USB-DAC sinnvoll?

  • Hallo Nerds,

    vieleicht können mir die Audiphilen unter euch weiterhelfen.

    Ich frage mich, ob ein USB-DAC an meine Computer den Sound im Stereobetrieb verbessern kann?


    Mein Setup:
    Intel NUC i3 mit Kodi 16.1 und Windows 8.1
    über HDMI am Denon X5200 AVR mit SAXX Cx90 Standboxen.

    In Frage zum Beispiel kommender DAC: http://www.box-designs.com/main.php?prod=…digital&lang=de
    Oder kann jemand was anderes empfehlen?

    Danke schon mal

  • Audiophilität ist immer so eine Sache....

    Ob der DAC dir was bringt kommt natürlich auch auf das verwendete Material an, welches du zuspielst. Ich würde erstmal den Blindtest mit einer lossles FLAC und einer komprimierten MP3 (192kb/s) machen (vom gleichen Musikstück natürlich). Wenn du den Unterschied nicht hörst, dann wird der DAC dann auch nichts besser machen. Bitte darauf achten, dass ein Freund die Stücke zuspielt, damit du nicht weißt, wann welches Stück gespielt wird.

    Der zweite Faktor ist natürlich der AVR an den es geht. Der Denon X5200 ist ein AVR wie jeder andere (sorry, wenn sich das so hart anhört...aber ich will dir auch nichts vorgaukeln). Er wird für Film bestimmt nicht schlecht klingen, aber für wirklich guten Stereo Klang gibt es definitv bessers. Ich werfe da mal Marken wie Rotel, NAD oder Arcam in den Raum wo allein die Vorstufe das doppelte deines AVR kostet...und dann sind da noch keine Endstufen dabei, die jeweils auch bei 500€ anfangen (und nach oben wenig Grenzen).

    Das wichtigste Glied in der Kette sind aber die Lautsprecher. Persönlich kenne ich sie nicht, sie scheinen aber wirklich gut abgeschnitten zu haben, wenn man AreaDVD glauben schenken darf.

    Der DAC wird es definitiv nicht schlechter machen. Im Gegenteil. Ob er dir aber das bringt, was du dir vorstellst, wird wahrscheinlcih nur einer beurteilen können....du.

    Mein Tip....kommen lassen, anhören und wenn es nicht gefällt dann wieder zurück. Ansonsten behalten und glücklich sein ;)

  • Danke für deine ausführliche Antwort.

    Mir kommt generell über denn Pc abgespieltes Material etwas dumpf vor und im Bassbereich hin und wieder kraftlos.
    Vielleicht ist der D/A wandler im Denon nicht der Hit. Darum die Überlegung mit dem USB-DAC.
    Bass können die Saxx schon recht ordenlich, zb bei Filmen wo dann aber passthru aktiviert ist oder über den upnp-player im Denon, was dann eher eigenartig ist.

    Kannst du evtl. einen guten DAC empfehlen?

    Wäre eine seperate Endstufe für die Frontboxen ein Vorteil?

    Danke

  • Wie gesagt...es kommt immer auf die Qualität des Materials an. Was ist es denn, was du da am PC abspielst? Und jetzt sag bitte nicht eine MP3 oder eine FLAC ;)...etwas mehr Details über die Biitrate brauchen wir da schon ;)

    Das mit dem DAC würde ich einfach mal probleren. Ich kann dir leider keinen empfehlen, da

    1. ich mich mit den Geräten nicht wirklich gut auskenne
    2. ich keines verwenden muss (da Vor- Endstufenkombination von Rotel vorhanden)
    3. wenn ich Musik höre (bewusst höre) ich einen anständigen Player nehme, der sein Fach versteht (Oppo z. B.)

    Spielst du denn vom PC aus digital zum Denon ein? Via HDMI, TosLink oder S/PDIF? Wenn du via Cinch einspielst, ist es analog und der D/A Wandler des Denon ist nicht mehr im Spiel.


    Bass können die Saxx schon recht ordenlich, zb bei Filmen wo dann aber passthru aktiviert ist oder über den upnp-player im Denon, was dann eher eigenartig ist.

    Naja, der Bass allein macht ja keine gute Musik. Bzw. kommt es da auch auf die Musikrichtung an, die du hören möchtest und/oder wie das gehörte gemastered wurde. Filme werden grundsätzlich völlig anders abgemischt als Stereo Musik und ich könnte mir vorstellen, dass beim Film auch dein Subwoofer eine entsprechende Rolle spielt.

    Wie ich schon sagte. Nimm dir die originale CD, spiele sie über deinen Player ab und vergleiche das dann mit einer MP3. Wenn du keinen Unterschied hörst, dann würde ich mich mal soweit aus dem Fenster lehnen, dass du mit dem DAC auch keinen Riesen-Sprung machen wirst. Aber das musst du tatsächlich auch testen. Ich möchte dir den DAC nicht ausreden. Ganz im Gegenteil. Aber aus der Ferne, in Bezug auf deinen Raum, den Musikstil, den du hörst, wie dein AVR eingestellt ist, wie deine Lautsprecher aufgestellt sind etc. etc. etc., wird es schwer da zu sagen "kauf es" oder "lass es". Das musst du leider einfach ausprobieren.

    Eine separate Endstufe macht meiner Meinung nach immer Sinn. Das größte Problem bei den AVR im unteren bis mittleren Preissegment (300-1000€) ist meistens das Netzteil. Dieses Netzteil muss bis zu 7 interne Endstufen des AVR versorgen und ist dabei meistens nicht mal halb so groß/potent wie das einer vergleichbaren 2-Kanal Endstufe. Dementsprechend geht das Netzeil schnell in die Knie...die Kondensatoren müssen ihr volles Potential auspielen und wenn auch die leergelaufen sind, kommt das Netzteil einfach nicht mehr hinterher, da es ja auch noch den Rest des AVRs (Display hier, LEDs dort, alle anderen Endstufen etc.) versorgen muss. Eine separate Endstufe (je nachdem welche du da nimmst) hat ein größeres Netzteil als dein jetziger AVR, muss weniger Endstufen versorgen (meistens 1-2) und kann somit wesentlich entspannter aufspielen. Das wirst du vor allem im Bass merken. Von daher von meiner Seite immer einen :thumbup: für einzelne Endstufen.

    Ich hatte mal einen Pioneer AVR in der Preisklasse von 2400€ (ich weiß die genaue Bezeichnung leider nicht mehr) und eine Rotel Vor- Endstufenkombination gleichzeitig zum Testen bei mir zu Hause. Der Pioneer hat sich im Vergleich zu der Rotel Kombi sowohl beim Film als auch bei Musik eher schwach angehört. Als mein Kumpel und ich dann mal die Rotel Endstufen an den Pioneer gehangen haben, kam der "Aha-Effekt". Die Endstufen haben dem ganzen einen ganz neuen Klang gegeben. Nur wäre der Pioneer mit den Rotel Endstufen noch teurer gewesen als die eigentliche Rotel Kombi. Somit ist es bei mir dann die Rotel Vorstufe zu den Enfstufen geworden. Aber auch das mussten wir testen....es spricht aber immer was für einzelne Endstufen. Gerade wenn Tonformate wechseln (DTS-HD und jetzt noch Dolby Atmos und Co.) braucht man nur die Vorstufe auszutauschen und kann die Endstufen weiter verwenden. Man ist also flexibler und gibt auf die Jahre hin, weniger Geld aus ;).

    Gruß

  • Hallo DaVu

    meine Musik kommt nur vom der Festplatte vom NAS, schlechtestens in 320kbit mp3 meist jedoch flac in CD Qualität(16bit/44,1 kHz), vereinzelt auch mit 24 bit.
    Meistens höre ich Rock bis Metal, aber auch Sachen wie Diana Krall, Amy Winehouse, Susan Wong...
    Ich höre Stereo Musik gerne im Pure Dirct mode, also ohne Klangverbesserer, wobei dann der Hochton oft sehr Brilliant ist aber irgendwie das Volumen fehlt, zb bei Klavier Passagen.

    Ich denke ich werd mir mal denn DAC bestellen und testen, sollte ja kein Problem sein ihn zu retournieren.

    Abgesehen vom Rest gibt es Seitens Kodi bzw. Windows Einstellungen die einen Mehrwert bringen?
    Zur Zeit geht alles Über HDMI zum AVR, Toslink hat der Intel Nuc nicht und analog ist grottig.
    Passthrough ist für die Filmformate aktiviert und für den Rest WASAPI, Ausgabekonfig auf Optimiert und Qualität der Anpassung auf Hoch.

    Gruß
    suddi

  • Danke don, habe ich schon früher mal probiert.
    Ich will aber ja keinen aufgeblasenen Klang, daher für mich nichts.

    Am Donnerstag sollte der DAC bei mir sein und ich werde ihn übers Wochenende testen und berichten :D.

  • Kurz meine recht rationale Antwort - ohne auf Dinge wie "ich finde es klingt besser, wenn ich..." einzugehen:

    - Ein Verstärker soll das machen, nachdem er seinen Namen hat: Verstärken - und zwar möglichst linear.
    - Auch ein AVR kann (sollte) im Pure Direct Modus linear verstärken und das auch nicht wirklich besser/schlechter, als ein reiner Stereo Verstärker.
    - Eine Verbindung über HDMI zum AVR ist im Grunde perfekt, da keine weitere Wandlung digitaler Quellen nötig ist.
    - Die Leistungsreserven von AVR und/oder Stereoverstärkern sind meist sehr üppig bemessen und sollten - vor allem im Stereobetrieb - keine Einschränkungen haben (Beachte: Schon bei einer Verstärkerleistung von gerade mal 50W erreicht man im Stereobetrieb von Lautsprechern mit einem Kernschalldruck von durchschnittlichen 90 dB/W/m und einer Entfernung von 3m zu den Lautsprechern schon einen Schalldruckpegel von über 100 dB am Hörplatz! Das sorgt locker für bleibende Schädigungen am Gehör...)
    - Der von Dir verwendete Denon hat im Stereobetrieb eine Nennleistung von 140W (8 Ohm, 20 Hz - 20 kHz, 0.05% Klirr), das ist locker genug für mehr als nur Party-Pegel...
    - Nicht "gesoundete" Lautsprecher, gute Aufstellungsmöglichkeiten und vor allem eine aufs Musikhören ausgerichtete Raumaksutik haben zumeist viel mehr Einfluss auf den Klang am Hörplatz, als ein DAC oder ein anderer Verstärker
    - Separate Endstufen für Stereo machen - wenn der AVR weiterverwendet werden soll - nur Sinn, wenn man diesen "Auftrennen" (also die internen Endstufen umgehen) kann, oder bei Stereo die Möglichkeit besteht über "Zone 2" ohne Endverstärker zu gehen.

    Fazit: Ein DAC wird Dir meiner Meinung nach keine zusätzlichen Gewinne bringen, wenn Du eh schon per HDMI in den AVR gehst. Investiere lieber etwas Zeit und Geld in die Aufstellung und Raumakustik.

    Gruß

    OpenELEC 5.0 Final (5.0.7 / 5.0.8 github) | SolidRun CuBox-i4Pro (CPU: ARM Cortex A9 | GPU: Vivante GC2000)
    Kein kodi.log => Kein Support! | Spendier' mir ein Bier!

    3 Mal editiert, zuletzt von root2 (17. Mai 2016 um 12:30)

  • Ich hoffe, ich entfessle hier nicht einen Glaubenskrieg, aber meine Erfahrung zu Verstärkerklang liegt anders als von DaVu.
    Ich betreibe recht ordentliche Lautsprecher (Monitor Audio Platinum PL300) an einem ollen Onkyo-AVR. Ich höre auch viel Stereo-Musik (Spotify Premium, FLAC, High-Res) im sog. Pure-direct-Modus.
    Irgendwann kam mir die Idee, einen ordentlichen Verstärker für die Stereowiedergabe zu testen. Ich habe mir von einem Freund einen Rotel "irgendwas" im 2000€-Bereich ausgeliehen und mal gegengetestet.
    Mein Test war keinesfalls wissenschaftlich untermauert, sondern einfach nur für mich an einem verregneten Sonntagnachmittag aufgebaut. Das "Umschalten" erfolgte durch Umstöpseln der LS-Kabel AVR<>Rotel. Lautstärkeabgleich via Gehör.

    Ich fahre mal mit dem Fazit für mich fort: Ich habe sehr geringe Unterschiede gehört, bin aber nicht in der Lage zu sagen, wer besser oder schlechter klang. Nach dem Umstöpseln, was 2-3 Minuten veranschlagte, ist mein akustisches Gedächtnis nicht in der Lage einen aussagefähigen Vergleich hinzubekommen. Für mich hätte sich dieser Verstärker also nicht gelohnt.
    Ich bin auch der Meinung, dass eine Investition in bessere Lautsprecher oder in eine Verbesserung der Raumakustik deutlich mehr bringt als in Elektronik oder hier speziell in einen DAC.

    Jehova!

    Happiness is not around the corner, happiness is the corner

  • Aufstellung der Lautsprecher und die Raumakustik habe ich weiter oben ja auch schon erwähnt ;) und ich stimme @'root2' und @Leghorn diesbezüglich uneingeschränkt zu :thumbup: .

    Bei der ein oder anderen Sache stimme ich aber nicht zu.

    Zum beispiel kommt es immer darauf an, welcher D/A Wandler besser ist...der vom Verstärker oder der vom Player. Eine digitale Verbindung zum Verstärker ist also nicht immer die "perfekte" Lösung. Daher auch der Grund weswegen manche Enthusiasten gern analog zum Verstärker gehen und den Player die Arbeit machen lasen.

    Vor allem aber sind meisten die Netzteile von AVRs viel zu klein bemessen. Zumindest im Vergleich zu den Netzteilen, die in Endstufen verbaut sind. Da ist dann mit "Reserven" sehr schnell Feierabend. Das macht sich dann extrem im Bass bemerkbar, wenn es auf einmal gar nicht mehr sooo dynamisch klingt wie mit einer separaten Endstufe.

    Die Leistungsreserven von AVR und/oder Stereoverstärkern sind meist sehr üppig bemessen und sollten - vor allem im Stereobetrieb - keine Einschränkungen haben (Beachte: Schon bei einer Verstärkerleistung von gerade mal 50W erreicht man im Stereobetrieb von Lautsprechern mit einem Kernschalldruck von durchschnittlichen 90 dB/W/m und einer Entfernung von 3m zu den Lautsprechern schon einen Schalldruckpegel von über 100 dB am Hörplatz! Das sorgt locker für bleibende Schädigungen am Gehör...)

    Du darfst nicht vergessen...es geht hier nicht um Lautstärke und/oder reinen Pegel. Es geht um Klang. Das ist ein feiner aber doch wichtiger Unterschied wie ich finde. Ich kann mit jedem lausigen Kassettenrekorder bleibende Schäden am Gehör verursachen. Anhören wird es sich aber als wenn eine Kuh in einen Eimer tritt ;) .

    Beides (Lautstärke und Klang) in einen guten Einklang zu bringen ist das, was zählt. Es gibt aber natürlich auch gute AVR, die das können...Arcam z. B. leistet da auch ganz gute Arbeit.

    Ich gestehe aber auch, dass das wirklich ein Glaubenskrieg ist. Der eine sagt so, der andere sagt so. Der nächste kauft sich audiophile Socken, damit sein eigener Körper nicht als zusätzlicher Resonanzraum zur Verfügung steht, da der Kopf (auf Grund des Kaufs der audiophilen Socken) ja ziemlich hohl sein muss :D.


    Beim Rest sind wir uns einig :thumbup:

    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von DaVu (17. Mai 2016 um 17:12)

  • Ich wollte eigentlich nichts schreiben. Da es sonst ein Buch wird.

    Aber, wenn ich schon lese dass in Kodi Einstellungen gemacht werden und im Direct-Mode am AVR gehört wird, dann hilft nur Kopfschütteln.

    Edit: Sorry, Fazit vergessen - DAC = nein.

    Ich habe meine Meinung. Fakten stören da nur. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von chrisl1802 (17. Mai 2016 um 17:57)

  • Danke für das ganzen Kommentare.


    Gernerell ist mir klar, dass HDMI eigentlich die perfekte Verbindung sein sollte. Und dass der Denon zu wenig Poweer hat, denke ich, ist eher unwahrscheinlich.

    Aber alle dem zum Trotz will ich denn Versuch wagen und denn D/A Wandler im Denon zu übergehen und den DAC zu testen. Kann ich keinen Unterschied wahrnehmen geht er zurück.


    Aber, wenn ich schon lese dass in Kodi Einstellungen gemacht werden und im Direct-Mode am AVR gehört wird, dann hilft nur Kopfschütteln.

    Auf welche Einstellungen beziehst du dich in deiner Aussage?


    Zum Thema Raumakustik:
    Leider ist durch meine Raumaufteilung hier nicht viel zu machen, einzig ich könnte die Fronts noch ein wenig mehr von der Wand wegziehen. Gibt es da andere Wohraum taugliche Lösungen?

    Gruß
    suddi

  • Was Dir gefällt.

    Aber Direct Mode bedeutet für mich - wie es der Tonmeister/Ingenieur wollte.

    Wenn ich meine SACD-CDs oder Highres downloads höre, dann will ich es Pure. Keinerlei Änderungen, kein Treble, kein Bass kein sonstwas!

    Eben wie es der Tonmaster es sich gewünscht hat.

    War nicht böse gemeint!!!

    Ich habe meine Meinung. Fakten stören da nur. :)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!