Hey Leute,
im Teaser hatte ich es ja schon angekündigt: Der Fire-TV Stick wurde geliefert und direkt auf einen kleinen Testparcours geschickt
Schauen wir uns doch erstmal die Spezifikationen an, welche Amazon auf der Webseite für den Fire-TV Stick angibt:
Das ganze liest sich gar nicht so schlecht und kommt ungefähr an das
heran was heutzutage in vielen Tablets verbaut wird. Jedoch zahlt man
hier nur 39€ für das Gerät, als Vorbesteller mit Prime hat man sogar nur
19€ bezahlt. Eine definitive Kampfansage an den Google Konkurrent
Chromecast. Dieser benötigt immer ein weiteres Gerät um Inhalt abspielen
zu können und agiert nicht als eigenständiger Streamer. Im Gegensatz
zur Fire-TV Box ist die Hardware dennoch abgespeckt.
Der Stick selber kommt in einem kleinen Karton, welcher beim ersten
öffnen direkt die zwei wichtigsten Bestandteile enthüllt. Den Stick und
die Fernbedienung:
Gräbt man etwas tiefer, findet man den kompletten Inhalt, welcher sich dann als Lieferumfang entpuppt
Lieferumfang:
Amazon Fire-TV Stick
Amazon Fire-TV Fernbedienung ( ohne Spracheingabe )
Netzteil mit USB-Kabel
HDMI Extender-Kabel
2 AAA Batterien
Kurzanleitung
Angeschlossen ist das Ganze recht schnell und schon leuchtet auch
schon das Amazon-Logo auf dem Bildschirm. Es kommen die üblichen Fragen
zu Sprache, Land, Netzwerk, welche auch beim großen Bruder gefragt
werden. Aber dennoch gibt es direkt einen großen Unterschied. Die Remote
des Stick ist die Variante ohne Spracheingabe und wohl eine Generation
neuer als die der Box wirkt direkt deutlich besser verarbeitet. Der
Druckpunkt ist besser und sie klappert nicht so wie die des großen
Bruders. Hier hat Amazon definitiv seine Hausaufgaben gemacht. Natürlich
will auch die Box erstmal einen Update der Firmware machen um auf dem
neusten Stand zu sein. Die letzte Formware brachte diverse tolle
Features hinzu, wie zum Beispiel USB Massenspeicher. Davon profitiert
der Stick aufgrund der fehlenden USB-Buchse natürlich nicht. Ist der
Vorgang abgeschlossen und der Stick einmal neu gestartet sieht es dann
in der Systeminfo ungefähr so aus:
Wie zu erwarten stehen dem User nicht die vollen 8GB Flash-Speicher
zur Verfügung sondern nur knapp 5,5GB. Das ist aber soweit zu
verschmerzen. Apps lassen sich wie gewohnt über den Appstore
installieren und auch nutzen.
Anfangs wollte mich Netflix nicht verbinden lassen, da das Datum des
Sticks nicht korrekt sein. Kurz geprüft und ja, das Datum laut Stick war
01.04.1970. Das Datum selber kann man leider aber gar nicht editieren.
Kleiner Tipp: Installiert euch die Wetter-App und ruft einmal das Wetter
ab, dabei checkt er auch den Timeserver und gleich Uhrzeit und Datum
ab. Danach lässt sich Netflix auch problemlos starten.
Leider fällt schon bei der ersten Benutzung auf, dass der Stick
softwareseitig irgendwie nur halbgar ist. Immer wieder ist das Bild für
eine Sekunde weg, dabei ist es egal ob man nur durch das Menü scrollt
oder in einer App ist. Die kurzen Aussetzer hatte ich so 3-4 mal die
Stunde. Vielleicht wird das in einer neuen Firmware behoben, warten wir
es ab. Ansonsten ist die Navigation im Homescreen durchaus flüssig und
steht der Box eigentlich in nichts nach. Auch das Streamen von Filmen
via Prime Instant Video und Netflix läuft fehlerfrei. Wäre ja auch
schlimm wenn nicht, die Box wurde ja dafür auch konzipiert
Ein kleines Problem jedoch ist auch das Bild. Irgendwie habe ich das
Gefühl, das manche Ansichten des Stick, egal ob Home oder auch Aopp
Bereiche irgendwie matschig und verschwommen dargestellt werden. Das
muss ich mit einem zweiten TV gegen testen.
Dann wollen wir doch mal KODI installieren. Getestet habe ich die
Alpha2 von KODI Isengard 15, welche ich mittels FTV-App für Windows
ge-sideloaded habe. Wie das genau läuft, lest ihr im Test zur Amazon Fire-TV Box.
Mittels Llama danach noch ikono.tv gegen KODI getauscht und schon habt
ihr euer Mediacenter direkt im Zugriff auf dem Homescreen:
Nach dem ersten Start von KODI ist es natürlich erstmal interessant
zu wissen, wieviel Ressourcen aktuell verbraucht werden. Dies sieht man
natürlich in der Systeminfo von KODI, welche auch Infos über Chipsatz
und Co. verrät:
Hier bemerkt man direkt die recht hohe Speicherauslastung und ein
Blick auf die nackten Zahlen verrät, dass auch hier nicht die 1024MB RAM
zur Verfügung stehen, so wie Amazon es angekündigt hat. Ob das im
Betrieb ein Nachteil ist, wird sich im späteren Verlauf zeigen.
Da der Stick keine LAN-Buchse hat, ist ein stabiles und schnelles
WLAN ein Muss für einen vernünftigen Filmgenuss. Damit das alles klappt,
werden erstmal die Quellen mittels smb:// über WLAN eingebunden. Sowohl
für Filme als auch für Musik. Zusätzlich werden noch ein paar Addons
installiert. Nachdem das gemacht ist, wir die Testdatenbank befüllt. Für
den Test habe ich eine etwas abgespeckte DB genommen, mit 50 Filmen, 2
Serien und 100 Alben verteilt auf knapp 40 Interpreten.
Die Navigation innerhalb von XBMC war mit diesem Datenbestand im
Confluence Skin recht flüssig. Einen minimalen Bruchteil einer Sekunde
hat er sich mal hier mal da genommen, was aber unter realen Bedingungen
so gar nicht auffällt. Im Vergleich: Der AEON Nox ist hier merklich
träger und benötigt in der Regel immer eine Sekunde um in die Datenbank
zu wechseln. Alles in allem aber vollkommen in Ordnung.
mp3/FLAC spielt der Stick übers WLAN auch problemlos ab. Die
Datenrate ist ja auch nicht so hoch wie bei Filmen und Serien, erst
recht nicht wenn es um HD geht Da braucht man denke ich nicht viel schreiben. Das passt…
Kommen wir zu den Filmen:
Der erste Versuch einen 1080p Film anzuschauen war leider nicht so
wirklich von Erfolg gekrönt. Obwohl die Datei nur knapp 6GB hat, hat die
WLAN Leistung nicht ausgereicht und um die Datei in einer vernünftigen
Framerate zu streamen.
10 Frames die Sekunde ist doch weit von dem weg, was für schönes
Popcornkino benötigt wird. Die Fire-TV App, welche in dem alten Beitrag
verlinkt ist, hat auch die Möglichkeit eine angepasste
advanvedsettings.xml auf den Stick zu spielen. Folgender Eintrag in der
[definition=1,1][definition='2','0']as.xml[/definition][/definition] hat dann den Filmgenuss doch möglich gemacht:
<[definition='2','1']advancedsettings[/definition]>
<network>
<buffermode>1</buffermode>
<cachemembuffersize>52428800</cachemembuffersize>
</network>
</[definition='2','1']advancedsettings[/definition]>
Somit flattern die Bilder mit 24fps übers Display:
Auch andere Filme mit weniger oder der selben Bitrate ließen sich
abspielen. Reine BluRay-Rips konnte ich aufgrund mangelnder
Verfügbarkeit nicht testen, aber da denke ich wird das WLAN schlapp
machen.
Neben den Filmen und Serien in HD und SD könnte man auch problemlos
Videos aus den Addons wie YouTube oder Spiegel.tv streamen. Das Bild
hierbei hat ebenfalls wieder matschig gewirkt und kam mir unscharf vor.
Mal schauen was der andere TV und vielleicht eine neue Firmware dazu
sagen.
Live-TV konnte ich auf dem Stick ebenfalls nicht testen, da
Unitymedia seit Monaten nicht fähig ist ein vernünftiges TV-Signal mir
in die Bude zu liefern. Bis ein ARTE HD bekomme ich keinen Sender rein,
den man gucken könnte, technisch gesehen. Vielleicht kann jemand hier
aushelfen und seine Ergebnisse in den Kommentaren posten
Eine kleine Anmerkung: Nach knapp 2 Stunden Betrieb wurde der Stick
bei mir deutlich wärmer als nur handwarm. Recht heiss trifft es eher.
Eventuell sollte man immer mal schauen, dass der Stick rundherum Platz
hat und sich keine heisse Luft stauen kann.
Bleibt eigentlich nur noch ein kleines Fazit für den kleinen Stick:
Klar ist, der Stick kämpft in der Einstiegsklasse und schlägt sich
weitgehend wacker. Für den von Amazon aufgerufenen Preis kann man den
Stick problemlos im Gästezimmer, Kinderzimmer oder sogar im Schlafzimmer
nutzen. Wer seine Medien via NAS verteilt hat Glück, denn USB gibt es
hier nicht. Somit ist es ein reiner Streamer, ähnlich dem Apple TV 2 von
damals. Große Wunder darf man natürlich nicht erwarten, aber alleine
der Prime Instant Video und Netflix Part auf dem Stick sind meiner
Meinung nach die Investition wert. Wer nur Musik hören möchte über den
Stick ist ebenfalls gut bedient. Alles in allem auf jeden Fall eine sehr
sehr starke Konkurrenz für Googles Chromecast. Im Vergleich zu einem
RPi2 zieht der Stick dennoch den Kürzeren!
Ich würde ihn mir wieder kaufen, allein weil man damit auch mobil ist