Ich hatte ja das große Glück, sowohl den YARD2 als auch den neuen Atric-USB gleichzeitig testen zu können.
Ein paar PNs in den letzten Tagen haben die Frage aufgeworfen: welcher ist denn nun besser?
Für Windows? Linux? OpenELEC?
YARD2 vs Atric-USB
Meine Erwartungshaltung an die Module ist: AN/AUS und Bedienung von Kodi.
Seit dem FW-Update beim YARD ist dies mit beiden Modulen möglich.
Ein +Punkt bekommt der Atric bei OpenELEC, da es dort eine einfache Anleitung zu gibt.
Ich habe es mit OE nicht getestet, gehe aber davon aus, dass es läuft.
Hardware:
Von den mir vorliegenden Versionen ausgehend unterscheiden sie sich nicht bei meiner Zielsetzung - können aber mehr.
RTC haben beide, wobei der YARD einen Puffer hat. YARD hat auch noch eine IR-Sende-Diode.
Aber der YARD muss vom Endkunden noch fertiggelötet werden. Das ist nur durchstecken und anlöten.
Wer keine Lötmöglichkeit auftreiben kann, der kann mit dem YARD nichts anfangen.
Da die Module beide intern verbaut werden, benötigt man mindestens einen freien internen USB2-Port und Zugang zur Zuleitung der Powertaste.
Plug&Play unter Windows?
Beide scheinen eine Art USB2Serial Weg zu verwenden, da sie einen COM-Port als Ansprechpunkt wählen.
Effektiv bedeutet dass für den Nutzer: Treiber installieren. Software installieren.
Während der Atric EventGhost als Brücke zu Kodi benötigt, verwendet YARD eine eigene Software, die Kodi über JSON anspricht.
Es ist also bei beiden genau eine weitere Software nötig.
Unentschieden.
Plug&Play unter Linux?
Unter Linux benötigt der Atric LIRC. Der YARD nur die eigene Software.
Die YARD-Software werkelt im Hintergrund wie LIRC. Es ist ein Eventserver.
Also auch hier für beide die gleiche Menge an "Extra"-Software.
Wie schwierig ist die Installation unter Windows?
In beiden Fällen einfach. Das erste Erolgserlebnis stellt sich sehr früh ein und man fängt an die Tasten für Kodi anzulernen.
Die Software von YARD ist wesentlich umfangreicher und lädt eher zum Testen ein.
Beim Atric ist es einfacher gehalten, da die Steuerung von Kodi über EventGhost gemacht wird. YARD übernimmt das in der eigenen Software.
Einen Vorzug kann ich keiner Software geben. Beide Methoden unterscheiden sich nun mal.
Ich habe mit YARD mehr Spass als mit EventGhost gehabt. Die Zuweisung von Kodi-Befehlen geschieht über eine DropDown-Liste.
Und man kann bei YARD die Wiederholverzögerung direkt einstellen. Das ist schon ein Vorteil.
Schwieirigkeit bei beiden in etwa gleich. Man muss die Software verstehen. Da ist es egal, ob man EventGhost oder YARD lernt.
Wie schwierig ist die Installation unter Linux?
Ich war/bin von der Installation des YARD unter Linux begeistert. Man fügt eine PPA-Quelle hinzu und installiert mit einem Befehl alles, was nötig ist.
Neustart, anlernen, läuft.
Beim Atric ist es wie unter Windows - es wird eine Brücke verwendet. Und das ist Lirc.
Die Dokumentation von Atric ist aber dermaßen gut gelungen, dass auch die Installation unter Linux flott von der Hand geht.
Ein absoluter Anfänger fühlt sich bei der YARD-Installation sicherer - aber nachlesen kann man einfacher bei Atric.
Einen Punkt Abzug bekommt der Atric, da man den ON/OFF Befehl nur noch unter Windows anlernen kann.
Hat sich der FLIRC-Dongle damit erledigt?
Ich habe einen FLIRC und würde den auch mit keinem der beiden eintauschen. Das liegt aber daran, dass ich sehr viel an meinen Systemen bastel.
Windows und Linux.
Durch den FLIRC muss ich nicht jedesmal erst wieder Treiber und Software installieren. Ich mache mir einfach gar keine Gedanken mehr um das Thema "Bedienung", da alles in dem FLIRC gespeichert ist.
Hat man jetzt aber nur einen HTPC den man Fernbedienen will, dann reicht natürlich auch ein festverbautes Modul.
Ich habe einen alten Atric für AN/AUS und einen FLIRC für die Bedienung. Somit sind die Funktionen unabhängig vom Betriebssystem.
Stürzt eine Software im Hintergrund ab, dann klicke ich nur auf meine Fernbedienung und das System fährt runter.
Fazit:
Wenn es auf den letzten Cent ankommt, dann bleibt nur der YARD in der kleinsten Version. AN/AUS und Bedienung sollten damit laufen.
Wer noch eine RTC haben will, kommt preislich in etwa bei beiden auf das gleiche hinaus.
Hat man keine Lötmöglichkeit, dann geht nur der Atric.
Hat man nur Linux, dann geht nur YARD.
OpenELEC und der yaVDR werden vom Atric zwar direkt unterstützt - der AN/AUS muss aber unter Windows angelernt werden. Da soll aber auch noch was kommen.
Die Doku des Atric bekommt von mir eine 1- während der YARD vielleicht noch mal etwas in der Doku nachbessern sollte.
Die YARD-Doku handelt alle drei Versionen gleichzeitg/parallel und auf englisch ab. Bei Atric arbeitet man einfach wie bei IKEA von oben nach unten ab bis zum Ziel.
Atric hätte noch ein paar Tipps zu EventGhost dabeilegen können, aber letzten Endes aktiviert man ein Modul und legt los.
Die Software von YARD ist richtig fein und sehr umfangreich. Aber eben durch die vielen Möglichkeiten auch nicht ohne Anleitung nutzbar.
Beide Entwickler sind hier im Forum vertreten und fleissig an der jeweiligen Software drann.
Während YARD mit einem FW-Update auch den OFF-Befehl integriert, arbeitet Atric an einer Möglichkeit, den ON/OFF auch unter Linux anlernbar zu machen.
Da gehen meine beiden größten Kritikpunkte dahin...
Der YARD kann seit dem letztem FW Update nun auch einen Reset des PCs ausführen (entspricht einem 4 Sekunden Drücken des Power Knopfes am PC).
Das ist für mich schon ein kaufentscheidender Grund. Ich bin halt faul, wenn ich erst mal auf der Couch liege. Wenn da dann der HTPC stehen bleibt, ist ein Resett per Fernbedienung exakt dass, was ich brauche
Ich bekomme dank DDD in der nächsten Woche noch einen Schalter von HDPlex.
http://www.hd-plex.com/hdplex-interna…te-control.html
Von dem habe ich so noch nie was gehört/gelesen. Bin gespannt, wie der sich im Vergleich schlägt.