LibreELEC-HTPC mit USB 3.0, Gigabit Ethernet und S/PDIF

  • Hallo zusammen,

    gibt es eine billige China-Box, die LibreELEC-kompatibel ist und gleichzeitig USB 3.0, Gigabit Ethernet und S/PDIF hat?

    Alle Geräte die ich bisher gefunden habe, konnten das nur teilweise bieten, z.B. die WeTek Play 2, die zwar Gigabit und S/PDIF hat, aber nur USB 2.0.

    Vor etwa einem Jahr hatte ich schon mal drüben im englischsprachigen Forum gefragt und keine befriedigende Antwort erhalten, vielleicht hat sich ja inzwischen was getan?

    Sollte man aktuell überhaupt noch Geräte mit Amlogic-Chip kaufen oder besser auf die RockChip-Geräte warten (werden ja aktuell noch nicht von LibreELEC unterstützt)?

    Danke!

  • Ist dir klar das Gigabit Ethernet nicht bedeutet 100MB/s und USB 3.0 das du >100MB/s zu Verfügung hast ?
    Evtl kann man dir besser helfen wenn du sagst was du machen willst :)


    Ja, das ist mir klar. Wenn ich über das GBit-Ethernet nur 50 MB/s und über das USB 3.0 60 oder 70 MB/s geschaufelt bekomme, dann reicht mir das. Ist beides eine deutliche Verbesserung gegenüber 8-10 MB/s bei Fast Ethernet und 30 MB/s bei USB 2.0.

    Zum Verwendungszweck:
    Ich will an die TV-Box eine externe HDD via USB dranhängen und die Box nicht nur als Mediaplayer für den TV, sondern auch als Mini-NAS verwenden (damit steht ein Gerät weniger in der Wohnung herum, das Strom verbraucht und um das man sich kümmern muss).
    Und für diesen Zweck wäre USB 3.0 und GBit Netzwerk schon ganz praktisch, auch wenn man beides nicht voll ausreizen kann.

  • Wenn ich über das GBit-Ethernet nur 50 MB/s und über das USB 3.0 60 oder 70 MB/s geschaufelt bekomme

    Ich hab die genauen Zahlen nicht im Kopf aber ich glaube unter gängiger ARM HW kommst du in der Regel auf ~40mb/s im Netzwerk und ähnliche Werte beim USB.

    sondern auch als Mini-NAS verwenden

    dann eher Richtung Rockchip orientieren, da sind die Werte besser, wie viel genau musst du mal googeln (Rock64 z.B.)

  • Danke für deine Einschätzung zu Rockchip! Welche Variante wird da aktuell von LibreELEC/CoreELEC am besten unterstützt? RK3399 oder RK3328?

    Falls das Ding am TV hängt und Du die TV-Fernbedienung per CEC nutzen möchtest: Meiner Kenntnis nach unterstützt nicht jeder Rochchip-Chipsatz das. Wäre dann ggf. noch vorab zu prüfen.

    Ich nutze: 2x Odroid C2 + 2x Aml-S912-Box (CoreELEC); Skin: Estuary Mod v2 - vielen Dank an: PvD! :thumbup:
    Info: Ich habe eine Emby-Resistenz, daher keine Infektion möglich. [bm]

  • Ich greife das Thema nochmal auf:

    inzwischen habe ich beim freundlichen China-Shop ein Rockchip-Gerät (Alfawise Z28 Pro) bestellt, das aber leider defekt ankam (lässt sich keinerlei Lebenszeichen entlocken, möglicherweise ist das Netzteil defekt).
    Der Support von Gearbest sagt, dass sie die Box auch nicht mehr liefern können, so dass ich wieder am Anfang stehe.

    Die anderen Modelle, deren LibreELEC-Version unter http://cvh.libreelec.tv/test/RK3328/ verlinkt ist, sind entweder nicht mehr erhältlich (MVR9, Z28) oder haben nur 100 MBit Ethernet (Popcorn Hour RockBox) oder sind Einplatinenboards (Libre Computer ROC-RK3328-CC, Pine64 ROCK64) bei denen man noch ein Gehäuse und eine Fernbedienung zukaufen müsste (worauf ich wenig Lust habe).

    Vielleicht wirds also doch eher eine Box aus dem Amlogic-Lager.
    Gibts denn schon Erfahrungen mit LibreELEC und den neuen Amlogic-Versionen S905X2 oder S922?

  • sondern auch als Mini-NAS verwenden

    Bitte daran denken, dass LibreELEC ein "Just enough OS for Kodi" ist und kein NAS!!!

    Welche Erwartungen hast du denn eigentlich an die "NAS"-Funktion mit LibreELEC als Basis?

    Für mich muss ein NAS mehr machen als nur Daten im Netzwerk bereitstellen. Das könnte jeder dahergelaufene PC und das wahrscheinlich wesentlich performanter als so ein China-Knaller. Der Stromfaktor ist da doch das geringste Problem. Was braucht ein NAS heutzutage im Idle? 1,1W wenn WOL aktiviert ist?

    Wenn du das mal hoch rechnest:

    1,1w * 24 Stunden = 26,4W pro Tag ....
    26,4W * 365 Tage = 9636W im Jahr
    9636 / 1000 = 9.656 kWh im Jahr (aufgerundet auf 9,7kWh)
    9.7kWh * ~0,27€ = 2,61€ im Jahr = ca. 0,21€ pro Monat ;)

    Am Strom sollte es in der Tat nicht liegen ;) . Ich gebe im Jahr 2,61€ für wesentlich schwachsinnigeres Zeug aus

    Dafür hast du aber die Vorteile, die dir ein NAS bietet (performante Hardware, stabile Basis, RAID .... um nur mal ein paar zu nennen)

    Und wenn du WOL ausschaltest, dann ist es nur noch ein fünftel davon. Dann braucht eine Synology ca. 0.2W in der Stunde.

    Ich würde mir das mit dem NAS und LibreELEC als Basis nochmal gut überlegen ;)

  • Einmal stimme ich @DaVu voll zu und zum anderen bzgl. S905X2 etc. kann dir noch keiner was sagen, weil es die Kisten noch nicht gibt bzw. die X96 Max mit dem S905x2 kann man aktuell nur vorbestellen, mehr gibt es hierzu noch net.

    NAS: Gehäuse: Jonsbo G3, Mainboard: MSI B460M PRO, CPU: Intel Pentium G6400, OS: OMV 6

    Client: NVIDIA Shield Pro 2019


  • Lieber DaVu,
    danke für die ausführliche Antwort! Aber ja, für mich muss ein NAS nichts anderes tun als Dateien via SMB und/oder NFS zur Verfügung stellen. Und das sollte mit USB 3.0 und Gigabit kein großes Problem darstellen.

    Deine Rechnung mit dem Stromverbrauch ist ganz nett, aber du solltest für die Betriebszeit auch noch die Differenz im Energiebetrag zwischen TV-Box (ca 3-4 W) und NAS-System im Betrieb (15-20 W) mit einrechnen. Ausserdem hast du die Anschaffungskosten vergessen. Für ein ordentliches NAS von Synology werden ja leicht 150-200 EUR fällig, und warum sollte ich die ausgeben, wenn ich Mediencenter und NAS in einem haben kann?
    Sicher nicht ohne Grund hat die neue Amlogic-Generation sowohl Gigabit Ethernet als auch USB 3.0 an Bord. Wenn kein Bedarf bestünde, würde Amlogic die bisherigen Chips (S905X, S912...) ja einfach weiterhin verkaufen.

  • @indianahorst

    Ein RPi braucht schon 10W maximal (Netzteil ist 5V 2A....Watt = Volt * Ampere). Da wird eine China-Box nicht weniger verbrauchen. Mit 3-4W kommst du da nicht hin ;). Wieviel Watt ein Gerät im Endeffekt verbraucht liegt daran, was am Gerät dran hängt und mit Strom versorgt werden muss. Eine USB verbraucht auch Strom und das können, je nach Festplatte, auch mal bis zu 7W sein ;). Mein Wetek Hub (S905) hat das gleiche Netzteil, sowie auch meine Khadas VIM. Also 3-4W könnnten erreicht werden, wenn das Gerät nicht viel machen muss. Nicht ohne Grund muss man an einem RPi entweder eine Festplatte mit eigener Stromversorgung oder einen stromgebundenen USB-Hub verwenden, da sonst der RPi mit seinem kleinen Netzteil in die Knie geht.

    Somit musst du den Stromverbrauch deiner S905x2 Box auch mit einkalkulieren. Der wird dann nämlich nicht viel weniger sein, als ein NAS im Betrieb.

    Anschaffungskosten, ok, die habe ich oben nicht berechnet. Das stimmt. Ein Festplattengehäuse kostet um die 80€ bei Amazon. Das sollte deinen Anforderungen, Daten ins Netz zu stellen, genügen:

    https://www.amazon.de/QB-X2US3R-Festplattengeh%C3%A4use-Festplatten-SUPERSPEED-temperaturgeregelt/dp/B01GSWFOA4/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1539058983&sr=8-4&keywords=netzwerk+festplattengeh%C3%A4use&tag=kodinerds04-21 [Anzeige]

    Und das sollte mit USB 3.0 und Gigabit kein großes Problem darstellen.

    Das kommt drauf an. Eine Fritzbox hat auch einen USB3 Port. Dieser ist aber seinen Namen nicht wert, da er einfach die Bitrate, die benötigt wird, nicht schafft um große Daten an verschiedene Clients gleichzeitig zu senden. Somit musst du also bedenken, dass USB3 nicht immer gleich USB3 ist. Du musst erstmal lese und schreib-tests machen um dir da sicher sein zu können. Die USB3 Anschlüsse solcher Geräte sind zu 98% dafür ausgelegt, die Geräte lokal mit Daten zu versorgen und nicht deswegen, weil man sie im Netz bereit stellen könnte.

    Was du in deiner Rechnung aber ebenso vergisst....Sagen wir mal, du hast Gerät "A" mit deiner USB-Platte angeschlossen, die Daten ins Netz stellt. Dann hast du noch Gerät "B", welches von Gerät "A" lesen soll. Du wirst also immer beide Geräte eingeschaltet haben müssen damit Gerät "B" von Gerät "A" lesen kann. Das ist bei einem NAS auch der Fall. Auf dem NAS läuft aber nicht Kodi. LibreELEC macht sich keinerlei Gedanken darüber, wie hoch die CPU-Last im Idle ist. Es gibt Add-ons, die im Hintergrund laufen, die dann die CPU-Last hoch treiben und somit auch wieder Strom verbrauchen. Ein NAS verhält sich da anders.

    Weiter musst doch noch den technischen Aspekt mit in Betracht ziehen. Wenn du ein Gerät per USB anschließt, dann bekommt ein Gerät bei Linux basierten Systemen einen Gerätenamen zugewiesen /dev/USB0. Nicht selten ist es der Fall, dass sich so ein Gerätename bei erneutem Anschließen der Platte ändert /dev/usb1 z. B.. Das könnte im Netzwerk vielleicht leichter werden, da es über die Namensauflösung klappen könnte. Lokal am Gerät könnte es zu Problemen kommen, wenn sich der Gerätename ändert und somit auch der Pfad zu deinen Daten. Dann sind auf einmal deine gescrapten Daten nicht mehr über den gleichen Pfad verfügbar und du musst die Daten neu einlesen. Zumindest, wenn du den Datenbankmodus nutzen möchtest. Nutzt du nur den Dateimodus, dann ist das egal. Dann brauchst du aber auch kein Kodi, da der Datenbankmodus DAS Feature überhaupt von Kodi ist.

    Intern angeschlossene Festplatten werden anders verwaltet. Da macht sich das Betriebssystem schon mehr Gedanken darüber, wie sie gemountet werden.

    Es gibt viele "Für" und "Wider" und ich möchte dich nicht missionieren. Ich möchte dir nur klar machen, dass weder LibreELEC noch CoreELEC als NAS gut zu gebrauchen sind. Es ist möglich, aber ich würde es nicht machen.

  • @DaVu
    ich mag ja nicht, wenn behauptet wird, das die FritzBox als NAS auf Grund des vorhandenen USB 3.0 Anschlusses nicht zu gebrauchen ist. Das ist so nicht ganz richtig. Ich nutze diese Kombination und sie funktioniert bestens. Fritzbox, aktiver 10 fach USB Hub, z. Zt. 5x 2,5" externe HD (4 bzw. 5 TB) senden über LAN an Nvidia Shield, HDI Dune, Philips 4k TV, China Box und per Wlan an diverse Smartphones oder Tablets - wenn eingeloggt. Bei 1x 4k Stream mit 70er Bitrate und 4x 1080p Stream habe ich es nicht geschafft, diese Kombi in die Knie also zum ruckeln zu bringen.
    Wenn mehrere 4k Streams abgefordert werden, wird die Geschichte auch die Grenzen kommen. Ich kann auch in der Fritzbox einstellen, wann die Festplatten abschalten sollen. Also in meinem Universum für Energiefedischisten, eine gute Lösung. Und bei mir muß ein NAS wirklich auch nur Daten für das Netzwerk bereitstellen, in der Regel Mediendateien.

  • @dunuser

    Ok, das ist mir neu, dass das so gut funktioniert. Wie auch immer....die Fritzbox ist auch noch aus anderen Gründen als NAS unbrauchbar. Sie verwendet nur SMB1 als Netzwerkprotokoll. Win10 hat SMB1 per default aus Sicherheitsgründen deaktiviert. Wenn man also die NAS Funktion der Fritzbox empfiehlt, empfiehlt man auch das Öffnen einer bekannten Sicherheitslücke und macht sich so verwundbar.

    Mir wäre es ebenfalls neu, dass AVM auch dort nachgebessert hat.

    Auf jeden Fall findet man bzgl USB3 an der Fritzbox häufig solche Berichte: https://forum.golem.de/kommentare/son…70076,read.html

    Ist aber auch egal. Denn darum geht es hier ja nicht ausschließlich.

    Von mir aus kann jeder machen, was er möchte. Ich sage halt nur, was auf lange Sicht die bessere Lösung wäre.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!