Kintsugi
Das ist genau das, was mir dieses gewisse Gefühl von "das ist etwas Gutes" gibt.
Kintsugi ist die japanische Kunstform, defekte Keramik wieder zu reparieren und diese dadurch erst richtig lebendig werden zu lassen.
"Kintsugi ist ein traditionelles japanisches Verfahren, bei dem Keramik mit Urushi-Lack (der aus dem Saft eines Baumes hergestellt wird) und Goldpulver repariert wird"
Es handelt sich dabei um eine Kunstform, die in Japan seit mehr als 500 Jahren praktiziert wird.
Urushi als Lack wird schon seit über 6000 Jahren angewandt und hat vor allem den Vorteil, Lebensmittelecht zu sein.
Viele Reparaturen zielen ja bei uns darauf ab, es möglichst ohne Spuren hinzubekommen.
Hier ist es anders. Ganz nach dem Motto "Wenn man es nicht verstecken kann, dann muss man es zelebrieren".
In einem Such-A-Surge Song kommt auch passend: "all das, was dich außergewöhnlich macht, solltest du hegen und pflegen". (ist ein Zitat aus Hellraiser)
Durch die Risse und Löcher dank jahrelanger Verwendung bekommt so eine Jeans ja auch erst ihren Charakter.
Und diese Einzigartigkeit wird hier zelebriert. Die "Narben" werden zum Highlight des Objekts.
Oft und gern mit Goldpartikeln oder Platin versetzt kommt ein ganz neues Objekt zum Vorschein.
Kintsugi fängt perfekt die Essenz von Wabi-Sabi ein, bei dem es darum geht, Schönheit in Einfachheit und Ruhe zu erleben.
Zen-Garten als Beispiel.
Indem man Dinge, die man liebt, repariert, anstatt sie wegzuwerfen und etwas Neues zu kaufen, stellt man eine Beziehung zu dem Objekt her - und verbindet es mit noch mehr Erinnerungen.
Auf Amazon gibt es ein Buch mit dem Titel "die Kunst, schwierige Zeiten in Gold zu verwandeln". Das trifft es nicht ganz, aber die Idee gefällt mir auch sehr gut.
Man kann Sets kaufen. Da sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass man keine Epoxid-Sachen kauft.
Außer für Dekosachen.
etsy wäre da meine erste Anlaufstelle.
Da bekommt man schon fast Lust etwas zu zertrümmern um es zu reparieren