Dies soll ein kleiner Erfahrungsbericht über yaVDR sein. Ich schreibe diesen nach meinen Erfahrungen mit yaVDR 0.3
Was ist yaVDR?
yaVDR steht für "yet another VDR", ist also von Haus aus ein Video Disk Recorder. Das System basiert auf der Linuxvariante Ubuntu und dem Projekt "VDR" von Klaus Schmidinger. Somit ist yaVDR quasi eine Ubuntu Distribution welche auf VDR Funktionen optimiert wurde.
Warum yaVDR?
Nun, ich wollte eine einfache Lösung mein XBMC mit LiveTV Funktionen auszustatten. Hierbei bin ich leider an allem vorher versuchten gescheitert. Erst habe ich es mit TV-Headend versucht, leider unterstützt dieses keine CI-Module. Danach habe ich versucht den VDR mit dem VNSI-Plugin in XBMC einzubinden, doch das war mir zu instabil. Danach habe ich auch das Streamdev-Plugin versucht, ebenfalls zu instabil. Danach bin ich auf das yaVDR gestoßen und dachte - dem gibst Du nun eine Chance.
Die Installation
Das war die bisher einfachste Installation die ich gemacht habe, um meinen HTPC aufzusetzen. Nach dem gut geführten Installationsprozess hat eigentlich alles funktioniert was ich erst mal brauchte. Wie man so schön sagt: "Out of the Box". Das war ja mal was! Allerdings muss ich hier wahrscheinlich die erste Warnung abgeben. Ich benutze eine DVB-C Karte, die vom Linux Kernel seit längerer Zeit unterstützt wird. Eine Mystique CaBiX-C2 eine andere Karte wird sich hier vielleicht nicht so leicht einbinden lassen. Ebenso ist yaVDR 0.3 glaube ich darauf ausgelegt mit einer Nvidia Grafikkarte zusammen zu arbeiten. Als ich als aller ersten Test das System auf einen anderen Rechner ohne Nvidia Karte aufgespielt hatte blieb der Monitor einfach schwarz nach dem Neustart. Ich denke also, es muss nicht immer zwingend so einfach laufen, aber für mein System wie gesagt, lief alles perfekt.
Die Konfiguration
Wer nun nach dem Start den yaVDR konfigurieren möchte wird wieder nicht enttäuscht! Das Programm selbst lässt sich erst mal recht selbsterklärend über das OSD Menü einstellen. Hier sei an dieser Stelle erwähnt, dass der Rechner per Default das VDR Frontend startet, wir befinden uns bei den ersten Schritten also in dem VDR - Frontend von XBMC noch keine Spur. Dies und noch einiges mehr, kann man einfach im yaVDR-Web-Frontend ändern. Entweder direkt starten aus dem VDR Frontend oder sich von einem anderen Rechner aus einloggen. Das ist meine bevorzugte Variante.
Hier kann nun komfortabel einiges eingestellt werden:
--> Frontend wählen
Hier kann festgelegt werde, welches Frontend yaVDR beim Start aktivieren soll. Hier findet man nun auch das von uns geliebte XBMC. Sonst kann man eben noch das yaVDR Frontend wählen oder die "headless" Variante, um den VDR nur einfach als Server laufen zu lassen.
--> Konfigurations-Editor
Hier werden z.B die Dateien angepasst, welche man z.B. für die Steuerung per Fernbedienung benötigt. Also die lircd.conf, die Lircmap.xml (für XBMC) und die remote.conf. Sonst kann man hier noch die channels.conf und die diseqc.conf einstellen. Bei der letzten weiß ich noch nicht wofür die benötigt wird, in der der channels.conf werden die TV-Kanäle verwaltet.
--> Shutdown wählen
Hier stellt man ein wie sich der Rechner beim Ausschalten verhalten soll
-->Lifeguard
Hier kann man noch einstellen unter welchen Bedingungen sich VDR nicht ausschalten darf. z.B. wenn noch eine SSH Verbindung aktiv ist.
... das soll hier als erste Übersicht genügen. Daneben finden sich noch Optionen für das System und Diagnose Skripte.
Zur Erinnerung: Bei der Insatllation wird das System Ubuntu installiert, die Grafiktreiber für Nvidia, XBMC und gleich noch weil wir schon mal dabei sind LIRC.
Der Betrieb
Bei mir lief die Lösung mit dem Streamdev-Plugin leider wieder nicht stabil. Ich habe das mitgelieferte XBMC getestet und auch die Opdenkamp Variante. Auch mit dem VNSI lief es bei mir nicht stabil.
Ich habe mich dann einfach dazu entschlossen, das yaVDR Frontend per Default starten zu lassen. TV läuft hier absolut stabil, ich hatte noch keine Probleme. Will ich etwas anderes, starte ich XBMC per Tastendruck auf meiner Harmony Fernbedienung. Aus XBMC kann ich auch wieder einfach ins VDR-Frontend zurückschalten.
Fazit
Die Lösung ist nicht perfekt. Aber die scheint es zu diesem Zeitpunkt auch einfach nicht zu geben. Der WAF (Women Acceptance Factor) ist enorm gestiegen, trotz den zwei Oberflächen. Dafür ist die Lösung wie gesagt absolut stabil - zumindest mit meinem System war das anders nicht möglich. Das nun eine Taste zum Umschalten gedrückt werden muss verschmerze ich halt mal
Für Anfänger auf diesem Sektor könnte das DIE Lösung werden - wenn die Hardware passt. LIRC z.B. war bei yaVDR ein Kinderspiel. Die Konfigs wie auch die Kanallisten lassen sich alle im Netz relativ leicht finden und mit Copy- und Paste ohne Pfadkenntnisse zum laufen bringen. Einen Editor benötigt man ebenso wenig wie angewandte Linuxkenntnisse.
Meine Meinung -->
Fragen gerne an mich und wenn ich nicht weiter weiß (bin ja auch noch neu in der Variante) dann hier:
yaVDR Forum
BigChris