Jetzt wird Fernsehen (richtig) teuer

  • Ist das dein Ernst?

    Das ist mein absoluter Ernst. Ich kann mich nur auf die drei Kanäle beziehen, die ich regelmäßig schaue - MaiLab, STRG+F und Coldmirror. Ich habe kein Vergleich mit Pro7, schaue ich nicht. Ich kann nur sagen, dass es soetwas früher nicht wirklich gegeben hat im ÖR, sondern nur kostspielige Rohrkrepierer, was das Programmangebot für die Zuschauerschaft unter 30 betraf. STRG+F macht nette, kurzweilige Reportagen, mit aureichender Tiefe imA und vor allem zielgruppenorientiert inszeniert. Coldmirror würde es so ohne ÖR wohl überhaupt nicht geben und MaiLab ist sicher tiefgründiger als Galileo. Und dass es MrWissen2Go früher auch schon gab, bedeutet nicht zwangläufig, dass er sich dauerhaft hätte finanzieren können auf YouTube mit deren ständigen Veränderungen. Also sei doch froh.

    Server: NSA325 v2

    Clients: Raspberry Pi3 [leia] ---- Amlogic 905 Chinaböller [leia] ---- Odroid C2 [leia] ---- Amlogic 912 Chinaböller [leia]

    Lieblingssong: Theo mach mir ein Bananenbrot! [Rolf Zuckowski]

  • Das ist kein Argument. Ich bin Radfahrer und zahle trotzdem für die Autobahn. Der Rundfunk wird eben nicht nach Nutzungsvolumen bezahlt und das ist auch gut so. Wir merken gar nicht wie gut wir es haben - schau dir mal Russland, China, USA,... an und frag dort mal nach neutraler Berichterstattung.
    Dass man kritisch zu Sendungsinhalten und Ausgaben steht, ist vollkommen ok. Aber im Grundsatz ist der ÖR imA alternativlos.

    und genau da liegt der Fehler... Autobahnen werden aus Steuern finanziert, diese dürfen eben nicht zweckgebunden erhoben werden. Der "Beitrag" wiederum dient nur diesem einen Zweck. Zudem knüpft er an das Grundbedürfnis Wohnen an. Folgt man dieser Logik, kann man von jedem Wohnenden auch eine Hundeabgabe fördern, denn er könnte sich ja einen Hund halten. Ob man einen hat ist ja unwichtig.
    Wir bezahlen weil wir Wohnen, nicht weil wir nutzen...
    Eine Finanzierung aus einer Steuer heraus wäre etwas anderes.

  • Und dass es MrWissen2Go früher auch schon gab, bedeutet nicht zwangläufig, dass er sich dauerhaft hätte finanzieren können auf YouTube mit deren ständigen Veränderungen. Also sei doch froh.

    Da Funk Kanäle die nicht erfolgreich genug sind, auch wieder rausschmeißt ist ein offenes Geheimnis. Somit ist das auch kein Garant.
    Ansonten, über Geschmack kann man nicht streiten, aber ich finde einfach dass das komplette Funknetzwerk nicht vom ÖR finanziert werden sollte. Das geht einfach weit über das hinaus, was der ÖR einmal leisten sollte und Kanäle wie Y Kollektiv, Strg_F wären auch ohne den ÖR finanziell stark genug. Bei den Abozahlen und Aufrufen pro Video könnten die auch privatwirtschaftlich sehr gut überleben.
    Natürlich gibt es vereinzelt Kanäle oder Inhalte die nicht schlecht sind, aber wie man ein Bierkastenfahrrad baut gehört jetzt nicht zwangsläufig dazu. Ich kann nur jedem empfehlen sich die Inhalte von Funk einmal genauer anzusehen.

    Vielleicht sehe ich das übermäßig kritisch, aber Funk ist mit seinen 40 Millionen nur eine weitere Wahnsinnsidee des ÖR um auch künftig noch höhere Gebühren zu rechtfertigen. Und es ist nur eine Frage der Zeit bis man sich auch noch auf Twitch breit macht - Rundfunkbeitrag sei dank. Ich finde einfach die überschreiten hier eine Grenze.
    Und was Niveau von Funk angeht hier mal einige Beispiele:
    Y-Kollektiv:
    Die Sucht nach Pornos
    Schäfer auf der Alp
    Safer Sex
    Dorfparty in TangeAlkohol
    Besoffen am Ballermann

    Strg_F :
    Bart Wahnsinn
    Gzuz gesucht
    Hohe Mieten - leere Häuser (wo die Reportin in dem Video Hausbesetzung - illegal in Deutschland - für gut heißt)

    Puls:
    der Döner Test
    Puls ReportageRichtig Schluss machen
    was machen 2 Liter Energy Drink mit einem
    Selbstversuch: Betrunken Fahrrad fahren

    Dafür zahlen wir 40 Millionen im Jahr, mir kann keiner sagen dass das besser ist als RTL2

    Ja ich weiß dass der Rundfunkbeitrag ein emotionales Thema ist bei dem es nur Befürworter und Gegner gibt, aber ich finde und dazustehe ich auch, dass der ÖR hier eindeutig seine Kompetenzen und auch eine Grenze überschreitet auf kosten der Allgemeinheit. Das ist der angebliche Qualitäsjournalismus mit der ÖR immer für sich wirbt. Achja und wo wir gerade beim Thema Werbung sind: für zig tausende Euro habs vor einem Jahr eine Werbekampagne von Funk in der damit geworben wurde wie werbefrei Funk doch ist. Ironie? Ein Scherz? Egal....wir habens ja bezahlt.

  • und genau da liegt der Fehler...


    Wieso Fehler? Das ist ja nicht aus Idiotie so konzipiert worden: Der "Beitrag" bzw der Rundfunkstaatsverstrag soll direkte politische Einflussnahme so weit wie möglich abschirmen. Eine direkte Verflechtung mit dem Staat/der Regierung/zukünftigen Regierung über Steuern kann leicht zu Missbrauch führen. Nicht nur in der Theorie, gibt ja Beispiele.

    Also ja, eine Finanzierung aus einer Steuer heraus wäre etwas anderes.

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  • @FinalEcho die 40 Millionen beziehen sich nur auf Funk.


    Aber mal so ganz generell: Der Rundfunkbeitrag ist ja dafür da, dass der ÖR "unabhängig" ist. Auch wird der seriöse Journalismus immer wieder gelobt. Aber braucht es dafür wirklich einen Runkfunkbeitrag? Wird die Tagesschau oder der Tatort schlechter nur weil Werbung gezeigt wird? Und die Berichterstattung leidet auch nicht darunter. Hier ist es doch lediglich eine Sache des eigenen Anspruchs ob man seriös berichtet oder eben ala RTL2 New oder Spiegel.
    Wären ARD und ZDF rein werbefinanziert würde sich absolut nichts ändern, außer das man öfter die Meinzelmänchen sieht :D

  • Der nächste Hammer ist ja auch, dass trotz "Beitrag" Werbung geschaltet wird 8|
    Somit haben die Unternehmen einen direkten Einfluss auf das Programm. Das ist ja genau der so verworrene Umkehrschluss mit der Unabhängigkeit von der Politik. Nicht aus Steuern finanzieren, aber in den Räten / Vorstände sitzen die Vertreter aus Bundes- und Landespolitik.

    Grundauftrag erfüllen ja, mit wenigen Programmen. Rundfunk bedeutet nicht Internet und Wohnen bedeutet nicht die Rechtfertigung eines abstrakten Vorteils. Wo liegt denn die Schmerzgrenze des Beitrags?

  • Grundauftrag erfüllen ja, mit wenigen Programmen.

    Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Drei TV Sender und drei Radiosender reichen dafür vollkommen. Auf den Sendern kann dann alles relevante und Wichtige verteilt werden, der Rest kann über private Kanäle laufen. Fußball oder auch der Tatort könnte problemlos auf einem reinen werbefinanzierten Sender oder auf einem Pay TV Sender der ARD laufen. Auch die Youtubekanäle sollten aus dem Konzept Rundfunkbeitrag gestrichen werden, denn letztlich ist man hier viel azu Abhängig von Youtube und deren Regeln. Alleine der NRD hat ja schon zig YT Kanäle, NRD, NDR Doku, NDR Ratgeber, und dann für jede große Sendung wie Extra3 ebenfalls einen eigenen Kanal.
    Max 5 € pro Haushalt sollten mehr als ausreichen.
    Wobei auch das noch zu viel ist.

    Alle die bewußt gegen das Konzept Fernsehen entscheiden bekommen durch den Rundfunkbeitrag einen Schlag ins Gesicht. Ich habe seit der Abschaltung von DVB-T kein lineares Fernsehen mehr und ich habe mich erfolgreich gegen zwei Versuche der Zwangsverkabelung in unserem Haus gewehrt. Nur um den blöden Rundfunkbeitrag kommt man nicht herum....ich finde es einfach unfair für ein Konzept und ein System zahlen zu müssen, was ich zutiefst verurteile.

  • Es gibt so viele Beispiele wo man einen Beitrag zahlt ohne unmittelbar und direkt zu profitieren oder etwas zu nutzen.

    Nicht alles ist neoliberaler Turbokapitalismus.

    Viele Produkte und Dienste haben ohnehin einen viel höheren Preis als das was man in harten Euro zahlt. Das was man nicht zahlt wird bei anderen Menschen oder der Umwelt bzw. unwiderruflich zerstörter Ressourcen ausgebeutet. Stichwort 10€ Hardware aus China, T-Shirts für 3€, Hackfleisch für 3,33€, Flug nach Malle für 50€, usw. usf.

    Für mich und die allermeisten Menschen die ich kenne passt das mit dem Preis für die ÖR Sender gut.

    Und, ganz im Sinne der Demokratie: wer dagegen ist kann aktiv was ändern. Ab in die Politik und für die Abschaffung werben. Aber nicht vergessen: Es gibt noch andere Menschen und Meinungen. ;)

  • Man kann von dem Schrang halten was man will, die Recherche über die Verwicklungen der Politik mit dem ÖRR stimmen.

    Mein Widerstand gegen die GEZ / Beitragsservice läuft seit 2013, inkl. einer Klage. Was mich so richtig anfrisst sind die Gehälter der Intendanten. 300.000 Euro für Herrn B(x)hrow rechnet das mal auf den einzelnen Beitragszahler :cursing: runter. Die üppig gestaltete Pension kommt dann noch oben drauf. Das ganze wie dann schön von der s.g. Demokratieabgabe getragen.

    Ich begrüße unterschiedliche Meinungen und die Tatsache, dass hier ohne persönliche Beleidigungen darüber diskutiert werden kann!

  • Wow...das ist ja mal so richtig populistisch braune Gülle So schön wie der Type mit den Armen rudert muss man ihm glauben...

    Sind stichhaltige Fakten deshalb weniger wert, weil Sie der Falsche ausspricht? Die Fakten sind auch anderweitig nachlesbar. Selbst die Satiresendung "Die Anstalt" (Sendung im ZDF) hat sich in 2018 mit der politischen Besetzung und damit eingeschränkter Unabhängigkeit in ARD und ZDF befasst und die einzelnen Leute aufgezählt.

    Das liebe ich an der heutigen Zeit so sehr:
    Es ist nicht mehr wichtig was man sagt, sondern welche politische Gesinnung derjenige hat, damit es von der Gesellschaft akzeptiert werden kann. Also prüfe man keine Fakten mehr, sondern welche politische Gesinnung hat der Aussprechende!

    PS: Soll kein Angriff auf deine Person sein. Also bitte nicht falsch verstehen. Ich finde Fakten nur wichtiger als das drumherum. Hab ich mal anders gelernt.

  • Was mich so richtig anfrisst sind die Gehälter der Intendanten. 300.000 Euro für Herrn B(x)hrow rechnet das mal auf den einzelnen Beitragszahler :cursing: runter.

    Die 300.000€ Jahresgehalt sind pro Beitragszahler umgerechnet sind ein Witz. Das sind 0,00037€ pro Monat und Haushalt.

    Bei 8,1 Milliarden Euro Einnahmen... Bitte, das ist kein Argument, sondern klingt eher nach Neid.

    Das große Problem des ÖR ist die schiere Masse an Sendern und dem Konkurrenzkampf zwischen zB ARD und ZDF um Quoten, ihre Moderatoren, die ihre eigenen Sendungen mit ihren eigenen Produktionsfirmen erstellen uvm

  • Da gibt es keine Abschirmung.

    Sieht doch neutralisierter und demokratischer aus als der Unterstellung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda unter der Leitung eines Goebbels.

    Ansonten, über Geschmack kann man nicht streiten
    ...
    Und was Niveau von Funk angeht hier mal einige Beispiele:

    Wie gesagt, ich geh bei vieler Kritik im Detail mit. Aber bei der Beurteilung, ob etwas relevanter oder qualitativ guter, niveauvoller Inhalt ist, wird es schwer objektiv zu bleiben. Es gibt eben auch diverse Zielgruppen in einer Demokratie. Ist müßig da über einzelne YouTube Kanäle zu fachsimpeln. Und ob man anhand der Reichweite beurteilen kann, dass die in der freien Wirtschaft genauso gut überleben können und frei von Beeinflussung bleiben, lass ich mal so im Raum stehen. Insgesamt stelle ich jedenfalls keine Systemfrage, nur weil es Verbesserungspotential gibt.

    Server: NSA325 v2

    Clients: Raspberry Pi3 [leia] ---- Amlogic 905 Chinaböller [leia] ---- Odroid C2 [leia] ---- Amlogic 912 Chinaböller [leia]

    Lieblingssong: Theo mach mir ein Bananenbrot! [Rolf Zuckowski]

  • Aber nicht vergessen: Es gibt noch andere Menschen und Meinungen.

    Natürlich und das ist auch gut so. Jeder soll seine Meinung auch vertreten und dafür einstehen dürfen.
    Das mit dem ÖR wird sich irgendwann vermutlich von selbst erledigen. Aktuell ist Deutschland mit 40% zu 60% ja recht gespalten, aber die Zahl der Gegener wächst stätig, zumindest gefühlt. Vermutlich wäre das auch alles nicht so schlimm, wenn man einfach mal die Kirche im Dorf lassen würde. Aber diese unermessliche Arroganz des ÖR treibt viele Gegner gelinde gesagt zur Weißglut. Die Erde wird sich auch ohne den ÖR weiter drehen. Und ich finde die Frage ob der Service der öffentlich rechtlichen nicht mittlerweile weit über das Ziel hinaus schießt durchaus berechtigt.
    Irgenjemand wirds auch toll finden wenn der ÖR mit Twitch Streams anfangen würde, aber die Frage ist: ist das nötig? Und ist das nötig auf Kosten der Allgemeinheit?

    Und die Aussage mit "geh in die Politik" finde ich persönlich immer ein wenig überzogen. Wenn jeder in die Politik gehen würde weil ihm was nicht passt, wären wir alle Politiker. Protest und Kritik sollte auch so erlaubt sein.
    Und nur weil etwas immer so gemacht wurde, heißt das nicht, dass es richtig gemacht wurde :) Unsere Zeit hat sich verändert und streng genommen ist der ÖR in seiner ursprünglichen Aufgabe mittlerweile überflüssig.
    Eigentlich müßte man den Rundfunkvertrag neu definieren...darüber könnte man ja reden. Aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte dass das niemals geschehen wird weil man eben befürchtet, dass es ehr positiv für die Gegner des ÖR ausgehen könnte und der Beitrag sowie das Angebot u.U. reduziert werden muss.

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