selbe.
Alternativ spielt sie auch mal am PC Minecraft. Man muss da aber zeitlich einen Rahmen ziehen, weil ansonsten hängt man schnell in Aufstehen -> TV -> Kita -> TV -> Bett fest. Wenn ich mich an früher zurück erinnere wäre ich auch nicht "freiwillig" vom NES aufgestanden

Zitat von sualfred

Mir hat's nicht geschadet.

erklärt aber einiges

Zitat von Nevrion

Hast du heute mal He-Man angesehen? Das willst du keinem Kind antun

In der Tat, eine meiner Lieblingsfolgen ist "Das Geheimnis der Sorceress" ;p
Ich spreche da von der Filmation Version.

Zitat von don

erklärt aber einiges

Hätte meine Eltern mich nicht so erzogen und mir im zarten Alter von 6 Jahren einen PC ins Zimmer gestellt, dann hättet ihr heute mich garantiert nicht hier und auch keine Addons von mir

So ist es. Das Forum würde es ohne meine frühkindliche Abschiebung vor den TV auch nicht geben

Eben. Soviel dazu.

Ich vergleiche diese "OMG DU KANNST DAS KIND DOCH NICHT DAS KIND VOR DIE GLOTZE HOCKEN" mit Lvl 5 Veganern. Nur Vegan ist richtig und sonst nichts. Die Welt ist aber nicht schwarz weiß.

Muss ich erwähnen, dass ich mit 10 Alien gesehen habe (ohne Wissen der Eltern)? Und als mein Vater allein mit mir war, ich mit ihm in jüngeren Alter Critters gesehen habe?
Seitdem bin ich Fan der Reihe. Und das Nostromo Shirt liegt in der Kindergrößenausführung im Kinderzimmer.

Mädchen 5 und Junge 13

Prinzipiell ist unsere Tochter sehr auf das iPad fixiert. (Auf jeden Fall unsere Schuld, da wir es ihnen auf langen Autofahrten gestatten Filme zu schauen und ein paar kinderfreundliche Spiele zu spielen)
Youtube ist ein großes Thema bei unserem Sohn. Er hat eine Stunde Computerzeit am Tag, wo er mit Kumpels oft zockt und das aber auch erst wenn die Hausaufgaben fertig sind. In den Ferien darf er öfter online sein. Allerdings kann ich es nicht immer kontrollieren, da er sein Smartphone auch oft benutzt zum spielen irgendwelcher Games. Abends kommt das aber ab um 21 Uhr weg gelegt in einen Schrank bei uns im Schlafzimmer.

Kinder 7 und 10 (selbstgebum**)
Pubertiere 13 und 15 (hat jemand ander gemacht)

Alles in Maßen. Und unbedingt fur Unregelmäßigkeit sorgen, keine "Rituale" entstehen lassen.
Und die Mischung machts. Mal etwas zocken auf der WiiU mit 4 Personen, mal einen Film, mal Kindersendungen - kommt auf die Situation an.

Es gibt kein Richtig oder Falsch in der Dosierung. Auf das Kind kommt es an und auf verantwortungsvolle Eltern.

Die Grafik vor der Tür ist gestochen scharf, ruckelt nicht und hat unzählige Level. Das hat was von Minecraft, Pippi Langstrumpf und Bibi Blocksberg, wenn man denn will.

Ziel muss bei der Erziehung der Kinder sein, dass sie am Ende eines jeden Tages müde und voller neuen Erinnerungen einschlafen. Gute Erinnerungen. Selbst, wenn man eine Gesichtsbremse gemacht hat kann es eine gute/dauerhafte Erinnerung sein, weil Papa geholfen und getröstet hat.

Erfahrungen macht man nicht vorm TV, die macht man draussen. Im echten Leben. Also raus mit denen und Steine rund lutschen lassen.