Hallo Leute,
nachdem mein erster Selbstbau-HTPC doch recht großen Anklang gefunden hat und er schon ein paar Mal nachgebaut wurde, habe ich jetzt nochmal die Chance einen ähnlichen HTPC zusammen zu bauen. Dieses mal habe ich mir die Zeit genommen und die ganzen Arbeitsschritte mit der Digitalen Spiegelreflex dokumentiert.
Was erwartet euch also in diesem Worklog?
- Ein Überblick über die Komponenten, welche man für einen HTPC mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis nutzen kann
- Eine bebilderte Anleitung des Zusammenbau des HTPC
- Ein paar nette Tricks, mit denen man sich den Zusammenbau erleichtert
- Wichtige Tipps zur Software-Konfiguration
[infobox]Tipps und Tricks, die den Zusammenbau erleichtern, werde ich in blaue Infoboxen setzen! Also Augen auf ;)[/infobox]
Welche Komponenten wurden verbaut?
- Gehäuse: Silverstone Milo ML03
- Mainboard: ASRock A75M ITX
- CPU: AMD A6-3500 Boxed (Radeon HD6530 integriert)
- CPU-Lüfter: Scythe Shuriken Rev. B
- RAM: Kingston HyperX Genesis 1600MHz 4GB DDR3
- SSD: Samsung 830 Series 64GB Desktop Kit
- PSU: beQuiet PurePower BQT L7 300W
- IR-Empfänger: Interner CIR Infrarot Empfänger mit RC6 Protokoll, Modell CIR2-01 + ASRock Connector und Einbaukit
Der Preis für die Komponenten beträgt in etwa soweit 390€
Somit ergibt sich ein netter Haufen an Kartons:
[infobox]Das ist das einzige Foto, welches nicht mehr der Spiegelreflex gemacht worden ist...sorry dafür! ;)[/infobox]
Was kann der HTPC dann und was kann er nicht?
Vorteile:
- ausreichend Leistung für 1080p/3D Wiedergabe
- Kann DTS-HD und DolbyTrue-HD als Bitstream ausgeben (ACHTUNG: Aktuell nur unter Windows)
- Aufwecken aus dem S5 (Soft-Off) durch internen IR-Empfänger
- Belastbar mit allen Skins
- schelle Bootzeit durch SSD
- niedriger Stromverbrauch durch ausgewählte Komponenten
- Aufrüstbar durch weitere Komponenten
Nachteile:
- Keine Wiedergabe von physischen Disk (kein optisches Laufwerk)
- Kein TV-Support (keine TV-Karte installiert)
Somit versteht sich dieser HTPC als reiner Multimedia-Player von digitalen Daten! TV-Support und BluRay-Laufwerk sind jedoch problemlos nachrüstbar (Kostenfaktor zwischen 100-150€)!
Was benötige ich alles für den Zusammenbau?
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, daher hier die beschauliche Übersicht der "Werkzeuge":
- Kreuzschraubendreher (wird für fast alles benötigt)
- Messer (kann man immer gebrauchen, vor allem für die Plastiksicherungen an den Kartons)
- Schere (Abzwicken der Kabelbinder etc.) / Alternativ kann man einen Seitenschneiderverwenden
- Zahnstocher (zum Verstreichen der Wärmeleitpaste auf der CPU)
- Energy-Drink (was ist ein Nerd ohne Koffein? Wahlweise kann man auch Kaffee nehmen )
Soweit dazu! Dann machen wir uns ans Inspizieren der Teile und den Zusammenbau...
Zusammenbau und Kommentare zu den Komponenten:
Das Case: Silverstone Milo ML03
Meiner Meinung nach ein gute HTPC-Gehäuse zu einem fairen Preis von ~60€. Das Case ist groß genug im alle wichtigen Komponenten zu verstauen und ist platzmäßig sehr komfortabel, was vor allem Anfängern im Bereich HTPC-Bau zu Gute kommen wird. Besonders nett finde ich die Querstrebe unter dem Deckel, welche nochmal das ganze versteift und somit einen wertigen Eindruck hinterlässt. Unter dem Sockel links (Dort wo das ODD-Fach ist), ist nochmals ein Platz für eine HDD oder SSD. Sollte man diese nicht benötigen, kann man dort sehr nett ein paar seiner Kabel unterbringen.
Das Case von vorne:
Das Case von hinten:
Das Case von oben:
Beginnen wir dann mit dem Zusammenbau...
Als erstes macht es Sinn sich Platz im Gehäuse zu verschaffen. Fall der Deckel noch auf dem Gehäuse drauf ist, nehmt in ab und löst die zwei Schrauben der Querstrebe mit dem Schraubendreher.
Danach löst ihr die zwei Schrauben der Plastikhalterung für die SSD und schiebt diese nach links um sie aus dem Gehäuse zu heben. Die Kabel, welche zum Gehäuse gehören legt ihr am besten erstmal vorne raus. Nun solltet ihr etwas Platz im Gehäuse haben:
Das Mainboard: ASRock A75 M-ITX
Das Mainboard ist die erste Komponente, welche den Weg in den HTPC findet. Doch werfen wir doch erstmal einen Blick drauf.
Das Mainboard von oben:
Die Anschlüsse des Mainboard:
Am Bild der Anschlüsse sieht man, dass das Board für fast alles gerüstet ist. Neben dem benötigten HDMI Ausgang bekommt man zusätzlich noch S/PDIF, falls man einen älteren AV-Receiver hat. USB3.0 ist 4 mal vorhanden sowie E-SATA. RJ45 mit GBit LAN und nochmal zwei USB2.0 sind noch recht interessant. Den Rest spar ich mir jetzt zu erläutern. Was will man also mehr an Anschlüssen?
Bevor das Mainboard jetzt an seinen Platz im Case wandert, muss man das Rückwandblech des Mainboards in das Gehäuse einsetzen. Dabei sollte das Blech im hinteren Rahmen des Gehäuses einrasten.
Leider etwas unscharf geworden
[infobox]Auch wenn man es schlecht sieht, die Stanzungen sind nicht 100%. Zum Beispiel am HDMI-Port kann man es sehen. Bevor man das Board montiert, sollte man die Stanzreste nach oben drücken oder mit dem Seitenscheider abzwicken[/infobox]Danach kann man das Board einsetzen und die 4 Schrauben anziehen. Dann ist das achso große Board auch schon im Case.
Die Anschlüsse sollten dann ebenfalls passen!
Die APU: AMD A6-3500 (3x2,1GHz)
Was soll man groß zum Herzstück des HTPC sagen? Die APU beinhaltet sowohl die CPU als auch die GPU in sich. Somit kann auf eine externe Grafikkarte, welche mehr Strom kostet und Wärme erzeugt verzichtet werden. Die APU hat genügend Leistung um selbst anspuchsvolle Skins und 3D BluRays zu bewältigen.
Die APU wird nun vorsichtig in den Sockel des Mainboards gesteckt. Vorher unbedingt den Bügel nach oben klappen, sonst rastet die APU später nicht ein. Wie rum sie gehört seht Ihr an den Ecken. Eine davon hat ein goldenes Dreieck. Diese Ecke ist auch auf dem Board markiert. Sitzt die APU und ihr habt keine Pins abgebrochen, könnt ihr den Bügel nach unten drücken und die APU rastet ein.
Nun kommen wir zum Teil mit der Wärmeleitpaste. Beim Shuriken ist eine Tube dabei, die gar nicht mal so schlecht ist...Wer absolut sicher gehen will besorgt sich noch ne kleine Spritze mit der Arctic Cooling MX2. Aber weiter im Text...Das Tütchen mit der Wärmeleitpaste vorsichtig oben abschneiden, so dass ihr einen kleinen Ausfluss für die Paste habt. Die Paste dann punktiert auf die APU drücken und mit dem Zahstocher schön gleichmäßig verteilen.
[infobox]ACHTUNG: Hier ist nicht unbedingt "viel hilft viel" angesagt! Läuft euch die Paste in die APU wenn ihr den Kühler drauf drückt, ist die APU sehr wahrscheinlich kaputt[/infobox]
Der CPU-Lüfter: Scythe Big Shuriken Rev. B
Den Lüfter solltet ihr ja wegen der Wärmeleitpaste schon ausgepackt haben. Der Shuriken kann aufgrund seines Heatpipe-System und des großen Lüfters mit einer sehr niedrigen Drehzahl betrieben werden was optimale Kühlung bei wenig Lautstärke als Konequenz haz. Schauen wir uns den Lüfter kurz nochmal an.
Der Shuriken von oben:
Der Shuriken von der Seite (Heatpipes):