Liebe Community,
heute möchte ich euch einen kleinen Umbaubericht schreiben...
Hintergrund: Schon seit längerer Zeit arbeite ich mehr oder weniger aktiv mit XBMC. Vor einiger Zeit entschloss ich mich mir einen HTPC zu bauen. Dieser war damals noch in einem kleinem LianLi-Gehäuse - wo natürlich kaum Festplatten reingepasst haben. Als das Gehäuse zu klein wurde, hatte ich mich dazu entschlossen, in mein altes Fractal Define R3 alle Festplatten einzubauen und aus den anderen Komponenten ein kleinen Server zu basteln. Dieser übernahm dann die Aufgaben der Downloads, der Druckerverwaltung, der Netzwerkspeicher etc. XBMC lief zu diesem Zeitpunkt auf einem Apple TV2. Das war aber mehr schlecht als recht - so wirklich grün wurde ich mit dem Gerät nie. Zu schwach war dann doch die Performance. Nachdem ich mich dann dazu entschlossen hatte, vorübergehend mein kleines 11 Zoll Notebook von Lenovo für XBMC zu nutzen (dank AMD E-350 schnell genug), wollte ich nun - auch durch den Zukauf einer Fritzbox 7390 die nun den Drucker übernimmt - endlich wieder richtig XBMC nutzen.
Mögliche Lösungen: Eine der ersten Möglichkeiten war mein Riesenserver in der Abstellkammer zu lassen (und somit keinerlei Platz für andere Dinge zu haben) oder mir ein Gehäuse zu suchen, welche meine 5 HDDs und meine SSD aufnehmen kann. Das ist natürlich kaum möglich... Am Ende bin ich dann aber auf das Fractal Array gestoßen. Kurz darüber nachgedacht, bestellt und tada: Zusammengebaut.
Die Gehäuse: Damit sich jeder vorstellen kann, von was ich komme, zu was ich hin wollte:
Die Hardware:
- Mainboard: Gigabyte GA-H55N-USB3
- CPU: Intel Core i3
- Kühler: Scythe Shuriken Rev B
- RAM: Kingston 4GB DDR3
- Festplatten: 2x2TB WD, 1x1,5TB WD, 1x1TB Samsung, 1x1TB Hitachi, 1 OCZ 32GB SSD
- Netzteil: Mitgeliefert SFX-Format
- Lüfter: 140 mm Fractal Silent Fan
- SATA3 Zusatzkarte von ASRock
Da das Mainboard maximal 4 SATA3-Ports hat, hatte ich schon vor einiger Zeit eine SATA3 Zusatzkarte von AsRock besorgt. Diese steuert zwei zusätzliche Ports und hebt damit die Zahl auf 6 mögliche Festplatten.
Der Umbau: Der gestaltete sich teils als einfach, teils als ein bisschen kniffelig. Für mich eigentlich unverständlich: Es gab keinerlei Anleitung seitens Fractal. Das ist nicht unbedingt negativ für Leute, die Ahnung haben (ich zähle mich dazu), aber Laien werden hier kaum Spaß verstehen. Wobei bei HTPC-Gehäuse eh immer die Frage zu stellen sein sollte, ob es eigentlich sinnvoll ist, dies als Laie auszuprobieren.
Ansonsten wird das Mainboard auf das untere Blech mit vier Schrauben fixiert. Da die CPU neben dem eigentlich ATX-Stecker noch eine zusätzliche Stromversorgung benötigt, wird es hier ein bisschen kniffelig. Da die Kabel des Netzteil sehr kurz sind, muss man hier Geschick zeigen und Überzeugungsarbeit leisten. Nachdem alle Komponenten des Netzteils und der Lüfter angeschlossen sind, muss unbedingt schon vorher der ganze Kabelsalat angeschlossen werden. Nachträgliche Änderungen am Mainboard sind aufgrund der Größe kaum möglich. Ich habe mich außerdem dagegen entschieden die Leuchte, welche die Aktivitäten der Festplatten zeigt, anzuschließen.
Der Festplattenkäfig ist recht schnell bestückt. Durch die Bestückung von 5 Festplatten und auf der nach unten zeigenden Seite mit der SSD wiegt dieser recht schnell mehrere Kilos. Dafür ist der Käfig sehr stabil gebaut und wird im Gehäuse mit 4 Schrauben fixiert.
Bei der Heirat zwischen Festplattenkäfig und Gehäuse wie auch mit den Kabel (so gesehen eine Dreiecksbeziehung ) ist wieder ein wenig Geschick gefragt. Da ich noch einen alten Scythe-Lüfter nutze, wird es hier echt knapp. Die Festplatten liegen fast schon auf dem Rand des Kühlers. Mit einem neuen Big Shuriken sollte dies kein Thema sein. Der alte findet das aber nicht so lustig. Im Betrieb stellten sich aber keine Probleme ein.
Die Probleme: Probleme gab es mit dem eigentlichen Gehäuse eigentlich keine. Über eine gewisse Enge darf man sich bei so einem Gehäuse nicht beschweren. Aber meine Erfahrung mit HTPC LianLi-Gehäusen hat mir da auch geholfen (habe meinen Hauptrechner in einem HTPC-Gehäuse von LianLi - betrieben von einem Phenom II X4 965, einer Radeon 5770, 4 GB und drei Festplatten (im 2,5" Format)). Das eigentliche Problem war mein Mainboard. Leider hing dies aus unerfindlichen Gründen in einer Bootschleife (5 Sekunden, dann aus, dann an....). Das konnte ich nach einiger Recherche aber mit einem CMOS-Reset lösen.
Dauer des Umbaus: Der Umbau hat gute zwei Stunden gedauert, da mich das Mainboardproblem doch recht lange beschäftigt hat.
Die Temperaturen: Die Temps sehen gut aus. Die CPU dümpelt im Idle auf 45° und unter Halblast (Star Trek (2009) 1080p) nach 10 Minuten auf entspannte 47°. Die Festplatten bewegen sich dabei wie folgt:
- Die WDs: Im Schnitt bei 30°
- Die Samsung: Im Schnitt bei 24°
- Die Hitachi: Im Schnitt bei 27°
Also auch von dieser Seite wenig Schmerzen. Der Kühler bläst gut auf die Festplatten. Der eingebaute Samsung-Airflow-Messer sagt 17° Grad Lufttemperatur.
Setting: Mein neues HTPC wird innerhalb folgender Komponenten betrieben:
- TV: Samsung 46" (fragt mich nicht welches Modell... ein 2009er auf jeden Fall)
- Anlage: Harman Kardon HK3490 mit 4 passiven Lautsprechern
- Verkabelung: HTPC über HDMI an TV, dieser per optischen Kabel an die HK.
Bilder habe ich leider nicht zur Verfügung. Aber gerne könnte ihr Fragen stellen! Ich hoffe das Lesen hat euch ein wenig gefallen