Hallo zusammen,
wie in einem anderen Thread bereits angesprochen habe ich mir ein Dali Zensor 5.0 Set gegönnt - und endlich hat meine Odyssey ein Ende und ein vernünftiger WAF ist erreicht (Women Acceptance Factor)
Kurz zu mir, meinen Hörgewohnheiten und meinem langen Weg der Lautsprechersuche (etwas abgekürzt in Steckbriefform):
-15 Jahre lang Stereo-Selbstbauten von meinem Vater gehabt (Brachial, Partybox, Bass-Stark und Pegelfest)
-Idee: Auf 5.1 Wechseln ohne Verschlechterung bei Musik: Concept P und Concept S von Teufel bei Freunden Probegehört: Ausser Proll-Bass ist da nichts: keine Spielfreude, nur Blechsound
-Durchs Internet auf die gelobte Victaserie aufmerksam geworden: Komplett bestellt (700,200,101) - Dazu den Mivoc Hype: Zunächst garnicht mal so schlecht, auf Dauer besonders ausserhalb des Stereodreiecks: Dröhnen-Dröhnen-Dröhnen, zudem wird auch keine filigrane Meisterleistung abgeliefert - da Dröhnen die geschlossenen CAT Boxen meines Nachbarn weniger (und ja, ich habe jegliche Aufstellung im Raum ausprobiert, Ergebnis: Nie wieder Reflexrohr hinten, auch wenn es laut Tests egal sein soll)
-Mein Vater zauberte auf einmal die Canton Ergo 91DC + die Karat 920 DC aus dem Ärmel - Hässlich wie eine 80er Wohnwand, aber dafür richtige Qualitätslautsprecher. Dazu wurde nach einem kurzen GLE-Center Testausflug (Zischlaute,schrecklich,überbewertet) der AV 950 gebraucht geordert. Ergebnis: Spielfreude, Bühnenaufbau, Pegelfestigkeit, Homogenität, Detailarbeit -> Perfekt (kein Wunder, war ja auch damals die Canton Referenz). Canton-üblich war der Hochton etwas überpräsent, aber damit konnte ich leben Leider waren die Boxen dem Altern entsprechend etwas vermackt und auch sonst so schön wie eine 80er Jahre Wohnwand - zwar echte Wertarbeit, aber trotzdem hässlich. Nunja, standen auch in den Ecken und man übersah die kleinen Gehäusefehler.
-Wohnungsbezug gemeinsam mit der holden Dame - wie oben beschrieben ist der WAF Faktor der Canton Ergo fast negativ und die Lautsprecher sind raumbedingt leider in der neuen Wohnung sogar mehr im Blickfeld -> Etwas neues & schönes musste her und auch hier wollte ich mich qualitativ nicht verschlechtern:
-Wieder im Internet die Foren durchstöbert und Vergleichsberichte zahlreicher User gelesen (Wharfedale Diamond, Quadral Argentum, Heco Aleva, Canton Chrono, Jamo 608 waren so einige der möglichen Optionen). Von Hifizeitschriften halte ich nicht viel, einmal mehrere fürs Ipad gekauft und dort sind komischerweise alle Lautsprecher mit 1,X bewertet und die Lautsprecherhersteller mit den größten Anzeigen haben zufälligerweise die besten Tests (meist Teufel und Nubert). Zudem vertraue ich mittlerweile eher auf richtige Manufakturen und Geheimtipps, Teufel ist für mich (Sorry) gehypter Mist und nur die absoluten THX-Hochpreislautsprecher (und die auch nur fürs Heimkino) interessant, Nubert traue ich auch weniger musikalische Feinfühligkeit zu, selbst aber nie gehört muss ich zugeben - für mich aber auch eine unsympathische Marke. KEF,Klipsch und ELAC haben mich komischerweise nie interessiert. Durch Internetvergleichstests von Leuten die sich zahlreiche Lautsprecher auf einmal bestellt haben (so lässt es sich am besten und am ehrlichsten Vergleichen) bin ich schnell bei Marken wie PSB / Focal / Monitor Audio und eben auch Dali gelandet. Probehören ist Pflicht, auf gut Glück bestellen nicht mein Ding und Liedmann in Bochum hat die Zensor vorrätig -> Nichts wie hin Zwar kurz mit den Jamo 608 geliebäugelt (Geiz ist geil Mentalität ist durchgekommen), aber die haben wir in Holland zum guten Kurs für einen Bekannten abgeholt & die haben mir in Sachen Qualität noch nicht ausgereicht. Die Jamo kann man klanglich vielleicht in die Victa-Klasse, Basstechnisch vielleicht etwas darüber einordnen - viel weiter aber nicht.
Leider hatte ich keine eigene Musik im Gepäck, aber was ich zu hören bekam war absolute Spielfreude in Reinkultur - feine Klänge von einem hochwertigen CD Zuspieler über einen Stereoreceiver klingen halt schon besonders Weiterer Termin mit eigener CD wurde ausgemacht und der Eindruck wurde bekräftigt. Ich höre sehr viele unterschiedliche Musikrichtungen: Minimaltechno, Metal/Hardcore ala Soulfly etc, wenig Rap, wenig Klassik, viel qualitativ hochwertiger und entspannter Rock ala Audioslave, Dire Straits und in letzter Zeit Ambient/Chillout Nebenbei-Dudelmusik mit der Freundin. Alles meistern die Dali 7 mit bravour: Recht tiefe Basspassagen werden sehr detailliert und ohne Dröhnen abgebildet (war mir nach dem Victaerlebnis sehr sehr wichtig) und die Höhen waren auf Dauer nicht so spitz und anstrengend wie die Canton Ergo. In Sachen Pegelfestigkeit bei Extrempartylautstärken werden die Dali den Ergo mit ihren enormen Leistungsdaten zwar nichts vormachen (aber das wird keine Box in dieser Preisklasse wage ich nun einmal zu behaupten), aber allen anderen Anforderungen sind die Dali den Canton imho ebenbürtig bzw. in Teilbereichen sogar besser bzw eher gesagt angenehmer und homogener. Man muss jedoch sagen, dass die Dali ziemlich ehrlich spielen und jede schlecht kodierte MP3 bestraft wird Da ich Musik mit Subwoofer persönlich ablehne, kommt dieser normalerweise nur fürs Kino zum Einsatz
Getestet wurde immer mit Dire Straits - Sultans of Swing in der Live Version - Feinheiten werden besonders beim späteren Solo deutlich, für Kinotests nutze ich derzeit Battleship (ab Minute 40 bis 55 Bröööööööööm ), Basstest gibt es immer mit den ersten 30 Sekunden von Seeds Music Monks. Die Dali meistern wirklich alle diese Kategorien mit bravour und überzeugen auf ganzer Linie - zumindest soundtechnisch. Dali - als Manufraktur bekannt - lässt anscheinend zum ersten mal Lautsprecher in Serie herstellen und klöppelt die Teile nicht von Hand. Im Gegensatz zu den anderen Serien sieht man dies auch - die (bei mir weiße) Optik ist eher massentauglich und kostengünstig gehalten. Die Hochglanzfront weiß zu gefallen und auch die Verarbeitung ist recht gut - trotzdem sieht man den Seiten mit der weißen Klebefolie das Einpsarpotential an. Vergleicht man die Ergo, die Heco Celan oder auch die Dali Epicon, so merkt man, was man mit hochwertigen Materialien alles anstellen kann Dali hat anscheinend die Chassis der höheren Serie in ein kostengünstiges Gehäuse gepackt - gut für den Sound, Stilpuristen mit Hang zu Hochglanzechtholz zb. werden hier (aber auch in der gesamten Preiskategorie bei keinem Hersteller) eher weniger ihre Freude haben.
Übrigens: Der Subwoofer/der Mivoc kommt nach dem Umzug nicht mehr zum Einsatz, in Subwoofern bin ich aber auch nicht wirklich versiert und hab im Gegensatz zu Lautsprechern weniger Vergleich.
Sorry falls etwas komisch klingt: Bericht ist wieder auf 7,9zoll in mehreren Anläufen geschrieben
Kurzum: Mann zufrieden, Frau zufrieden, Nachbarn im Bass wird sich noch zeigen