Microsoft kauft Github

  • Verrückte Sache:

    https://www.heise.de/amp/meldung/Mi…ar-4067633.html

    Einige Entwickler flüchten wohl schon. Bin mal gespannt, welche Auswirkungen das kurz- bis langfristig auf Open Source haben wird.

    Von Microsoft auf jeden Fall ein cleverer Schachzug. Für die Open Source Community wohl eher ein Schlag ins Genick.

    Was haltet ihr davon?

    Gruß Hoppel

    frontend: nvidia shield tv 2019 pro | apple tv 4k | sonos arc 5.1.2 | lg oled65c97la
    backend: supermicro x11ssh-ctf | xeon | 64gb ecc | wd red | zfs raid-z2 | dd max s8

    software: debian | proxmox | openmediavault | docker | kodi | emby | tvheadend | fhem | unifi

    Einmal editiert, zuletzt von hoppel118 (5. Juni 2018 um 18:02)

  • Mircosoft ist ja selber einer der größten Contributors auf Github mit vielen OpenSource Projekten (TypeScript, .NET Core, VS Code etc.) und das ist denke ich mal ein wichtiger strategischer Punkt für die Zukunft von MS (vor allem .NET Core). Ansonsten gibt es ja noch VisualStudioTeamServices für ClosedSource Projekte/Unternehmen. Deswegen denke ich, dass die Auswirkungen für die OpenSource Community nicht unbedingt zum Nachteil werden.

  • Ja, das ist richtig. Trotzdem scheinen schon tausende Projekte zu flüchten... Bin gespannt was bei Kodi, Emby und Openmedivault passiert, da ich diese Open Source Software selbst nutze. Evtl. passiert da ja auch gar nichts. Insbesondere Emby setzt auf .Net Core. Dort wird man es wohl auch eher begrüßen. ;)

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  • Ich frag mich eher warum auf einem die Hardcore OSS Gemeinde "flüchtet", wenn die es ernst gemint hätten wären sie nie bei Github gewesen sondern hätten auf einen eigenen Gitlab Server gehostet - alles andere ist doch nur Tränendrüse.
    Als wenn Github gestern der Freigiebige Wohltäter gewesen ist und durch den kauf durch MS auf einmal der Teufel würde ... Da muss man schon sehr Phantasievoll sein um das zu glauben.

  • Genau die Phantasie habe ich bei Microsoft.

    Dort laufen jede Menge Projekte die MS bestimmt ein Dorn im Auge sind. Die geben bestimmt nicht soviel Geld aus, um dann die anderen so weiter machen zu lassen wie jetzt.

    Bestes Beispiel wäre Kodi.
    Seit Windows 10 haben sie ihr ungeliebtes Mediacenter eingestellt. Da käme as allseits beliebte Kodi doch gerade recht um es in Ihr Betriebssysten zu integrieren.

    Und da gibt es bestimmt noch viele andere Projekte und Ideen...

    Einmal editiert, zuletzt von wolscho59 (5. Juni 2018 um 09:29)

  • Da käme as allseits beliebte Kodi doch gerade recht um es in Ihr Betriebssysten zu integrieren.

    Daran glaube ich nun gerade nicht ;)

    AZi (DEV): Nexus auf LibreElec | Asrock J4205 | 4 GB RAM | 128 GB Sandisk| Rii mini
    DEV: PC Ubuntu 20.04 | Matrix
    AZi: Tanix TX3 | Android/CoreElec Dualboot (EMMC), Nexus
    WoZi: Nexus auf LibreElec | Asrock J4205 | 4GB RAM | 128 GB Sandisk SSD | Atric IR | URC7960

    NAS: unRaid, 3x6TB, 2x12TB | TV-Server: Futro S550 mit Hauppauge QuadHD DVB-C
    PayPal: paypal.me/pvdbj1

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    Aber solang der angebissene Apfel nicht der Käufer ist, ist alles iO :)

    "I don't caretaker"

    SKIN: Embuary - Donate: HIER de Hoibe bestellen, merci :thumbup:

    Devices: Nvidia Shield + Fire TV 4k --- NAS: i3 6100 | 8GB | 15tb | OMV4 | Emby --- TV: Sony 55" XF9005 + LG 47" LM640S | 114x Adalight | Yamaha 683

  • Ich frage mich, was "unabhängig weiterarbeiten" in der Praxis bedeuten wird. Wenn MS 7,5 Mrd hinblättert, dann steckt dort natürlich ein wirtschaftliches Kalkühl hinter.

    Das haben die sich die BWL Manager bei Microsoft bei 7,5 Mrd sicher gut überlegt.

    Was sie sich gedacht haben, kann man nur spekulieren. Sie verschenken ja inzwischen auch Windows.
    Einer der Gründe dabei ist, wenn du der Erste beim Kunden bist, machst du in der Regel auch das Geschäft.
    Wenn ein Windows User einen Browser sucht, nimmt er als erstes den vorinstallieren Edge (Microsoft), der leitet zur Suchmaschine Bing (Microsoft) ... usw ...
    Und erst bei Problemen suchen sich die meisten User einen anderen Browser.

    Und github hat 27 Mio Entwickler ... also jede Menge potentielle Kunden ... die man jetzt natürlich gerne zu Microsoft Produkten leiten möchte. z.B. Azure - ihrem Cloud Dienst.
    Also github wird bestimmt eine sehr gute Anbindung an Azure bekommen. Die Anbindung an andere Cloud Dienste wie Amazon, Google wird vermutlich leiden.

    Die Situation kann man sich vielleicht ähnlich so vorstellen:
    Ein Gewerbegebiet, welches hauptsächlich durch eine Straße angefahren werden kann, mit drei Läden Aldi (MS), Lidl (Amazon) und Edeka (Google).
    Und Aldi (MS) kauft dann die Straße ... und die anderen Firmen können sich jetzt überlegen. Bleiben wir hier oder "flüchten" wir woanders hin, wo unsere Kunden uns unbehindert erreichen können.
    (MS ist halt bekannt A zu sagen, und dann B zu tun, wenn es ihnen Geld in die Taschen spült - also Ärger ist höchstwahrscheinlich vorprogrammiert - weshalb wohl viele Projekte jetzt schon abwandern)

  • So stark wie sich MS seit einiger Zeit an OpenSource engagiert, glaube ich nicht, dass sie direkt etwas "böses" im Blick haben. Ich glaube es war eher ein Kauf, bevor es Apple/Google/Amazon/was auch immer kaufen würde, besonders, da sie selbst dort so aktiv sind.
    Das Geschäft für MS ist in Zukunft Azure/Office und alles was damit zutun hat. Wenn eine sehr enge Verzahnung mit GitHub besteht, gibt es mehr Programmierer, die auch dort aktiv entwickeln und dadurch die eigenen Produkte, mit denen man Geld machen kann, "mit weiterentwickeln". MS arbeitet auch jetzt schon mit vielen Firmen, die auf Github vertreten sind, zusammen. Dazu gehören auch Amazon, Google etc. Daher glaube ich kaum, dass sie für diese Firmen den Hahn auf GitHub abdrehen.
    Ich könnte mir für die Zukunft gut vorstellen, dass auch Windows OpenSource wird. (Überlebenschance von Windows gegenüber Android/Google oder iOS/Apple sinkt ja Tag für Tag). Man wird es sehen.
    Früher war Google mal meine "Lieblingsfirma" in dem Bereich. MS lernte scheinbar aus Fehlern und macht, finde ich, heute vieles besser als früher. Natürlich passt vieles noch immer nicht, aber bei welcher Firma ist das anders?

  • So stark wie sich MS seit einiger Zeit an OpenSource engagiert, glaube ich nicht, dass sie direkt etwas "böses" im Blick haben.

    Man muss freie und Open Source Software voneinander trennen. MS ist OpenSource inzwischen aufgeschlossen, weil es ihnen nützt.
    Aber sie sind nach wie vor Feind der freien Software. Kodi z.B. ist freie und OpenSource Software.

    Bei OpenSource geht es im Grunde nur darum, dass der Sourcecode offen zugänglich ist.
    z.B. hat Apple ein Compiler Projekt namens llvm. Das könnten sie allein closed source entwickeln oder offen als open source.
    Da man heutzutage mit Compilern nicht mehr viel Geld verdienen kann und macht man sowas open source und teilt sich die Entwicklungskosten mit anderen Firmen.

    Bei freien Software geht es um anderes. z.B. Kodi ist freie Software für Mediencenter.

    Wenn du jetzt einen Manager fragst, wie für ihn das ideale Mediencenter aus finanzieller Sicht aussehen würde, würde er sich wünschen, dass User Filme nicht selbst speichern können.
    Sondern jedes mal, wenn sie den Film kucken, zahlen würden. Und am besten noch mit Werbung alle 10 min unterbrochen.

    Würden jetzt nur Firmen Software herstellen, würde Software nur nach Manager Wünschen erstellt werden. (bzw. ist das so ca. 1950-1970 auch so passiert)
    Es würden zwar ein paar Kunden fragen. ob sie die Filme einfach lokal abspeichern können. Die würden dann aber die Standard Antworten bekommen:

    "Das ist technisch nicht möglich"

    oder der aktuelle Update davon

    "Das ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich - ihre Sicherheit ist uns wichtig"


    Und einige Software Entwickler - zu der Zeit - haben deshalb die freie Software geschaffen, die beweisen soll, dass das natürlich technisch möglich ist. Und die Kunden im Grunde nur angelogen wurden.
    Und deshalb verlassen viele Projekte, die sich als freie Software verstehen, jetzt schon github.

  • Natürlich will eine Firma wie Microsoft irgendwie in irgendeiner Art Geld verdienen. Würden sie nur "freie Software" anbieten, könnten sie damit nur schwer die ganzen Mitarbeiter bezahlen. So viele Spenden würden sie niemals bekommen.
    Projekte wie Kodi finde ich super - es gibt Leute die gerne programmieren, scripten oder designen und daher viel Zeit in das Projekt stecken, weil es ihnen Spaß macht und ihre Freizeit dafür gerne opfern. Ein Hobby eben. Aber es ist eben auch nur möglich, gerade weil es das Hobby von vielen ist und dort mithelfen.
    Doch auch genau da kommt man teilweise an ein Punkt, viele Köche verderben den Brei. Gerade durch die Anzahl an Addons und Skins und und und, was einem die Freiheit bietet so viel "geile" Sachen mit Kodi abzubilden, verstärkt die Komplexität der gesamten "Umgebung Kodi". Mal geht das nicht, dann hier wieder etwas nicht etc. Natürlich werden bekannte Fehler schnell durch den Einsatz der Programmierer behoben. Ich habe jedoch das Gefühl, dass eben deutlich mehr Fehler bei solchen freien Projekten bestehen als bei anderen Projekten/Programmen. Die ganzen SLAs verstärken natürlich wieder den Zwang in einer Firma, die Stabilität aufrecht zu erhalten und damit fehlt wieder Flexibilität. Dazu kommt natürlich dann dein Einwand, dass die Firmen damit Geld verdienen wollen aber eben dann auch müssen.

    Was ich persönlich erschreckend finde sind Gewinnmargen an Geräten oder eben dann auch Programmen von Apple. Ich habe neulich für eine Woche noch einmal ein iPhone getestet, weil ich einfach den aktuellen Stand nicht mehr kannte. Es fühlt sich an, als wäre ich 10 Jahre zurück in der Zeit - zumindest was die Bedienung und die Möglichkeiten angeht. Dafür bekommt man natürlich 5 Jahre lang Updates ab Erscheinungsdatum. Aber so viel Geld für so ein Gerät - kann ich selber nicht nachvollziehen. Dazu kommt, dass man in diesem Apple Käfig gefangen wird und Apple, natürlich nuuur für die Qualität und Stabilität, seine eigenen Standards macht. (z.B. Miracast, Anschlussbuchse etc.). Daher kommt mir Apple mittlerweile so vor wie es Microsoft früher war.
    Google sammelt wie wild alle Daten die sie nur irgendwie bekommen können, sogar von Leuten die um einen Google Nutzer drum herum sind und selbst kein Gerät von denen nutzen und verkaufen diese Daten an 3. und verdienen dadurch ihr Geld.
    Aber nun schweife ich vom Thema ab... =)

    Generell finde ich eine gute Mischung aus freier Software und OpenSource gut und ich hoffe, dass Microsoft nach und nach weiter in diese Richtung geht - eventuell ja auch mal zur freien Software, wenn sie z.B. durch Azure genug Geld verdienen können. Ich denke nur rein freie Software würde nicht so funktionieren, wie man es sich wünschen würde.

    Generell jedoch, wird die Welt bzw. die Menschen auf der Erde nur weiterkommen, wenn die Allgemeinheit es schafft das egoistische Verhalten abzulegen und es zu einem Miteinander statt einem Gegeneinander oder aber auch "Miteinander, aber nur solange ich was davon habe" kommt. Ich befürchte, dass werde ich nicht erleben. Und dieser Punkt zielt auf alle möglichen Bereiche, nicht nur Software Programmierung.

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