RK3328 Box als Linux Desktop PC?

  • Hallo.
    Ich suche nach einem lautlosen, billigen, extrem sparsamen und trotzdem halbwegs leistungsfähigen System für Linux. Das Gerät soll 24/7 laufen und deswegen so wenig Strom wie möglich verbrauchen. Unter 10 Watt ist eigentlich Pflicht. Mehr braucht mein Desktop PC auch nicht, sofern ich keine Videos mit Media-Buddy umrechne, 48 Megapixel RAW Fotos in Painshop Pro bearbeite oder mit DaVinci Resolve irgendwelche 4K Videos schneide... Bei Vollast liegt es dann so um 25 Watt.

    Auf dem neuen System soll ein Maria DB Server laufen (für meine Kodi Datenbanken), ein DLNA Server (um meine Musik per Bubble auch unterwegs hören zu können), Samba (um die Daten von Windows aus verwalten zu können) und es soll auch als TVHeadend Server für Aufnahmen von meinem SAT>IP Router Triax TSS 400 MKII benutzt werden. Bis hierhin nichts ungewöhnliches und (von den Aufnahmen vielleicht mal abgesehen) nichts, was ein Raspberry Pi nicht auch schaffen würde.

    Aber da ist noch etwas mehr, was hier im Forum wohl eher ganz selten anzutreffen sein dürfte. Das Teil soll auch, weil es räumlich perfekt passt, für mein zweites Hobby, zum Steuern meiner Modelleisenbahn- Anlage, verwendet werden. Das USB Interface der Digital- Steuerung lässt sich unter Linux ansprechen. Die Steuer Software JMRI ist in Java geschrieben und somit Plattform- Unabhängig. Das Ganze lässt sich zumindest mal auf einem Raspberry Pi betreiben, ist also neben Intel/AMD auch ARM kompatibel. Dafür wird natürlich eine grafische Oberfläche benötigt. Diese GUI soll auf einem 1080P TV angezeigt werden.

    Für TVHeadend hätte ich obendrein gerne genug RAM, um Timeshift ins RAM legen zu können. Außerdem möchte ich eine Festplatte (genauer eine SSD) per USB 3.0 oder SATA anschließen und das Gerät muss GBit LAN haben. Mit WLan oder 100MBit Lan klappt das Aufnehmen von mehreren Sendungen gleichzeitig nicht oder nicht anständig.

    Spätestens jetzt ist ein Raspberry Pi wohl raus. Und im 150 Euro Bereich bekomme ich schon sehr sparsame Intel Systeme, die natürlich noch mal leistungsfähiger wären. Eigentlich wollte ich auch diesen Weg gehen, eine aktuellen Celeron (so was leistungsfähiges wie ein Pentium J 5005 ist bestimmt nicht nötig, denke ich) mit 6-10 Watt TDP, ein PicoPSU Netzteil, 4 - 8 Gbyte Ram und eine genügend große SSD anschaffen.

    Aber dann fiel mir ein, das es bestimmt auch TV Boxen mit passenden Spezifikationen gibt. Die wären kleiner, noch sparsamer und auch billiger in der Anschaffung. Ich bin ein großer Fan dieser Boxen, die imho ein unglaubliches Preis- Leistungsverhältnis haben. Für Kodi habe ich bereits mehrere dieser Boxen im Einsatz.

    Deswegen habe ich nach 4 GByte TV Boxen Ausschau gehalten. Es gibt einige billige Boxen (um die 50€) die alles bieten würden, was ich brauche, USB 3.0, GBit Ethernet und 4 GByte Ram. Diese Boxen basieren immer auf einem Rockchip RK3328 SoC. Die günstigen AML Soc unterstützen keine 4 GByte Ram und oft auch kein GBit Ethernet, der RK3328 aber schon. Meine bisherigen Boxen sind alle mit AMLogic Soc ausgerüstet (S912 und 905x). Deswegen kenne ich mich mit den Rockchip Systemen nicht aus und musste die Specs erst googlen.

    Bekomme ich als "Windows und ein bisschen Android" User auf so einer Box ohne größere Probleme Linux installiert? Um das noch mal zu verdeutlichen. Es geht nicht um LE oder CE oder so was. Kodi wird darauf nicht installiert. Ich brauche ein "richtiges" Linux. Und wenn ja, wie mache ich das?
    Ich habe auch schon die eine oder andere Linux Erfahrung hinter mir, bin aber stets recht schnell wieder von Linux ab gekommen. Es gibt einfach zu viel Grundsätzliches, das mich bei Linux nervt. Gibt es zwar bei Windows auch genug, aber dann doch bei weitem nicht so viel wie bei Linux. Was mich aber nicht daran hindern soll und wird, auch mal Linux einzusetzen, wenn es notwendig und angebracht ist.

    Wobei es erst mal Egal ist, ob Linux auf dem internen Speicher (meist 32 Gbyte, sollte also reichen) oder auf einer SD Karte oder gar USB Stick installiert wird. SD oder USB hätte den Vorteil, das man das Original Android drauf lassen könnte, falls man die Box mal wieder in den Originalzustand versetzen möchte. Intern wäre dagegen handlicher (steht nix raus) und auch billiger (kein USB Stick oder SD Karte nötig)

    Hier mal 2 Beispiel- Links zu eBay, nur um zu verdeutlichen, von welchen Geräten ich spreche:

    https://www.ebay.de/itm/2018-New-4…AIAAOSw1Ihb973V

    https://www.ebay.de/itm/Smart-TV-B…44AAOSwoM5bvIan

    Ich hoffe, ich habe verständlich gemacht, was das System im Betrieb leisten soll. Mir fehlt einfach die Erfahrung, ob so eine Box dazu in der Lage ist statt als Media Player als vollwertiger PC eingesetzt zu werden. Kann jemand irgendwas Konstruktives dazu sagen? Das wäre toll, danke.

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Hi,

    einfach mal kurz Google angeworfen, und folgende VIdeos gefunden:

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    (ab ca. 04:00)

    Danke für den Tipp, da werde ich mir so eine Box wohl auch mal zulegen. :)

    Edit:
    Hinsichtlich LibreOffice ist evtl. noch Bastelarbeit erforderlich?

    Kann aber auch sein, dass bessere Unterstützung mit aktuellerem Linux(-Kernel) gegeben ist.

    Hylli

    2 Mal editiert, zuletzt von hylli (24. November 2018 um 18:43)

  • Hi.

    Es ist wie mit den Chinaboxen mit Android drauf. Es funktioniert aber freude und wirklich leben möchte man damit nicht dann doch lieber mit Libreelec und somit zuverlässiger.

    Also ich bin mit meinen China Boxen sehr zufrieden. LibreElec oder Core Elec vermisse ich überhaupt nicht (würde ja gehen, wenn ich wollte). Allerdings kenne ich LibreElec und Co nur von Experimenten mit einem RasPi 2. Das hat mich seinerzeit überhaupt nicht überzeugt. Deswegen bin ich noch nie auf die Idee gekommen, das auf einer TV Box mal auszuprobieren. Kann mir einfach nicht vorstellen dass das Vorteile bringt. Allein das man unter Android direkt aus Kodi nahezu jede App aus dem Playstore starten kann, ist etwas, das mir bei LE oder CE sicher sehr abgehen würde.

    Der RasPi läuft inzwischen (sehr gut) als Print- Server an meinem 3D Drucker. Dafür ist die Himbeere ideal. Als Media Player ist das Teil aber eher nichts. Den RasPi 3 habe ich noch nicht probieren können. Ich schätze aber, der kommt bei weitem nicht mit einer TV Box mit...

    Meine S912 China- Box mit 2 GB RAM und 16 GB Flash, die ich im Wohnzimmer in Betrieb habe, hat dort einen Intel Core i5 verdrängt. Ja wirklich! Die 45€ Box von 2017 schlägt den 450€ i5 von 2014 in Sachen Lautstärke, Stromverbrauch und Media Playback bzw Präsentation sehr deutlich... Weder bei HEVC noch bei HDR hat der i5 auch nur den Hauch einer Chance gegen den S912. h264 und selbst Mpeg2 läuft auf der Box zumindest nicht schlechter. Und auch Kodi ist sehr flüssig. Die Box ist absolut lautlos, da völlig ohne bewegliche Teile. Und vom Stromverbrauch her ist sie naturgemäß auch sehr viel besser als ein i5.

    Das einzige Problem, das ich gelegentlich habe, ist das die Video- Wiedergabe ohne offensichtlichen Grund am stottern ist. Das Problem taucht aber nur auf, wenn die Box längere Zeit zwar eingeschaltet und Kodi gestartet, aber nicht in Benutzung ist. Dann hilft meist nur ein Neustart der Box. Kommt aber nur selten vor und ist dann immer durch einen simplen Neustart zu beheben. Das Problem tritt wie gesagt selten auf, so selten, das ich mir noch nicht mal die Mühe gemacht habe, nach einer potentiellen Lösung im Internet zu suchen. Mehr zu Meckern kann ich beim besten Willen nicht finden. Na ja, die Fernbedienung könnte ein paar Knöpfe mehr haben. Aber da ich sowieso eine Mini- Tastatur mit Touchpad angeschlossen habe, brauche ich die mitgelieferte FB nur zum Ein- und Ausschalten...

    Allerdings bin ich inzwischen eher wieder ab von diesem Vorhaben hier, nachdem ich mich durch diverse englische Webseiten gequält habe. Was nützt mir ein "Server", bei dem das Netzwerk nicht funktioniert??? Die Boxen sind eindeutig für Android ausgelegt. Linux ist da doch nur hin gebastelt, fürchte ich... Das hatte ich mir eigentlich einfacher vorgestellt.

    Und wenn ich mir z.B. einen Rock64 Einplatinencomputer anschaffen würde (der ist mit dem gleichen SoC ausgestattet), dann würde zwar des Netzwerk unter Linux laufen, da die Distribution dafür gemacht wurde. Aber das Rock64 Board kostet mehr als ein aktueller Celeron J4105 Quad Core (mit Board aber ohne RAM). Und damit hätte ich dann die freie Auswahl. Von praktisch jeder "normalen" Linux Distro über Mac OS bis zu Windows läuft da alles drauf. Der Stromverbrauch dieses Systems liegt im Leerlauf mit 4 GB Ram und einer SSD, versorgt von einem PicoPSU- Klon und einem 5€ LED- Stripe Schaltnetzteil bei ca 6-8 Watt (selbst an der Steckdose gemessen). Hier kann das Rock64 nicht wirklich Boden gut machen auch wenn es 1 oder 2 Watt weniger verbrauchen sollte. Die reine Rechenleistung des Celeron sollte deutlich höher liegen, wenn auch die Grafikleistung sicher nicht mit dem RK3328 mitkommt. Da aber nur "Office" und Server Anwendungen darauf laufen sollen, ist die Grafikleistung nicht wirklich wichtig.

    Wäre nur schön gewesen, billig und alles in einem winzigen Gehäuse statt lauter Einzel- Komponenten. Aber ein "richtiger" PC ist dann wohl doch das bessere "Desktop- System". Hätte ich so eine Box hier ohnehin rum liegen, dann würde ich es auf jeden Fall riskieren. Aber dafür tatsächlich Geld ausgeben, ich weiß ja nicht...

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    Danke fürs lesen, Claus

  • Ich sehe bei den meisten TV-Boxen das Problem mit der Update-Versorgung von und unter Android. Daher hat LibreElec bzw. nun CoreElec auf meiner TV-Box das vorinstallierte Android verdrängt.

    Da ich "nur" eine S905 Box habe (Beelink MXIII 2GB/16GB), könnte ich mir natürlich eine neuere, bessere Box mit 4K und HDR-Unterstützung vorstellen. Dann würde ich das mit Linux natürlich testen.

    Wäre dann eben ein Fall von "Raus mit der Kohle...". ;)

    Hylli

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