Nachdem mein HTPC diverse Veränderungen erfahren hat, habe ich diesen Bericht vollkommen neu geschrieben und aktuelle Fotos hochgeladen. (19. August 2014)
Ausgangssituation war eine normale Stereo-Anlage aus Denon-Komponenten, Technics-Plattenspieler, T+A Regalboxen und ein Röhren-TV. Alles bereits während meines Studiums angeschafft und mittlerweile um die 20 Jahre alt aber noch funktionstüchtig - mit einer Ausnahme: dem CD-Player.
Ein neuer CD-Player passte nicht ins restliche Audio-System. Ein kompletter Austausch war mir zu teuer zumal ich Vorteile wie Surround-Sound wegen räumlichen Einschränkungen nur bedingt nutzen kann. Mir fehlte auch noch ein DVD-/BluRay-Player und der VHS-Recorder produzierte nur noch Bandsalat, so dass um 2009 die Idee entstand, alles in einem Mediencenter zu vereinen.
Fertigsysteme hatten immer irgendwelche Einschränkungen wie das Abspielen des von mir bevorzugtem Audio-Formates FLAC oder der Einsatz technischer Vorkehrungen die einen künftigen Umzug auf neue Systeme verhindert hätte. Deshalb habe ich ein altes Notebook HP Compaq N800w mit einem Linux-System versehen und zunächst mit Rythmbox und später mit VDR, MythTV und XBMC experimentiert. Schließlich blieb ich bei XBMC. Als mein Röhren-TV Anfang 2012 die Segel strich und die Zeit für einen schlauen Flach-TV mit modernen Anschlüssen gekommen war, konkretisierte sich der Wunsch nach einer wohnzimmertauglichen Lösung für das Mediencenter.
Die Suche nach einem Gehäuse erwies sich aufgrund der Abmessungen am schwierigsten. Es sollte ein Gehäuse mit den üblichen Maßen von Audio-Komponenten sein. Insbesondere die Tiefe war ein großes Problem. Vom Gehäuse war wiederum die Wahl der Hauptplatine abhängig. Jedoch war diese Zeit im Nachhinein Gold wert, denn inzwischen hatte ich dieses Forum entdeckt und ich bekam zahlreiche Anregungen, die ich zuvor so nicht auf dem Schirm hatte.
Den HTPC mit einer TV-Karte auszustatten, um aufnehmen zu können, habe ich schnell wieder verworfen. Ein Online-Video-Recorder kostet zwar monatlich Geld, was sich über die Zeit auch summiert, aber er bietet mir Komfort- und Zeitvorteile, da Werbung sowie Vor- und Nachlauf herausgeschnitten werden. Nebenbei kann der HTPC meine Lieben und mich währenddessen anderweitig unterhalten.
Nach nunmehr 5 Jahren mit XBMC und ein paar Umbauaktionen sieht mein System so aus:
HTPC:
[table='Komponente,Typ,Preis']
[*]Gehäuse[*]Silverstone SST-ML04B[*]69,90 €
[*]Netzteil[*]Cougar A300/R[*]41,79 €
[*]Mainboard[*]ASUS E45-M1 M-Pro mit APU AMD E-450[*]105,00 €
[*]RAM[*]Kingston KHX16000C9D3/4G[*]23,00 €
[*]SSD[*]Samsung Serie 830 64 GB[*]70,00 €
[*]optisches Laufwerk[*]ASUS BW-12B1ST[*]79,80 €
[*]Tastatur[*]Rapoo e2700[*]
[/table]
Gesamtpreis (ohne Tastatur): 389,49 €
Als Betriebssystem habe ich das mir vertraute Fedora mit den beiden RPM-Fusion-Repositories verwendet. Das System habe ich auf das notwendige Maß abgespeckt, was bei Windows nicht möglich gewesen wäre.
Als Skin habe ich anfangs den Confluence verwendet und natürlich fast alle ausprobiert. Aktuell ist ACE mein Favorit.
An Add-Ons verwende ich den Universal Album Scrapper und Universal Artist Scrapper sowie den Universal Movie Scrapper. XBMC Library Auto Update hält meine Datenbank automatisch aktuell. Radio ermöglicht mir Internetradio und diverse Mediatheken kann ich abrufen. Den Wetterbericht hole ich mir von Yahoo. Netzkino.de und YouTube runden den Funktionsumfang ab. Jedoch ändert sich an den Add-Ons immer mal etwas. Als Spiele-Konsole nutze ich XBMC nicht.
Eine IR-Fernbedienung hatte ich zunächst als Ausbaustufe in Planung, dank der Android-App Yatse ist diese aber verworfen. Die App erfüllt die alltägliche Steuerung bestens und die Tastatur ist als Fallback auch noch vorhanden.
Der HTPC ist mit dem TV per HDMI 1.4a verbunden. Der TV ist per 3,5mm-Klinke auf Cinch mit dem Verstärker verbunden. Damit wird der Ton des HTPC über den TV an den Verstärker ausgegeben. Zusätzlich ist der HTPC über 3,5mm-Klinke auf Cinch mit dem Verstärker verbunden und kann so auch bei ausgeschaltetem TV Musik abspielen (bietet sich im Partymodus an).
Meine Mediendateien liegen auf einem NAS, das nur solche Dateien hostet und in der Nähe der Anlage platziert ist.
Wenn ich die Systeme von vielen sehe, könnte ich neidisch werden. Es wird sogar ein ganzer Anbau für ein Heimkino gebaut. Bei mir machen nicht mal Standboxen Sinn
Zum Schluß noch ein Überblick zu meinen weiteren Komponenten:
Meine aktuelle Audio-/Video-Anlage:
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[table='Komponente,Typ']
[*]Verstärker[*]Denon PMA-725R
[*]Tuner[*]Denon TU-580RD
[*]Kassettendeck[*]Denon DRS-810
[*]Plattenspieler[*]Technics SL-BD20 mit Tonabnehmer Ortofon MC-1
[*]Boxen[*]Heco Victa 202 Prime
[*]TV[*]Samsung UE32D5700RS
[/table]
[/expander]
Medien-NAS:
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[table='Komponente,Typ']
[*]NAS-Gehäuse[*]Synology DS112+
[*]Festplatte[*]Western Digital WD30EFRX
[/table]
Ich habe mich für ein 1-Bay-NAS entschieden, weil ich ein Backup auf dem gleichen System als nicht sinnvoll erachte und eine hohe Verfügbarkeit mir für diese Daten nicht so wichtig ist. Um Zugriffsvorteile eines RAID mit entsprechendem Level nutzen zu können, ist meinem Haushalt zu klein.
Die Exporte der Freigaben erfolgen per NFS. Das NAS übernimmt die Funktion des DLNA-Servers (vorrangig für meine Androiden). Die Option in XBMC habe ich deaktiviert. Zudem dient es als MySQL-Host für die XBMC-Datenbank. Ein zweiter XBMC-Rechner mit TV und kleiner Kompakt-Anlage ist für das Schlafzimmer geplant. Jedoch habe ich dazu noch nicht die Muße gefunden.
[/expander]
Der Vollständigkeit halber noch Infos zu meinem Netzwerk:
[expander]
LAN:
[table='Funktion,Typ']
[*]Verkabelung[*]Ethernet 1000Base-T (innerhalb eines Raumes)
[*] [*]AVM FRITZ!Powerline 520E (raumübergreifend)
[*]Verteilung[*]Router AVM FRITZ!Box Fon DSL 7390 (Wohnzimmer)
[*] [*]Switch TP-Link TL-SG1005D (andere Räume)
[/table]
WLAN:
[table='1,2']
[*]privates WLAN[*]2,4- und 5-GHz-Band (WPA2-PSK)
[*]Gäste-WLAN[*]2,4- und 5-GHz-Band (WPA2-PSK)
[/table]
Zugriff auf private Daten und meinen Medienbestand ist aus dem Gäste-WLAN nicht möglich. Das Gäste-WLAN kann ich über das Telefon AVM FRITZ!Fon MT-F per Tastatur ein- und ausschalten und somit, in Verbindung mit unregelmässigem Schlüsseltausch, einem Mißbrauch weitgehend vorbeugen.
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