Servus miteinander
Da das hier mein erster Post ist, sollte ich vorab als monatelanger stiller Leser ein wenig was über mich erzählen:
Von Beruf bin ich Grafiker und (neudeutsch) Site-Builder, was übersetzt so viel heißen dürfte wie, "Möchtegern-Webentwickler ohne Ahnung von PHP"
Ich nutze also in erster Linie fertige Distributionen, um meine Webprojekte umzusetzen. Bei größeren Sachen oder kundenspezifischen Wünschen darf dann mein Programmierer ran
Dank meinem Job fallen viele große Daten an und ich bin eigentlich schon seit zwei, drei Jahren an dem Punkt angekommen, dass mir das Sichern auf externen Platten nicht mehr reicht.
Auch mein kleiner Uraltrechner, den ich als Entwicklungsserver nutze, sollte mal so langsam in Rente geschickt werden.
Daher spiele ich also schon seit längerem mit dem Gedanken, mir ein NAS zuzulegen, auf dem ich sowohl die übergroßen Grafikdateien sichern, als auch MySQL, PHP und Apache betreiben kann, um meine Webgeschichten zu basteln.
Daneben liegt es mir schon seit langem in der Nase, endlich mal einen ordentlichen HTPC aufzusetzen. In erster Linie bin ich es leid, dass ich für alles mögliche ein Gerät auf dem Schrank stehen habe und was ich gerne komplett durch einen einzigen HTPC ersetzen würde.
Nach dieser Einleitung (danke fürs durchhalten ) nun mal zum eigentlichen Grund meiner schlaflosen Nächte:
Nächsten Monat wird umgezogen. Dabei wird mein neues Büro im selben Haus sein. Dank dieser Konstellation kam ich auf die Idee, anstelle eines NAS im Büro und eines HTPC im Wohnzimmer, ein Komplettgerät zu zimmern, das beides bietet. Eben ein NASHTPC.
Da ich bisher immer die selbe Reaktion erhielt (Augenrollen, gefolgt von einem "Wozu? Stell dir zwei Geräte hin und gut ist"-Totschlagargument), möchte ich meine Hauptüberlegungen mal hier zusammenfassen:
- Strom sparen
- Geräte sparen
- Vernetzung/Verkabelung einsparen
- Verwaltung einsparen
- Das maximal Mögliche rausholen
Natürlich bin ich mir im Klaren, dass es kleinlich klingt, wenn ich wegen nur zwei Geräten so einen Aufwand schiebe. Aber mich reizt der Gedanke unheimlich, einfach nur ein Gerät für alles zu haben, dass lecker aussieht, leise ist und alles bietet, was man gerne hätte.
Dazu kommen noch einige spezielle Feinheiten, die es erfüllen muss und ich auf eure Hilfe zähle. Denn in erster Linie geht es mir darum, ein paar Gedanken und Ideen zu sammeln und es würde mich freuen, wenn ihr da was beisteuern könnt Auch falls einige Dinge schlichtweg nicht möglich sein sollten. Aber vielleicht seid ihr ja solchen Ideen gegenüber auch offener als meine Kollegen und der Gedanke reizt euch auch
Auf geht's:
Ich bin ziemlich detailversessen geworden, seitdem ich mich mit dem Aufbau auseinandersetze, ich hoffe, ihr könnt das anhand der Ausführungen nachvollziehen
Grundfunktionen:
Das altbekannte HTPC-Lied:
- Abspielen von Video-Dateien auf der Platte
- Abspielen von Musik-Dateien auf der Platte
- Abspielen von CDs, DVDs und BluRays
- LiveTV und PVR-Funktion über DVB-S-Karte
- 5.1 Sound
- UPnP für W-LAN-Radio oder -Boxen
Das altbekannte NAS-Lied:
- RAID (z.Z. rechne ich mit 4 Platten im RAID1 oder 5 Verbund)
- Automatische Backups von den Rechnern im Netzwerk
- Evtl. Datenverschlüsselung (AES?)
- Streaming auf Tablet, Smartphone und übers Internet
Erweitere Funktionen:
- Webserver mit PHP, MySQL, Apache (die Projekte sind nie so aufwändig, dass ein XEON o.ä. notwendig wäre, ich bastle teilweise noch auf einem Cor2Duo )
- VPN-Zugang, um gelegentlich die aktuellen Projektstadien zu zeigen (bei Kunden oder Kollegen bspw.)
- Antiviren-Scan meiner Daten (Synology, QNAP und Konsorten bieten dafür ja einfache "Apps" an).
- Direkter Anschluss der 5.1-Lautsprecher an die Soundkarte. Ich weiß, dass dabei einige Filmfans aufschreien werden, "wie kann man nur", aber auch hier würde ich gerne auf ein weiteres Gerät verzichten. Und Teufel bietet ein paar hervorragende PC-Systeme an, die mich wirklich umgehauen haben. Aber was gäbe es noch an Möglichkeiten?
- Steuerung über Tablet und Smartphone. Ich habe z.B. noch ein altes HTC hier rumliegen, das ich mir sehr gut als Remote oder sekundärer Monitor vorstellen könnte.
- GitHUB-Integration
Detailfragen und Nice-To-Haves:
- Kann man einzelne Filme oder ganze Film-Ordner unter XBMC per Passwort verschlüsseln? Zwar gibt's noch keinen Nachwuchs, aber ich frage mich schon länger, ob man FSK18-Filme in XBMC nicht irgendwie vor den Kids sichern kann?
- Google-Music-Anbindung: Meine gesamte Musicsammlung liegt in der Google-Cloud, in erste Linie aus Backup-Gründen. Das Google-Tool, das für den Abgleich der MP3s zwischen PC und Cloud sorgt, würde ich dann gerne so einstellen, dass es mir die Musik sowohl auf den Server zieht (wenn im Play-Store gekauft), als auch hochschiebt. Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht?
- Generelle Backupfunktion in eine Cloud, wie z.B. Dropbox
- NUR ANGEDACHT, NICHT ERNSTHAFT GEPLANT ZUR ZEIT: Die Steam-Box soll ja noch dieses Jahr erscheinen. Da reizt es mich natürlich für genug Power zu sorgen und Steam in den NASHTPC zu integrieren. Aber wie müsste da wohl die Hardware aussehen, wenn während dem Spielen auch noch jemand anderes bspw. ein Video streamt? Ich weiß, dass man beim Zocken eigentlich endlos Geld ausgeben kann, um die letzten paar FPS beim maximalem Antialiasing rauszuholen. Aber gehen wir mal von HD-Auflösung und mittleren bis guten Einstellungen aus. Würde sich das auf Stream und/oder Game deutlich bemerkbar machen?
WICHTIG:
- Das Gerät soll im Wohnzimmer stehen. Warum? Na, wenn ich schon CDs, DVDs und BluRays drauf abspielen kann, will ich nicht immer erst in den Keller oder ins Büro dackeln, um das Medium dort einzulegen
- Lüfter und Platten müssen leise sein. Wenn meine bessere Hälfte auf der Couch sitzt und ein Buch liest, ohne TV oder Stereoanlage anzuschalten, wird sie mir an den Hals springen, wenn ein feines, nerviges Grundrauschen eines falsch gewählten Lüfters losgeht
- Das TV wird mit dem Gerät direkt verbunden. Ich möchte also auch hier auf einen weiteren Client verzichten, was sich ja anbietet, wenn NASHTPC, TV und Lautsprecher eh direkt in einem Zimmer stehen werden. Ein Client wie Raspberry kommt nur dorthin, wo es absolut notwendig wäre, z.b. an das TV des Schlafzimmers.
Möglichkeiten und Alternativen?
- QNAP und Synology bieten mittlerweile die Möglichkeit an, per USB-TV-Karte ihre NAS' zu erweitern. Nachteil: Es fehlen Soundkarte und optisches Laufwerk.
- Verzicht auf eine TV-Karte. Könnte ich mir unter Umständen noch vorstellen, da ich wohl eh bald ein neues TV-Gerät brauche und ich direkt für einen Tripple-Tuner sorgen könnte. Aber: Kann ich dann TV-Aufnahmen vom Gerät direkt auf das NAS spielen? Wird ein NAS also als Speichermedium erkannt?
- Mich reizen Linux-Systeme wie XBMCbuntu oder yaVDR. Aber ich habe gewisse Bedenken, dass das Erweitern eines so speziell angepassten Linux probleme macht, wenn ich z.B. den Webserver installieren möchte. Oder lieg ich da falsch?
- Ich bin die Tage über das neue DVBLogic gestolpert, dessen Einbindung in XBMC überraschend gut aussahe. Ich habe kein Probleme für ordentlich gemachte Software Geld auszugeben, aber hat damit schon jemand Erfahrung sammeln können? Ist es eine gute oder sogar bessere Alternative zu bspw. MythTV?
Gedachte Hardware:
- CPU: Momentan denke ich, ein i3 oder i5 der T-Reihe sollte vollend ausreichen. Vorausgesetzt, ich baue nicht wirklich noch eine Steam-Box mit ein
- RAM: 4 oder 8GB
- HD: 4x3TB, evtl. ein USB3-Stick oder eine kleine SSD für das System
- Gehäuse: http://www.alternate.de/html/product/F…DE_304/1040854/? (leider fehlt ihm der Slot für ein optisches Laufwerk) oder http://www.alternate.de/html/product/F…_Black/1010807/? oder http://www.alternate.de/html/product/C…0_550W/1055537/? (mmmh, Klavierlack)
Puuuuh, das war ne ganze Menge. Ich glaube, ich habe auch irgendwas vergessen... Aber okay, es ist spät, ich werde morgen eventuelle Ergänzungen hinzufügen.
Fürs erste Danke fürs Durchhalten und Durchlesen. Ich bin gespannt, was ihr an Gedanken dazu habt.
Und bitte auch nicht falsch verstehen, ich weiß, dass so ein spezielles System unheimlich Arbeit bedeutet und nicht in ein paar Stunden oder Tagen aufgebaut ist. Trotzdem... Challenge accepted