Hallo Zusammen,
nachdem ich nun meine gesamte Hardware erhalten und zwei Betriebssysteme getestet habe, möchte ich mal ein "kleines" Fazit ziehen.
Die Entscheidung sollte also zwischen Windows Server 2012 R2 essentials und XUBUNTU fallen.
Windows
Mit Windows Servern habe ich schon so einige Erfahrung. Daher begann ich damit. Das OS wurde auf ein 250 GB 2,5" Festplatte installiert.
Die Installation lief problemlos. Ursprünglich wollte ich ein AD einrichten, was ich jedoch wieder verworfen habe. Freigaben waren schnell eingerichtet und php, mysql und seafile waren ratz fatz drauf.
Was mich am Windows jedoch ganz klar störte war der Ressourcenhunger. Der E-350 mit gerade mal 2GB RAM ist ohnehin nicht der schnellste und daher war er wohl etwas überfordert. Zumindest mehr RAM hätte ich definitiv benötigt, da dieser oftmals vollständig belegt war. Und auch Seafile fühlte sich irgendwie träge an. Da ist jedenfalls mein Pi auch nicht langsamer gewesen. Beim Gedanken daran, dass noch nicht alles vollständig eingerichtet war und noch das ein oder andere Programm drauf sollte machte ich mir schlicht um die Performance sorgen. Andere Hardware kam jedoch definitiv nicht in Frage, da ich so wenig wie möglich Geld investieren wollte.
Linux
Also ging es an die Installation von XUBUNTU.
Dieses installierte ich jedoch nicht auf eine Festplatte, sondern stattdessen auf einen 32GB USB Stick.
Beim stöbern im Netz konnte ich jedenfalls von keinen gravierenden Nachteilen lesen, außer das man mit den Lese/Schreibzyklen aufpassen sollte.
Auch dies war völlig Problemlos.
Erst mal zum Vorteil.
Ganz klar es fühlt sich viel schneller an. Man hat einfach das Gefühl das OS passt zur Hardware.
Des weiteren ist z.B Seafile spürbar schneller.
Dazu kommt das ich durch den Pi gelernt habe, dass wenn man unter Linux mal etwas eingerichtet hat, dies auch dauerhaft funktioniert. Unter Windows kommt es schon mal vor das man nach einem Update größere Anpassungen vornehmen muss. Alles schon erlebt.
Dann aber zu den Nachteilen.
Ich muss zugeben, dass ich alles andere als ein Linux Profi bin (vor Jahren mal SUSE und jetzt eben den Pi) aber ich finde usability geht echt anders.
Ich habe Serveruntypisch das Linux mit GUI insalliert.
Der Grund liegt schlicht darin, dass ich gerne bestimmte Sachen google und danach einfach die Befehle in die Shell kopieren kann. Klar geht das auch über einen zweiten Rechner und SSH, warum ich das nicht gemacht habe spielt aber hier keine Rolle. Außerdem bin ich es nunmal von Windows Servern gewohnt, dass man die meisten Sachen über Schaltflächen erreichen kann. OK, damit ist es mit Linux nicht weit her. Ohne Terminal ist man quasi erschossen.
Was ich auch lustig finde ist, dass man Software wunderbar installieren kann, jedoch diese trotz grafischer Oberfläche nicht oder nur versteckt über das Startmenü ersichtlich ist.
Ganz ehrlich, sowas funktioniert unter Windows seit Windows 95.
Auch die Rechtevergabe ist entweder ein Witz oder ich hab den dreh noch nicht rausgefunden.
Wenn ich richtig informiert bin, kann man im Standard, pro Ordner nur einer Gruppe die Berechtigung zuteilen. Es ist also nicht möglich Gruppe A rw rechte für den Ordner zuzuteilen und für Gruppe B nur r rechte.
Um dies zu ermöglichen benötigt man das Programm ACL. Das natürlich auch wieder nur über Komandozeile bedienbar und alles andere als selbsterklärend ist.
Ich muss jedenfalls sagen es verwundert mich absolut nicht warum sich Linux beim Endanwender nicht durchgesetzt hat.
Selbst nach nun schon so einigen Stunden bzw. Tagen, bin ich noch nicht mit der Einrichtung fertig.
Ganz klar bei einem Linux-Profi wäre das sicherlich anders.
Man hat aber unter Linux stehts das Gefühl, bzw. so ist es auch, dass die GUI nur schickes Beiwerk ist, die wirklich wichtigen Dinge sich aber ausschließlich über das Terminal erreichen lassen.
Das mag zwar der Hardcoreuser toll finden, für alle anderen scheint das OS aber aus dem letzen Jahrtausend.
Trotz der genannten Probleme bleibe ich aber bei XUBUNTU und das aus vier Gründen.
1. die bessere Performance
2. die größere Sicherheit
3. wenn es einmal läuft, dann läuft es und dann ist auch die grafische Oberfläche egal
4. weil es Spaß macht mal was Neues zu lernen
Ich finde schlicht Linux ist ein Top OS, wenn die Bedienung besser wäre.
Und bevor es von Linux Anhängern Kritik hagelt. Das ist meine subjektive Meinung und mit Sicherheit geht, wenn man sich richtig auskennt, vieles noch einfacher.
Ich finde nur das die Einstiegshürde bei Linux schon ein Stück weit höher ist als unter Windows auch wenn die wenigsten Einsteiger einen Server einrichten werden. Unter Windows kann man auch einfach ein bissel rumklicken und findet dann eventuell den richtigen Weg.
Wenn man aber unter Linux nicht den richtigen Befehl kennt ist es schlicht weg vorbei.
Was mich nun aber noch interessieren würde. Was verwendet ihr für Weboberflächen um den Server zu monitoren (also CPU/ Netzwerk Last usw.) oder auch mal Berechtigungen auf die schnelle einzurichten?