• Da wir Ende des Monats in eine neue Wohnung ziehen und ich mich gerne dem Smarthome Thema widmen würde, die Frage was kann
    denn empfohlen werden?

    Vorhanden: Alexa, Apple TV4K, iMac, iPhone, iPad.

    Schon gelesen: Logitech (lohnt sich das?), Philips Hue von Interesse.

    Was ich gerne tun würde: Automatisches Licht, TV Bedienung, Heizungsthermostate und evtl automatische Rollladen.

    Meine Frage: Welches System ist empfehlenswert?

  • Das lässt sich so einfach nicht sagen, da jedes System seine Vorteile hat. Je nach Vorlieben kann die Empfehlung schon mal ganz unterschiedlich sein.

    Sehr grundlegenden ist schon mal die Frage, soll es möglichst eine fertige Komplettlösung sein oder darf/soll es eine selbstbastellösung werden?

  • Jupp - es gibt kein "das 100% passende System", leider...

    Aber was wirklich ungemein hilfreich (und wichtig) ist, sich vorher sehr sehr sehr viel Gedanken zu machen über Themen wie z. B.:
    - Was man alles automatisieren möchte (nur "Komfortfunktionen" oder auch sicherheitsrelevante Komponenten)
    - Wie man die Komponenten (Sensoren, Aktoren) ansprechen bzw. auslesen möchte (Funk, Kabel, Draht, ...)
    - Welche Protokolle und/oder Schnittstellen eingesetzt werden sollen/können (Z-Wave, CAN, RF, Wifi, TCP/IP, One-Wire, ...)
    - Wie hoch die Zuverlässigkeits- und Sicherheitsansprüche sind (Redundanzen, Fall-Backs, ...)
    - Ob man das Ganze aus fertigen Komponenten aufbauen möchte oder ob es auch Bastellösungen sein dürfen
    - Ob das System "autark" sein soll (rein lokale Lösung) oder ob auch Anbindungen nach außen (Cloudservices, Webdienste, ...) zum Empfangen/Senden von Daten erlaubt sind
    - Was man im Falle eines Systemausfalls noch alles manuell steuern können muss und wie die manuelle Steuerung aussehen kann
    - Wie hoch der preisliche Rahmen ist
    - Ob man das ganze System selbst installieren/administrieren möchte, oder es ggf. auch beauftragen lässt
    - Soll das System auch wieder "rückgebaut" werden können? Sprich: Sollen sich alle Komponenten auch möglichst rückstandsfrei wieder entfernen lassen (keine Löcher in den Wänden, etc.)

    Je mehr Hirnschmalz man hier anfangs rein steckt, desto weniger Frust gibt es hinterher.

    Bei mir ist es z. B. so:
    Ich habe meine paar "smarten" Komponenten (einige Steckdosen, ein paar Sensoren, Kodi, AVR, FritzBox, bisschen Web-Spielereien) hauptsächlich per Kabel (TCP/IP) oder Funk (WLAN, Z-Wave, RF) vernetzt. Alle Funktionen sind reine "Komfortfunktionen", dass heißt, ich sitze nicht im Dunklen und bekomme das Licht nicht mehr angeschaltet, wenn mal der Server ausfällt. Mein System ist nicht redundant ausgelegt. Wenn es nicht funktioniert oder abgeschaltet ist, dann tut sich eben nichts "automagisch" - ich kann aber alle Komponenten noch manuell bedienen. Ich verwende hauptsächlich vorgefertigte Komponenten und nur ganz wenig selbst gebaute. Das System darf auf Webservices zugreifen (MQTT, Google APIs, Mail, SMS), schickt aber selbst keine sensiblen oder hausinternen Informationen nach außen.

    Vielleicht hilft das ja ein wenig :)

    OpenELEC 5.0 Final (5.0.7 / 5.0.8 github) | SolidRun CuBox-i4Pro (CPU: ARM Cortex A9 | GPU: Vivante GC2000)
    Kein kodi.log => Kein Support! | Spendier' mir ein Bier!

    Einmal editiert, zuletzt von root2 (4. September 2018 um 11:47)

  • Um mal nein kleinen Unterschied aufzuzeigen, wie unterschiedlich eine Empfehlung aussehen könnte. Nehmen wir mal das Thema Licht:

    Willst du die Lampen nur "binär" schalten, dann würde ich die Empfehlung aussprechen die Lampen entweder mit einem Sonoff Switch oder mittels einer Funksteckdose zu schalten.

    Willst du aber auch Dimmen, Farb/Temperaturwechsel dann müsste eher ein Systems wie Philips hue/ Ikea Tradfri her. Und selbst da gibt es noch x Varianten.. Nur hue Produkte benutzen oder hue Bridge mit Lampen anderer Hersteller benutzen.. Oder sogar keine original Hue Bridge nutzen sondern die diy bridge auf einem rpi3 mit zigbee Modul. Das geht halt bei jeder Komponente so weiter

  • Willst du aber auch Dimmen, Farb/Temperaturwechsel dann müsste eher ein Systems wie Philips hue/ Ikea Tradfri her. Und selbst da gibt es noch x Varianten.. Nur hue Produkte benutzen oder hue Bridge mit Lampen anderer Hersteller benutzen.. Oder sogar keine original Hue Bridge nutzen sondern die diy bridge auf einem rpi3 mit zigbee Modul. Das geht halt bei jeder Komponente so weiter

    oder gar keine hue, da die zugegebener maßen den besten weiss-ton haben aber abnormal überteuert sind für das was sie können :)
    + 1 für yeelight wenns weiss und bunt werden soll.

  • Ich kann nur Raspberrymatic empfehlen das ist Homematic allerdings ist der raspi3 von der Leistung her viel besser und auch deutlich günstiger. bei bedarf kann Ich dir auch Links über Anleitungen geben die selbst einer mit zwei linken Händen umsetzen könnte.
    Das System ist grenzenlos und mit einer Brücke über iobroker lässt sich fast alles damit kombinieren wie zb Amazon´s Alexa

    Mit freundlichen grüßen

    Flo

  • Ich versuche mich gerade mit Homeassistant. Die bieten auch ein spezielles Betriebssystem namens "hass.io" an, welches für rpi, nuc als vm und für ein paar andere Hardware installiert. Dies baut dann später dann auf Docker Containern auf, mit denen man dann die Funktionalität erweitern kann. Grundsätzlich schon mal ne Schöne Sache.. AAABER, es gibt für hass.io noch nicht so viele Container so daß das System doch noch sehr limitiert ist (Beispiel, man kann den im rpi3 verbauten Bluetoothadapter anscheinen nicht richtig nutzen, zwar um damit Bluetooth geräte in der Nähe zu finden, man kann aber nicht mit ihnen Connecten, was sehr schade ist. Deswegen überlege ich doch wieder auf ein headless Linux umzusatteln und dort die von mir benötigten Kompomenten zu installieren. Ausschalg für Homeassistan war z.B. für mich, daß es python3 basiert ist (im gegensatz z.B. zum java basierten openHAB), so daß ich mir dadurch den größen Nutzen. Python lässt sich ja auch für Kodi nutzen, für viele iOT Geräte gibt es schöne Pythonbibliotheken und ist für mich letztendlich "intuitiver" zu erlernen als Java.

    Aber jeder hat da so seine eigene Präferenz, ich fand openHAB2 anfangs sehr gut, doch nach dem hinzufügen der Things fand ich es persönlich dann doch zu frickelig, da man schon wieder eine neue "Sprache" mit eigenem Syntax lernen musste.. So kam es mir jedenfalls vor

    horschte: Das wäre ja z.B. der von mir genannte Fall von Bridge mit Lampen fremder Hersteller. Es gibt natürlich auch Lampen, welche direkt ansteuerbar sind und gar kein Gateway benötigen.

  • Mein System:

    - Zipato Zipabox als Zentrale und zur Programmierung von Routinen (Zwave-Protokoll)
    - 6 Rauchmelder, 10 x Rollladen, zig Lichtschalter, 4 Dimmer, diverse Einbau-Steckdosen sowie Plug-In-Dosen, Fenstersensoren (offen/zu), Garagentor-Steuerung, 5 Mehrfach-Sensoren (Bewegung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit)
    - alles Nachrüstlösung, da in die Steckdose bzw. hinter den Schaltern montiert (Achtung: Dosen müssen tief genug sein)
    - 4 x Sonos, 2 x Netatmo und Philips Hue eingebunden (Netatmo nur in die Bedienoberfläche)
    - Bedienoberfläche: Imperihome (alte Version, die noch keine monatl. Gebühr haben will) auf Amazon Fire HD-Tablets. Schicker und besser konfigurierbar als die Zipato-Oberfläche

    Was mache ich damit:
    - Raum- und Aussentemperatur sowie Luftfeuchtigkeit überwachen
    - Automatische Rollladensteuerung, Abwesenheitssimulator, automatische Keller-/Flurlichteinschaltung
    - Lichtszenen steuern
    - Benachrichtigung, wenn Waschmaschine und Trockner fertig sind
    - bevor man das Haus verlässt: "alle Fenster geschlossen?", "alle Lichter aus?"

    Theoretisch geht auch die Sprachsteuerung, aber ich hasse dauernde Zuhörer.

    Nachteile:
    - System ist quasi immer im WWW
    - Einarbeitung ist bei der Programmierung erforderlich (Support aber gut)
    - anschließen der Komponenten (Sensoren, Aktoren) ist schon mal eine ganz schöne Frickelei

    Vorteile:
    - kann stufenweise erweitert werden
    - was sich nicht in die Zipabox integrieren lässt, geht dann bei Imperihome (Netatmo)
    - Bedienoberfläche kann an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden

    Schau Dich mal bei siio.de um, da werden verschiedene Systeme diskutiert. Aber Achtung: Kann auch süchtig machen!

  • @don Gute Zusammenfassung - kann man diesen Post nicht anpinnen? (Evtl. nach einer kleinen Überarbeitung.) Diese Antwort wird vermutlich noch öfter passen ...

    Ich nutze: 2x Odroid C2 + 2x Aml-S912-Box (CoreELEC); Skin: Estuary Mod v2 - vielen Dank an: PvD! :thumbup:
    Info: Ich habe eine Emby-Resistenz, daher keine Infektion möglich. [bm]

  • @KOorDInator: Welche Wünsche hättest Du denn bezüglich Überarbeitung?

    Vorschlag (im Wesentlichen Formatierung und Textstruktur) anbei:

    Typische Fragestellung: SmartHome - was kann empfohlen werden?
    Allgemeine Antwort: Es gibt kein "das 100% passende System", leider...

    Was wirklich ungemein hilfreich (und wichtig) ist, sich vorab sehr, sehr, sehr viele Gedanken zu machen. Über Fragen/Themen wie z. B.:

    • Was soll alles automatisiert werden (nur "Komfortfunktionen" oder auch sicherheitsrelevante Komponenten)?
    • Wie sollen die Komponenten (Sensoren, Aktoren) angesprochen bzw. ausgelesen werden (Funk, Kabel, Draht, ...)?
    • Welche Protokolle und/oder Schnittstellen sollen/können eingesetzt werden (Z-Wave, CAN, RF, Wifi, TCP/IP, One-Wire, ...)?
    • Soll bei Nutzung von Wifi bzw. TCP/IP ein separater Adressraum zum eigentlich Netzwerk aufgespannt werden (Schutz vor unbeabsichtigten Zugriff)?
    • Wie hoch sind die Zuverlässigkeits- und Sicherheitsansprüche (Redundanzen, Fall-Backs, USV ...)?
    • Was passiert, wenn ich ausser Haus bin und Probleme (für die restliche Familie) bei der Nutzung (Ausfälle) auftauchen?
    • Soll das Ganze aus fertigen Komponenten aufgebaut werden oder darf es auch bzw. soll/"muss" es eine Bastellösungen sein?
    • Soll das System "autark" sein (rein lokale Lösung) oder soll es Anbindungen nach aussen (Cloudservices, Webdienste, ...) zum Empfangen/Senden von Daten geben (Privatsphäre)?
    • Was soll im Falle eines Systemausfalls noch alles manuell gesteuert werden können und wie soll eine manuelle Steuerung aussehen?
    • Wie hoch darf der preisliche Rahmen sein?
    • Soll das System auch wieder "rückgebaut" werden können? Sprich: Sollen sich alle Komponenten auch möglichst rückstandsfrei wieder entfernen lassen (keine Löcher in den Wänden, etc.)
    • Soll das ganze System selbst installiert/administriert werden oder soll es sich ggf. auch beauftragen lassen?
      He he, hier lesen Nerds - so eine Frage ist nicht erlaubt ... :P

    Je mehr Hirnschmalz hier anfangs rein gesteckt wird, desto weniger Frust gibt es hinterher!

    Vorsicht! Nutzung auf eigene Gefahr!
    Die Nutzung von SmartHome kann zu einer Sucht werden! :thumbup:
    "Das könnte man noch machen, oder dies - aaah das auch noch ...?!"



    Allgemein lässt sich sagen, dass Bastellösungen deutlich mehr Freiheiten bieten und sich die unterschiedlichsten System kombinieren lassen. Aufbau und Erweiterungen sind bei relativ geringen Kosten allerdings zeitintensiv. Eine gewisse Frusttoleranz ist gerade während der Anfangszeit erforderlich (bei einem Nerd naturgemäß vorhanden :) ).
    Fertiglösungen sind i.a. teurer, restriktiver und "sprechen" untereinander kaum. Allerdings lassen sich schnell Erfolge erzielen.

    Ich nutze: 2x Odroid C2 + 2x Aml-S912-Box (CoreELEC); Skin: Estuary Mod v2 - vielen Dank an: PvD! :thumbup:
    Info: Ich habe eine Emby-Resistenz, daher keine Infektion möglich. [bm]

  • Frage hierzu: Wir ziehen Ende des Monats in eine neue Wohnung und aktuell gibt es immer wieder Angebote für HUE Starterkits,
    da ich aber noch nicht weiss welche Fassungen der Birnen ich haben werde macht es auch keinen Sinn schon ein Sarterkit zu kaufen richtig?

    Muss ich mir zB die HUE so vorstellen in eine Lampe oder einem Deckenlicht, die jeweilige HUE einsetzen und eine Regel mit der Bridge erstellen
    zb. mit Alexa und dann kann ich zB per Sprachsteuerung steuern?

    Sorry, für euch saudoofe Fragen, aber ich bin da erst ganz am Anfang, würde aber gerne in Smart Home investieren, wichtig wäre mir folgendes:
    -Lichtsteuerung
    -TV Steuerung
    -Rolläden(sind elektrisch)
    -Heizung

  • Ich hab selbst hue, würde aber auf Grund des Preises nie wieder welche kaufen. Dafür gibt's andere Hersteller mit weit besserem Preis/Leistungsverhältnis. Eine RGB27 von Yeelight gibt's bspw für <15€.

    Die Yeelight lassen sich genau wie hue in Alexa integrieren, auch wenn das eher ein Einsteigerweg ist.

  • grundsätzlich musst du dir vor dem kauf iwelcher hardware die frage stellen, "lust auf basteln, oder nicht".
    vor und nachteile eines eigenen systems wurden dir ja schon genannt.
    bastellösung vorteile
    viel billiger, individuller gestaltbar, komponenten aller hersteller kombinierbar
    bastellösung nachteile:
    zeitintensive inbetriebnahme, lernbereitschaft ist ein muss

    mein tipp (so hab ich auch angefangen)...auf einem win/linux rechner bzw einer vm (je nachdem was dein bevorzugtes os ist) eine bastellösung testen (bspw openhab....läuft auch auf windows).
    hilfe kannst du dann hier gern von mir im forum bekommen.

    jetzt überstürzt irgendwelche hardware kaufen wäre der falsche weg.

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